Der Bulle von Tölz: Süße Versuchung

Episode 46 der Serie Der Bulle von Tölz
TitelSüße Versuchung
Episode 3 aus Staffel 10
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Länge90 Minuten
Altersfreigabe
RegieWerner Masten
DrehbuchRalph Werner
ProduktionErnst von Theumer junior
MusikUli Kümpfel
KameraRainer Lauter
SchnittMichael Breining
Premiere14. Jan. 2004 auf Sat.1
Besetzung
Episodenliste

Süße Versuchung ist ein deutscher Fernsehfilm von Werner Masten aus dem Jahr 2004 nach einem Drehbuch von Ralph Werner. Es ist die 46. Folge der Krimiserie Der Bulle von Tölz mit Ottfried Fischer als Hauptdarsteller in der Rolle des Hauptkommissars Benno Berghammer. Die Erstausstrahlung erfolgte am 14. Januar 2004 auf Sat.1.

Handlung

In einem Nobelbordell stirbt ein Kunde ganz plötzlich. Es handelt sich um Weihbischof Ferdinand Strobl. Da der Betreiber Arno Aschauer keinen Ärger mit der Polizei will, entschließt er sich dazu, die Leiche zu entsorgen.

Prälat Barthel Hinter besucht Resi und Benno Berghammer, um Unterschriften zu sammeln. Der Biologielehrer Anton Grill solle suspendiert werden, weil er nach Meinung vieler Gemeindemitglieder durch seinen allzu offenen Aufklärungsunterricht und wegen übermäßigen Alkoholkonsums untragbar sei. Der Hauptkommissar, der sich beim Abendessen gestört fühlt, sagt zu seiner Mutter, sie seien geschiedene Leute, wenn sie unterschreibe. Der Appetit sei ihm vergangen, er gehe ins Wirtshaus. Als Resi daraufhin den Prälaten zum Essen einlädt, erhält dieser einen dringenden Anruf und verabschiedet sich unverrichteter Dinge.

Als Arno Aschauer und sein etwas tumber Adlatus Charlie Meisriemel unterwegs sind, um den Toten loszuwerden, geraten sie in eine Verkehrskontrolle, weil das rechte Rücklicht nicht funktioniert. Der Streifenpolizist Wagner begnügt sich jedoch nicht damit, sondern will unbedingt einen Blick in den Kofferraum werfen. Da streckt Meisriemel ihn mit einem tödlichen Handkantenschlag ins Genick nieder.

Während die Hauptkommissare Benno Berghammer und Sabrina Lorenz am folgenden Morgen den Fundort des getöteten Polizisten in Augenschein nehmen, werden sie darüber informiert, dass auf der Herrentoilette einer Autobahnraststätte eine weitere Leiche entdeckt wurde. Gerichtsmediziner Dr. Robert Sprung findet bei der Obduktion heraus, dass der Unbekannte an Herzversagen gestorben ist. Vor seinem Tod hat er ein Potenzmittel eingenommen und Geschlechtsverkehr gehabt. Außerdem hat er ein opulentes Mahl zu sich genommen.

Resi Berghammer erkennt auf einem Foto des Toten eindeutig Weihbischof Ferdinand Strobl wieder, womit die Identität nun endgültig geklärt ist.

Kommissar Berghammer befragt Prälat Hinter zu seinem Verhältnis mit dem Verstorbenen Weihbischof, worauf dieser antwortet, es sei von einer gegenseitigen Wertschätzung geprägt gewesen. Da kommt Dr. Sprung angerannt und berichtet, eine weitere Untersuchung des Serums habe ergeben, dass der Weihbischof mit Digitalis vergiftet worden sei, das wahrscheinlich über eine präparierte Kapsel verabreicht worden sei. Der Prälat meint, der Lehrer Anton Grill komme für diese Tat in Frage; er habe in letzter Zeit einen geradezu pathologischen Hass gegen alles Kirchliche entwickelt.

Der inzwischen suspendierte Lehrer Grill sagt gegenüber Kommissar Berghammer aus, die Kampagne gegen ihn sei nur ein Vorwand, weil er einer 16-jährigen Schülerin zum Schwangerschaftsabbruch geraten habe. Mit dem Weihbischof habe er ein klärendes Gespräch geführt, und dieser habe bezüglich Suspendierung eingelenkt.

Pater Matthias hat beobachtet, wie der Weihbischof am Vorabend von einer weißen Stretch-Limousine mit dunklen Scheiben abgeholt wurde; Marke und Kennzeichen sind ihm allerdings nicht bekannt. Kommissarin Lorenz findet aber rasch heraus, dass der Wagen dem Bordellbesitzer Arno Aschauer gehört. Doch dieser will den Weihbischof nicht gekannt haben.

Ein Motiv hat auch Hans Prantner, der die Spendenkonten seines Vereins zu Spekulationszwecken abgeräumt und deswegen Besuch vom Weihbischof bekommen hat. Als Heilpraktiker und Osteopath hat er das nötige Wissen – auch wie man ein Genick bricht.

Als Anton Grill erfährt, dass er wegen des Verlustes seines Arbeitsplatzes kein Geld mehr von der Bank bekommt, und bei Prälat Hinter abblitzt, der sich fürs Rückgängigmachen der Entscheidung einsetzen sollte, dreht der Lehrer durch und drängt das Fahrzeug des Prälaten von der Straße ab. Im Auto sitzt allerdings nicht Hinter, sondern Pater Matthias, der verletzt ins Krankenhaus gebracht werden muss.

Victoria Zechmeister, eine Prostituierte aus dem Nobelbordell, quartiert sich in der „Pension Resi“ ein und gibt sich als Stilberaterin aus. Sie soll sich im Auftrag von Arno Aschauer an Benno Berghammer heranmachen, um ihn mit kompromittierenden Fotos erpressbar zu machen. Resi Berghammer ist angetan von der jungen Frau und will etwas nachhelfen, weil ihr Sohn sich eher zurückhaltend gibt. Sie kauft ein Parfüm und deponiert es samt Kärtchen mit gefälschter Unterschrift in Victorias Gästezimmer. Der Kommissar ist alles andere als begeistert, als Victoria sich dafür bedankt, zumal er nichts davon wusste.

Als Sabrina Lorenz und Benno Berghammer von Zeugen erfahren, dass Anton Grill sich keineswegs einvernehmlich vom Weihbischof verabschiedet, sondern eine lautstarke Auseinandersetzung mit ihm gehabt hat, fahren sie zu dem Lehrer nach Hause. Da dieser nicht öffnet, bricht der Kommissar die Tür auf. Grill hält sich eine Pistole an den Kopf und will sich erschießen, doch er bringt es nicht über sich.

Inzwischen ergibt die Auswertung der Spuren am Fundort des getöteten Polizisten, dass die DNS an der Zigarillokippe identisch mit jener ist, die an einer weiteren Kippe haftete, die Charlie Meisriemel vor den Augen der Kommissarin weggeworfen hat. Zudem stellt sich heraus, dass Meisriemel Kampfsportler ist, worauf Berghammer und Lorenz ihn verhaften.

Als die Kommissare Arno Aschauer aufsuchen wollen, weil in seinem Jaguar Faserspuren der Kleidung des Weihbischofs gefunden wurden, finden sie den Bordellbesitzer in seinem Büro erschossen auf; die Tatwaffe liegt daneben. Benno Berghammer riecht beim Toten dasselbe Parfüm, das seine Mutter für Victoria Zechmeister gekauft hat, und ihm wird klar, wer die Tat begangen hat. Bei der Befragung des Personals sieht Berghammer bei Leila, die immer den Bischof bedient hat, eine Schachtel mit Kirschwasserpralinen. Solche wurden auch im Magen des vergifteten Geistlichen gefunden.

Victoria Zechmeister ist verschwunden, doch weil sie dem Kommissar von den Kapverden vorgeschwärmt hat, eilt er zum Flughafen, wo er sie tatsächlich antrifft. Sie gibt zu, Arno Aschauer getötet zu haben, weil er sie wie Dreck behandelt habe. Sie habe ihn schon früher geliebt, doch seit diese Leila aufgetaucht sei, habe sich alles geändert. Sie sei sich sicher gewesen, dass es nur Leila erwischen könne, weil sie mit den Pralinen immer gegeizt habe. Dass der Bischof Kunde war, habe sie nicht gewusst.

In der Zwischenzeit hat Charlie Meisriemel einen Polizisten ausgetrickst und ein Auto gestohlen. Als Kommissarin Lorenz ihn anhält und zum Aussteigen auffordert, gibt dieser Vollgas und fährt den Wagen zu Schrott.

Resi Berghammer lädt Prälat Hinter zu Kaffee und Kuchen ein. Auch die Kommissare sind anwesend. Sie legen Hinter nahe, die Anzeige gegen Anton Grill zurückzuziehen, zumal Pater Matthias dem Lehrer den Anschlag verziehen habe. Außerdem möge er auf die Schulleitung einwirken, damit diese die Suspendierung rückgängig mache. Im Gegenzug würden sie dafür sorgen, dass die wahren Todesumstände des Bischofs nicht ans Licht kämen. Nach kurzem Überlegen meint der Prälat, es sei ein wohlfeiles Angebot.

Hintergrund

Die Dreharbeiten erfolgten in Bad Tölz und auf der Autobahnraststätte „Höhenrain“ an der A95 bei Berg (Fundort der Leiche);[1] als Schauplatz für die „Pension Resi“ diente das Hollerhaus Irschenhausen.

Kritik

Die Programmzeitschrift TV Spielfilm schreibt: „Launig: Benno macht den Klerikern Beine.“[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Süße Versuchung – derbullevontoelz.de (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive)
  2. Der Bulle von Tölz: Süße Versuchung. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 31. Dezember 2021.

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