Department of Immigration and Citizenship

Das Department of Immigration and Citizenship (DIAC; deutsch Ministerium für Einwanderung und Staatsbürgerschaft) war ein Einwanderungsministerium des Commonwealth of Australia, das von 2007 bis 2013 existierte. Geführt wurde es von der Labor Party und unterlag einem häufigen Paradigmenwechsel in seiner praktizierten Migrations- und Asylpolitik.

Aufgaben und politische Führung

Dieses Einwanderungsministerium wurde von den Laborregierungen des Premierministers Kevin Rudd und der Premierministerin Julia Gillard geführt. Das Einwanderungsministerium definierte seine Arbeitsschwerpunkte neben der Einwanderung, Grenzkontrollen, Staatsbürgerschaft, auch im Bereich ethnischer und multikultureller Angelegenheiten.

Geführt wurde es von Andrew Metcalfe bis 2012 und anschließend von Martin Bowles.

Immigrations- und Asylpolitik

Nachdem Kevin Rudd von der Labor Party im Jahr 2007 die Wahl in Australien gewonnen hatte, wurden die Internierungslager für asylsuchende Boatpeople im Jahr 2008 in Ländern außerhalb des Hoheitsgebietes von Australien geschlossen. Dies bedeutete das Ende der „Pazifischen Lösung“, der Anwendung einer rigiden Einwanderungshaft durch die vorhergehende konservative Regierung.

Protest gegen die Politik von Kevin Rudds zweiter Amtszeit (Juli 2013)

Es dauerte bis ins Jahr 2011 als die liberale Politik von Kevin Rudd unter den Druck der Öffentlichkeit geriet, die gegen das Ankommen zahlreicher Boatpeople forderte, die Internierungslager in den Drittländern wieder zu eröffnen. Rudd verlor in der Labor Party die Mehrheit, was automatisch auch den Verlust des Postens des Premierministers nach sich zog.

In den Jahren 2012 und 2013 kamen etwa 38.000 Boatpeople in Australien an.[1] Die nach Rudd ins Amt eines Premierministers gekommene Julia Gillard versuchte die Anzahl der Flüchtlinge mit dem Konzept der sogenannten „Malaysian Solution“ zu begrenzen[2] und auf diesem Weg die australische Migrationspolitik vom Makel des Rassismus zu befreien. Die „Malaysian Solution“ basierte auf dem Vorschlag, dass 800 asylsuchende Malaysier, die als Boatpeople nach Australien kamen, repatriiert werden sollten. Im Gegenzug sollten 4000 Malaysier, die bereits eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung in Australien erhalten hatten, ein Recht auf Einwanderung erhalten. Gillards Vorhaben scheiterte vor dem obersten Gericht von Australien. Nach diesem Fehlversuch aktivierte Gillard wieder die Lager auf Manus und Nauru, die in Drittländern liegen.[3]

Nachdem Gillard im Juni 2013 abgewählt worden war, wurde Kevin Rudd erneut Premierminister und nun wollte auch er alle Boatpeople in ausländische Lager internieren.[4] Rudd unterlag allerdings in der Wahl im November 2013 und der konservative Tony Abbott kam an die Macht. Abbott hatte seine Wahlkampagne „stop the boats“ durchgeführt, die auch Operation Sovereign Borders genannt wird.[1] Damit setzte er die unter Rudd eingeleitete, rigide Migrationspolitik nach seinem Amtsantritt am 18. September 2013 als Premierminister fort, wie auch die nachfolgende Regierung unter Malcolm Turnbull, der seit 15. September 2015 das Amt des Premierministers bekleidet.

Die nationalliberale Regierung unter Tony Abbott kam im Jahr 2013 an die Macht und ersetzte den bisherigen Namen des Ministeriums durch Department of Immigration and Border Protection. Das Einwanderungsministerium wird derzeit (April 2017) von Peter Dutton von der Liberal Party of Australia geführt.[5]

Namen der Einwanderungsministerien seit 1945

Von 1901 bis 1945 gab es kein eigenständiges Einwanderungsministerium, sondern die Belange wurden in Unterabteilung anderer Ministerien bearbeitet.

NameAbkürzungBeginnEndeRegierung
Department of ImmigrationDI19451974
Department of Labor and ImmigrationDLI19741975
Department of Immigration and Ethnic AffairsDIEA19751987
Department of Immigration, Local Government and Ethnic AffairsDILGEA19871993
Department of Immigration and Ethnic Affairs (II)DIEA19931996
Department of Immigration and Multicultural AffairsDIMA19962001
Department of Immigration and Multicultural and Indigenous AffairsDIMIA20012006
Department of Immigration and Multicultural Affairs (II)DIMA20062007
Department of Immigration and CitizenshipDIAC20072013Australian Labor Party
Department of Immigration and Border ProtectionDIBP2013aktuellNationalliberale Koalition

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Marcus Mannheim: Cabinet archives 1992-93: Forget Tampa, boat people panic began under Keating, vom 1. Januar 2017, auf Sydney Morning Herald. Abgerufen am 22. April 2017
  2. Ting Walker: The High Court Decision an Malayian Solution, vom 25. November 2011, auf ABC. Abgerufen am 2. April 2017
  3. Fergal Davis: The failure of Australia's 'Malaysia Solution' is a positive step for refugees, vom 4. September 2011, auf The Guardian. Abgerufen am 22. April 2017
  4. Asylum seekers arriving in Australia by boat to be resettled in Papua New Guinea, vom 19. Juli 2013, auf ABC. Abgerufen am 22. April 2017
  5. Administrative Arrangements Order - 18/09/2013. Commonwealth of Australia, 13. September 2013, S. 26, abgerufen am 12. Juni 2019 (englisch).

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Coat of Arms of Australia.svg
Commonwealth Coat of Arms of Australia granted by Royal Warrant signed by King George V on 19 September 1912.

IMPORTANT:This image is an artist's interpretation of the original (1912) official version of the Commonwealth Coat of Arms shown in Commons on the Australian coat of arms page. A variant of the original, with a transparent background, is shown on this page.


Quarterly of six, the first quarter Argent a Cross Gules charged with a Lion passant guardant between on each limb a Mullet of eight points Or; the second Azure five Mullets, one of eight, two of seven, one of six and one of five points of the first (representing the Constellation of the Southern Cross) ensigned with an Imperial Crown proper; the third of the first a Maltese Cross of the fourth, surmounted by a like Imperial Crown; the fourth of the third, on a Perch wreathed Vert and Gules an Australian Piping Shrike displayed also proper; the fifth also Or a Swan naiant to the sinister Sable; the last of the first, a Lion passant of the second, the whole within a Bordure Ermine; for the Crest on a Wreath Or and Azure A Seven-pointed Star Or, and for Supporters dexter a Kangaroo, sinister an Emu, both proper.
Protesters outside Balmain Town Hall 3.jpg
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Rowdy protesters outside Balmain Town Hall for ALP caucus meeting