Der Schauspieldirektor

Werkdaten
Titel:Der Schauspieldirektor
Originaltitel:Der Schauspieldirektor
Originalsprache:Deutsch
Musik:Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto:Johann Gottlieb Stephanie der Jüngere
Uraufführung:7. Februar 1786
Ort der Uraufführung:Wien
Spieldauer:ca. eine Stunde
Personen
  • Frank, Schauspieldirektor (Sprechrolle)
  • Madame Herz, eine Sängerin (Sopran)
  • Mademoiselle Silberklang, eine Sängerin (Sopran)
  • Monsieur Vogelsang, ein Sänger (Tenor)
  • Buff, Schauspieler (Bass)
  • Eiler, ein Bankier (Sprechrolle)
  • Herz, ein Schauspieler (Sprechrolle)
  • Madame Pfeil (Sprechrolle)
  • Madame Krone (Sprechrolle)
  • Madame Vogelsang (Sprechrolle)

Der Schauspieldirektor (KV 486) ist ein Singspiel in einem Aufzug von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Libretto verfasste Johann Gottlieb Stephanie d. J. Die Uraufführung fand am 7. Februar 1786 in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn in Wien statt.[1]

Allgemeines

Den Auftrag für dieses Werk bekam Mozart von Kaiser Joseph II. anlässlich eines Besuches des mit der Erzherzogin Marie Christine verheirateten niederländischen Generalgouverneurs. Das „Frühlingfest an einem Wintertage“ fand in der Schönbrunner Orangerie statt. Die Idee zur Handlung, eine Komödie über das Theater und seine Stars zu schreiben, stammt angeblich vom Kaiser selbst, um dem deutschen Singspiel zu mehr Renommee zu verhelfen. Das Stück wurde gemeinsam mit Antonio Salieris Oper Prima la musica e poi le parole uraufgeführt, die ein ganz ähnliches Thema behandelt und den Vorzug des Publikums genoss.[2]

Der Musikanteil des Einakters ist mit rund zwanzig Minuten verhältnismäßig gering. Neben der Ouvertüre finden sich lediglich vier Gesangsnummern (eine Arietta, ein Rondo, ein Terzett und der Schlussgesang), sonst überwiegen gesprochene Dialoge. Vor allem wegen der vielen Anspielungen auf inzwischen längst vergessene Theaterstücke der damaligen Zeit wird der Dialogtext bei heutigen Aufführen meist komplett neugestaltet.[3]

Teile des Werks wurden in eine zweiaktige deutsche Bearbeitung von Domenico Cimarosas Farsa L’impresario in angustie eingebunden, die erstmals 1797 in Weimar gezeigt wurde und anschließend in ganz Deutschland erfolgreich war.[4]

Handlung

Der Schauspieldirektor Frank muss eine neue Darstellertruppe zusammenstellen und sich dabei mit den Eigenheiten und Rivalitäten der Schauspieler und Sänger auseinandersetzen. Zusätzlich sieht er sich mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert, die schließlich durch den Bankier Eiler ausgeräumt werden können: Allerdings unter der Bedingung, dass im Gegenzug Eilers Geliebte Madame Pfeil auch ein Engagement erhält. Nacheinander treten nun die einzelnen Künstler auf und liefern vor dem Impresario Frank Proben ihres Könnens ab. Während die Schauspieler Kostproben aus bekannten Stücken der Zeit geben, nimmt Madame Herz dies zum Anlass, eine pathetische Arietta („Da schlägt die Abschiedsstunde“) zu Gehör zu bringen, wohingegen Mademoiselle Silberklang mit einem Rondo („Bester Jüngling“) zu bestechen versucht. Als die Sprache danach auf die Gagen kommt, entlädt sich die offene Konkurrenz unter den Beteiligten in einem Terzett („Ich bin die erste Sängerin“), weil niemand dem anderen ein höheres Gehalt (und die damit ausgedrückte Anerkennung) gönnt. Schließlich droht Frank, das gesamte Unternehmen abzublasen, sollten sich die Akteure nicht einigen können. Daraufhin verzichtet auch Buff, nachdem er zuvor zum ersten Buffo ernannt worden ist, auf eine besondere Stellung innerhalb der Truppe. Im Schlussgesang kommen alle überein, dass kein Künstler sich über den anderen stellen und man das Publikum allein entscheiden lassen solle, wer der beste sei.[5][6][7]

Premierenbesetzung

RollePremierenbesetzung am 7. Februar 1786
FrankJohann Gottlieb Stephanie d. J.
EilerJohann Franz Hieronymus Brockmann
BuffJoseph Weidmann
Monsieur VogelsangJosef Valentin Adamberger
Madame HerzAloisia Lange
Mademoiselle SilberklangCatarina Cavalieri
HerzJoseph Lange
Madame PfeilAnna Maria Stephanie
Madame KroneJohanna Sacco
Madame VogelsangMaria Anna Adamberger

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Melanie Spähn: Der Schauspieldirektor (KV 486). In: Mozart in Wien. 2. Februar 2012. Auf WienMozart.de, abgerufen am 1. März 2022.
  2. Dominik Troger: „Musikalischer Wettstreit“. In: Der Schauspieldirektor. 15. Oktober 2005. Auf OperinWien.at, abgerufen am 1. März 2022.
  3. The Impresario – Komödie mit Musik in einem Akt. In: Der Schauspieldirektor. Opera Glass, 8. Dezember 2003. Auf Opera.Stanford.edu (englisch), abgerufen am 1. März 2022.
  4. Silke Leopold: L’impresario in angustie. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 1: Werke. Abbatini – Donizetti. Piper, München/Zürich 1986, ISBN 3-492-02411-4, S. 590–592.
  5. Der Schauspieldirektor (Memento vom 17. März 2012 im Internet Archive). Auf MozartOper.de, abgerufen am 15. Juni 2022.
  6. Aufführung: Mozart-Tag an der Uni (Memento vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive). Auf Andreas-Herzau.de, abgerufen am 15. Juni 2022.
  7. Der Schauspieldirektor – Komödie mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart. In: Produktionen. Die Schönen: Musiktheater im E-Werk, 2018. Auf DieSchoenen.com, abgerufen am 1. März 2022.

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This posthumous portrait of Wolfgang Amadeus Mozart was painted by Barbara Kraft at the request of Joseph Sonnleithner in 1819, long after Mozart died. Sonnleithner, who was making a "collection of portraits in oils of well-known composers" (Deutsch) wrote to Mozart's still-living sister Maria Anna ("Nannerl"), asking her to lend a picture to Kraft (a well-known artist working in Salzburg). Here is part of Nannerl's reply:

... [her friend ] Councillor von Drossdick ... sent the artist to me to see all 3 [of my] pictures [of Mozart], the one that was painted when he came back from the Italian journey is the oldest, he was then just 16 years old, but as he had just got up from a serious illness, the picture looks sickly and very yellow; the picture in the family portrait when he was 22 years old is very good, and the miniature, when he was 26 years old, is the most recent I have, I therefore shewed this one to the painter first; it seemed to me from her silence that is would not be very easy to enlarge it, I therefore had to shew her the family portrait and the other one, too. ... she wants to take her copy from the family portrait and introduce only those features from the small picture which make him look somewhat older than in the big picture."

Deutsch identifies the three pictures as:

  1. "Perhaps" the portrait by Knoller, Milan 1773. [1]
  2. The family portrait by della Croce.
  3. A lost small version of the famous portrait by Joseph Lange.
For present purposes, this implies that Kraft painted this with some basis to go on (and not completely out of her head, as the painter of this ridiculous picture did). Also, it tells us that Nannerl thought that the della Croce picture was "very good".