Der Brief an den Kreml

Film
Deutscher TitelDer Brief an den Kreml
OriginaltitelThe Kremlin Letter
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1970
Länge121 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieJohn Huston
DrehbuchJohn Huston
Gladys Hill
ProduktionJohn Huston
Carter DeHaven
Sam Wiesenthal
MusikRobert Drasnin
KameraEdward Scaife
SchnittRussell Lloyd
Besetzung

Der Brief an den Kreml ist ein US-amerikanischer Agentenfilm von John Huston aus dem Jahr 1970, der auf dem gleichnamigen Roman von Noel Behn basiert und eine Geschichte erzählt, die auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges spielt.

Handlung

Ein US-Offizier beim Nachrichtendienst hat ein Abkommen unterschrieben, nach dem die USA gemeinsam mit der Sowjetunion China angreifen werde. Eilig schickt die US-Regierung eine Gruppe von Spionen los, um den sogenannten „Brief an den Kreml“ in die Hände zu bekommen. Das Team wird vom „Highwayman“ geleitet, sein Assistent ist Ward. Zu der Truppe gehören der Ex-Offizier der Navy Rone, B. A., die ihren kranken Vater, einen Safeknacker, ersetzt, der mexikanische Halbtags-Zuhälter Janis und der Transvestit Warlock.

Die Tochter des russischen Spions Potkin wird von einer Lesbe verführt. Die Amerikaner erpressen Potkin, um dessen Appartement in Moskau als Basis nutzen zu können. In Moskau verwanzt die Truppe das Haus des Geheimpolizeichefs Kosnov, der mit Erika, der Witwe eines feindlichen Spions, verheiratet ist. Kosnov befindet sich in einem Machtkampf mit dem Parteiführer Bresnavich.

B. A., mittlerweile mit Rone liiert, wird von Bresnavich gefangen genommen. Während Ward kurz das Land verlässt, nimmt Potkin Kontakt zu Bresnavich auf und erklärt ihm die Situation. Doch Bresnavich hat ein weiteres Problem. Rone ist ihm auf die Schliche gekommen und entlarvt ihn als Verräter. Außerdem befindet sich der gesuchte Brief in Peking. Auch Ward wird als Verräter entlarvt, der für Bresnavich arbeitet. Erika hat einen Plan ausgearbeitet, um Rone außer Landes zu schaffen, doch sie wird vom zurückkehrenden Ward getötet. Am Flughafen ermordet er auch noch Kosnov, der ihn vor Jahren aufs Kreuz gelegt hat. Rone ist bereit, die Suche aufzugeben, doch Ward will B. A. nur freigeben, wenn Rone noch eine Mission durchführt. Er soll in den USA Potkins Frau und Tochter ermorden.

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films über den Film: „Die komplizierte Spionagestory wurde von Altmeister John Huston geruhsam und mit Anflügen von augenzwinkerndem Humor in Szene gesetzt.“[1]

Die Filmzeitschrift Cinema zeigte sich begeistert von dem „bis in die Nebenrollen toll besetzten“ Werk: „Kalter Krieg, aber eine heiße Story - klasse!“[2]

Die Variety sieht den Film zwiespältig. Jede Szene für sich sei wertvoll, doch das Zusammenfügen zu einem Ganzen sei eine andere Sache. Hier werde die Schäbigkeit des Spionagegeschäfts dargestellt. Der Film sei ein verbindlich gefilmtes Stück Arbeit.[3]

Vincent Canby von der New York Times schreibt, der Film sei extravagant und depressiv.[4]

Channel 4 bemängelt, dass die interessanten Elemente des Buches in der verstümmelten Filmfassung zugunsten eines komplexen und verdrehten Drehbuchs fallengelassen wurden.[5]

Der Evangelische Filmbeobachter beanstandet zwar, dass in dem Streifen Mord und Totschlag, wenn auch nicht ausdrücklich gepriesen, so doch reichlich vordemonstriert würden, kommt aber dann zu der Einschätzung, dass der Film „spannend, kurzweilig, abwechslungsreich strukturiert und ausgezeichnet gespielt“ sei.[6]

Hintergrund

Die Uraufführung fand am 1. Februar 1970 statt. In Deutschland erschien der Film erstmals am 17. April des gleichen Jahres. Gedreht wurde in der finnischen Hauptstadt Helsinki, sowie in Rom, New York City und Mexiko.

Der Film bietet ein Starensemble auf, das bis in kleinere Nebenrollen reicht. So spielen mit: Raf Vallone als Puppenmacher, Vonetta McGee, Marc Lawrence als Priester, Cyril Shaps als Polizeiarzt, George Pravda als Kazar sowie Regisseur John Huston als Admiral.

Zu den Besonderheiten des Films gehören die in der Originalfassung in russischer Sprache begonnenen Dialoge, die nach kurzer Zeit ins Englische übergehen. Auf Untertitel oder Synchronisation wurde verzichtet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Brief an den Kreml. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  2. Der Brief an den Kreml. In: cinema. Abgerufen am 20. März 2022.
  3. The Kremlin Letter (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  4. http://movies.nytimes.com/movie/review?res=9901EEDE1138E43ABC4A53DFB466838B669EDE
  5. http://www.film4.com/reviews/1970/the-kremlin-letter
  6. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 243/1970.