Denting

Denting
Denting (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementForbach-Boulay-Moselle
KantonBoulay-Moselle
GemeindeverbandHouve-Pays Boulageois
Koordinaten49° 12′ N, 6° 32′ O
Höhe230–384 m
Fläche9,67 km²
Einwohner278 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte29 Einw./km²
Postleitzahl57220
INSEE-Code

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Kirche St. Jean-Baptiste

Denting (deutsch Dentingen) ist eine französische Gemeinde mit 278 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Gemeinde liegt in Lothringen, 29 Kilometer ostnordöstlich von Metz, drei Kilometer nordöstlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und etwa zehn Kilometer westlich des Grenzortes Creutzwald (Kreuzwald) an der Grenze zum Saarland.

Geschichte

Ältere Ortsbezeichnungen sind Denting (1544), Dettingen (1571), Deitingen (1594), Dentingue (1682), Dinting (1756) und Dentin.[1] Die Ortschaft gehörte früher zur deutschen Herrschaft Kriechingen.[2] Ein neuer Ort entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg. Zuvor befand sich auf der Gemarkung der Gemeinde ein Dorf namens Willingen.[3] Einziges Überbleibsel dieser Zeit ist die einen Kilometer südlich des Dorfkerns auf einem Hügel gelegene Kapelle St. Heinrich (Saint-Henri), vermutlich erbaut im 14. Jahrhundert.[1] Im Jahr 1793,[2] während der Französischen Revolution, wurde der Herrschaftsbezirk von Frankreich annektiert.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreidebau und Viehzucht.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Im Herbst 1944 wurde der Ort von westalliierten Streitkräften eingenommen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg entstand 1937 auf dem Gemeindegebiet das Militärcamp Ban Saint Jean an der Maginot-Linie, das heute einer Geisterstadt gleicht und zum Sperrgebiet erklärt wurde. Dort befindet sich ein Massengrab aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.[4]

Demographie

Im Jahr 1871 hatte die Landgemeinde 349 meist römisch-katholische Einwohner, die in 86 Häusern lebten und unter denen sich drei Mennoniten und zwei Juden befanden. Im Jahr 1910 wurden 245 Einwohner gezählt.

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr19621968197519821990199920092019
Einwohner292311370366207207236282

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Jean-Baptiste von 1791 mit neoromanischem Turm
  • Bunker-Überreste der Maginot-Linie
  • Ruine eines Beinhauses aus dem 14. Jahrhundert (Monument historique)

Literatur

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 119 (books.google.com).
Commons: Denting (Moselle) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 88 (books-google.com).
  2. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 361 (google.books.com).
  3. auch Wellingen genannt, nicht zu verwechseln mit dem Dorf Willingen im Kanton Busendorf, Kreis Bolchen, vergleiche Otto Lehnerdt (Hrsg.): Alphabetisches Ortsverzeichniß des Deutschen Reiches, Dritter Band, Hof-Verlag Grumbkow, Dresden 1882, S. 1280 (google.books.copm).
  4. Elodie Rabelle,: Moselle : des éoliennes sur l'ancien camp de prisonniers du Ban-Saint-Jean ? Abgerufen am 17. März 2021 (französisch).

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Denting church
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Le camp du Ban Saint-Jean a été utilisé lors de la Seconde Guerre mondiale par les Allemands comme camp de prisonniers de guerre soviétiques, principalement des ukrainiens (Stalag XII-F).
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Denting chapel
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Denting jewish cemetery