Denise Robins

Denise Robins (* 1. Februar 1897 in London als Denise Naomi Klein; † 1. Mai 1985 in Haywards Heath) war eine britische Schriftstellerin. Robins schrieb serielle Liebesromane mit Elementen der Schauerliteratur; ihr sehr umfangreiches Werk wird der Trivialliteratur zugerechnet. Neben Barbara Cartland gilt sie als die bedeutendste britische Autorin dieses Genres im 20. Jahrhundert.

Robins schrieb unter ihrem ersten Ehenamen (Denise Robins), aber auch unter verschiedenen Pseudonymen: Denise Chesterton, Eve Vaill, Hervey Hamilton, Francesca Wright, Ashley French, Harriet Gray und Julia Kan.

Leben und Werk

Elternhaus

Denise Robins war das jüngste der drei gemeinsamen Kinder der Schriftstellerin Kathleen Clarice Groom, geb. Cornwell und des Musikprofessors und Journalisten Herman Klein.[1] Beide Brüder, Adrian Cornwell-Clyne und Daryl Klein, schrieben später Bücher.[2] Aus einer früheren Ehe des Vaters gab es auch eine Halbschwester Sibyl Klein, die Schauspielerin wurde.[3]

Die Ehe der Eltern wurde 1901 geschieden, die Mutter heiratete den Offizier Herbert Berkeley Dealtry. Nach finanziellen Schwierigkeiten setzte die Familie sich in die USA ab. 1908 kehrte die Mutter mit den Kindern jedoch nach London zurück, wo sie 1918 ein drittes Mal heiratete (Sydney Groom).[3] Im Jahre 1905 hatte sich auch ihr Vater erneut verheiratet.[4]

Schriftstellerische Anfänge

Denise Robins arbeitete nach der Schulzeit, die sie in Staten Island verbracht hatte, für kurze Zeit als Journalistin für den Dundee Courier im schottischen Dundee und heiratete 1918 Arthur Robins, der am Baltic Exchange als Broker arbeitete. Drei Töchter wurden geboren: Eve Louise, Patricia Denise (* 1921) und Anne Eleanor.[5] Bereits 1918 hatte Denise Robins – unter dem Pseudonym Denise Chesterton – einen ersten Roman veröffentlicht, Love’s Broken Idol. Mehr Aufmerksamkeit fand ihr Roman What is Love?, der in der Londoner Zeitung The Star von Dezember 1925 bis Februar 1926 als Fortsetzungsroman veröffentlicht wurde.[4]

Mills & Boon, Nicholson & Watson (1927–1955)

1927 begegnete Robins Charles Boon von Mills & Boon, einem Londoner Verlag, für den auch Elizabeth Carfrae, Sophie Cole und Louise Gerard schrieben.[6] Robins wurde innerhalb kurzer Zeit die bestbezahlte und produktivste Autorin von Mills & Boon.[7] Auf der Grundlage einer Arbeit von Denise Robins schrieb Roland Pertwee ein Schauspiel Heat Wave, das 1929 am Londoner St. James’ Theatre uraufgeführt wurde.[8] 1931 folgte unter dem Titel The Road to Singapore eine amerikanische Verfilmung unter der Regie von Alfred E. Green, mit William Powell, Marian Marsh und Louis Calhern in den Hauptrollen.[9]

1935 verließ Robins Mills & Boon und wechselte, weil sich dort günstigere Konditionen boten, zu Nicholson & Watson.

Robins’ Ehe mit Arthur Robins zerbrach, und 1938 ließ das Paar sich scheiden. Im Jahr darauf ging sie eine zweite Ehe mit dem Offizier O’Neill Pearson ein, den sie während einer Reise nach Ägypten kennengelernt hatte.[10]

1948 publizierte Robins einen ihrer populärsten Romane, Khamsin, der die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihrem Mann folgt, der als Soldat an den Suezkanal berufen wird, und dort entdecken muss, dass die Ungewissheit dieses neuen Lebens und das seltsame Land Ägypten mit seiner erdrückenden Hitze und seinen hohen Lebenshaltungskosten ihre Ehe zu zerstören droht. Neben Liebesromanen mit modernem Handlungsrahmen schrieb Robins mit Erfolg auch historische Liebesromane wie z. B. Gold for the Gay Masters (1954), einen frühen Bodice Ripper, die Geschichte einer entlaufenen Sklavin, die ihre Attraktivität für ihren gesellschaftlichen Aufstieg nutzt und sich an dem schurkenhaften Mann zu rächen versucht, den sie liebt.

Hodder & Stoughton (1956–1985)

1956 wechselte Robins zum Londoner Verlag Hodder & Stoughton, bei dem sie bis zu ihrem Lebensende blieb. 1960–1966 wurde sie die erste Präsidentin der neu gegründeten britischen Romantic Novelist’s Association (RNA); ihre Vizepräsidentin war Barbara Cartland.[11] 1965 publizierte Robins ihre Autobiografie Stranger Than Fiction. Zwei Jahre später folgte der Roman House of the Seventh Cross, der einer ihrer meistverkauften wurde. Der Roman erzählte die Geschichte einer jungen Frau, die bei einem Autounfall ihr Gedächtnis verliert und dann Grund zur Annahme findet, dass jemand versucht, ihr aus eigennützigen Motiven eine fremde Identität unterzuschieben.

1974 folgte Robins’ letzter Topseller, Dark Corridor, in dem einer jungen Frau unter äußerst seltsamen Umständen ihr Verlobter abhandenkommt.

Denise Robins starb 1985 nach langer Krankheit in ihrem Zuhause südlich von London.[12]

Veröffentlichungen

Belletristik

Für verschiedene Verlage:

  • 1918 – Love’s Broken Idol (als Denise Chesterton)
  • 1921 – Her Glad New Year
  • 1924 – Sealed Lips
  • 1924 – The Marriage Bond (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1926 – The Forbidden Bride
  • 1926 – The Man Between
  • 1926 – The Passionate Awakening
  • 1927 – Forbidden Love
  • 1927 – The Triumph of the Rat/Gilded Cage (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1929 – Honour’s Price (als Eve Vaill)
  • 1930 – When a Woman Loves (als Denise Chesterton) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1937 – Family Holiday (als Hervey Hamilton) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1941 – Billie’s Love Affairs (als Denise Chesterton)
  • 1942 – Christmas Roses (als Denise Chesterton)
  • 1942 – What Wendy Did (als Denise Chesterton)
  • 1942 – When Love Called (als Denise Chesterton)
  • 1943 – Queen of the Roses (als Denise Chesterton)
  • 1946 – Figs in Frost (als Hervey Hamilton) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1953 – The Loves of Lucrezia/Lucrezia (als Francesca Wright) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1954 – Gold for the Gay Masters (Fauna Trilogy #1, als Harriet Gray) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • deutsch: Man nannte mich Fauna (Pabel, 1960)
  • 1956 – Bride of Doom/Bride of Violence (Fauna Trilogy #2, als Harriet Gray) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • deutsch: Die Tochter der Fauna (Dörner, 1958)
  • deutsch: Dunkles Blut (Dörner, 1959f)
  • deutsch: Verlorene Schönheit (Dörner, 1960)
  • deutsch: Die Gräfin Roman (Dörner, 1962)
  • 1970 – She-Devil: the Story of Jezebel (als Francesca Wright)

Für Mills & Boon:

  • deutsch: Ihr Herz aber weinte (Zwei Schwalben, 1955)

Für Nicholson & Watson:

  • 1934 – The Adventures of the Three Baby Bunnies
  • 1935 – Climb to the Stars
  • 1935 – Life and Love (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1936 – Love Game
  • 1936 – Those Who Love (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • 1936 – Were I Thy Bride
  • deutsch: Wie in einer anderen Welt (Cora, 1976)
  • deutsch: Momente des Glücks (Cora, 1979)
  • deutsch: Nie war der Himmel so blau (Cora, 1978)

Für Hodder & Stoughton:

  • deutsch: Wie die Sterne am Himmel leuchten (Cora, 1977)
  • deutsch: Du bist Traum und Wirklichkeit (Cora, 1977)
  • deutsch: Von dir habe ich immer geträumt (Cora, 1977)
  • deutsch: Liebeszauber in Arabien (Cora, 1979)
  • deutsch: Ein Sommer in Rom (Cora, 1977)
  • deutsch: Eine unbestimmte Sehnsucht (Cora, 1979)
  • 1967 – House of the Seventh Cross
  • deutsch: Mädchen ohne Vergangenheit (Möhring, 1955)
  • deutsch: Ein Herz in Aufruhr (Cora, 1976)
  • deutsch: Wenn Herzen sich finden (Cora, 1978)

Autobiografie

  • 1965 – Stranger than Fiction: Denise Robins Tells Her Life Story (Hodder & Stoughton)

Einzelnachweise

  1. Kathleen Clarice Groom. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  2. Patricia Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016. Kathleen Clarice Cornwell…Klein…Dealtry…Groom. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  3. a b Denise Robins – Biography – Personal Life. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  4. a b Denise Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  5. Denise Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016. FictionDB: Denise Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016. Denise Robins dies; romantic author. In: Reading Eagle. 3. Mai 1985, abgerufen am 18. Juli 2016. Denise Robins dies at her home. In: News Strait Times. 4. Mai 1985, abgerufen am 18. Juli 2016.
  6. Mills & Boon: About Us. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  7. Denise Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  8. 'Heat Wave' by Roland Pertwee. Abgerufen am 16. Juli 2016.
  9. The Road to Singapore. In: IMDB. Abgerufen am 19. Juli 2016.
  10. FictionDB: Denise Robins. Abgerufen am 16. Juli 2016. Prolific English novelist Denise Robins dies. In: AP. 2. Mai 1985, abgerufen am 18. Juli 2016.
  11. Romantic Novelist’s Association. Abgerufen am 18. Juli 2016 (Offizielle Webseite). Romantic Novelist’s Association: Our Story. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 18. Juli 2016; abgerufen am 18. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.romanticnovelistsassociation.org
  12. Denise Robins dies. In: The Glasgow Herald. 3. Mai 1985, abgerufen am 18. Juli 2016 (Nachruf).