Denis Moschitto

Denis Moschitto bei der Berlinale 2023

Denis Moschitto [mosˈkitːo] (* 22. Juni 1977 in Köln) ist ein deutscher Filmschauspieler. Mit Schock gab er 2023 sein Debüt als Drehbuchautor und Filmregisseur.

Leben

Der Sohn eines Italieners und einer Türkin wurde in Köln geboren, wo er auch aufwuchs. Bereits während seiner Schulzeit spielte Moschitto Theater. In seiner Jugend war er zudem in der Hackerszene und Demoszene tätig. Zusammen mit William Evrim Sen veröffentlichte er im Jahr 1999 das Buch Hackerland – Das Logbuch der Szene. Das zweite Buch von Sen und Moschitto erschien im Jahr 2000 unter dem Titel Hackertales – Geschichten von Freund + Feind. Ebenfalls mit Sen veranstaltete er die Cologne Conference, bei der unter anderem auch der Gravenreuth-Dart-Wettbewerb ausgetragen wurde, bei dem mit Dartpfeilen auf eine Dartscheibe mit dem Konterfei von Günter Freiherr von Gravenreuth geworfen wurde.[1]

Nach seinem Abitur begann Moschitto zunächst ein Philosophiestudium,[2] bevor er sich seiner Karriere als Schauspieler widmete. Bekannt wurde er vor allem durch Filme wie Verschwende deine Jugend, Süperseks, Kebab Connection und Chiko. Weitere bekannte Spielfilme mit Moschittos Mitwirkung waren Almanya – Willkommen in Deutschland und zuvor in 1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde von und mit Til Schweiger, der Ende 2008 in die deutschen Kinos kam. Außerdem spielte er die Rolle des Murat Kurnaz in Fatih Akıns Kurzfilm Der Name Murat Kurnaz. Er war ebenfalls in dem international ausgezeichneten Akın-Film Aus dem Nichts im Kino zu sehen und spielt eine Rolle im Akın-Film Rheingold. Beim Filmfest München präsentiert Moschitto 2023 sein Regiedebüt Schock (Co-Autor und Co-Regisseur mit Daniel Rakete Siegel), in dem er an der Seite von Fahri Yardım einen Arzt spielt, der immer mehr auf die schiefe Bahn gerät. Filmjournalist Dieter Oßwald schreibt dazu in Programmkino.de: „Wie einst in Chiko vermag Denis Moschitto im eigenen Regie-Debüt mit Charisma und Glaubwürdigkeit zu überzeugen.“[3]

Auszeichnungen

Denis Moschitto erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Darstellungen, u. a. im Jahr 2003 den Günter-Strack-Fernsehpreis als Bester Jungdarsteller für die Tatort-Folge Romeo und Julia. 2009 erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller für seine Leistung im Film Chiko.[4]

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele

  • 2007: Bodo Traber und Tilman Zens: 51 Grad West – Regie: Petra Feldhoff (Hörspiel – WDR)[5]
  • 2013: Tom Noga: L.A. Blues – Regie: Gerrit Booms (Hörspiel – WDR)[6]
  • 2014: Philip Stegers: Die Siedlung – Regie: Benjamin Quabeck (Hörspiel – WDR)[7]
  • 2014: Thilo Reffert: Das Milliardengrab – Regie: Petra Feldhoff (Kriminalhörspiel – WDR)
  • 2014: Monika Buschey: Der silberne Klang – Regie: Thomas Leutzbach (Kinderhörspiel (2 Teile) – WDR)
  • 2018: Hilary Mantel: Brüder – Regie: Walter Adler (Hörspielserie (26 Teile) – WDR)
  • 2018: Volker Kutscher: Der nasse Fisch – Das Hörspiel zu Babylon Berlin – Regie: Benjamin Quabeck (Hörspielserie (8 Teile) – WDR)
  • 2018/2019: Edgar Linscheid und Stuart Kummer: Caiman Club – Regie: Stuart Kummer (WDR)[8]
  • 2019: Bettina Wilpert: nichts, was uns passiert – Regie: Susanne Krings (Hörspiel – WDR)
  • 2020: Edgar Linscheid und Stuart Kummer: Murat & Costa: Aufpassen – Regie: Stuart Kummer (WDR)[9]
  • 2024: Tove Jansson: Die Mumins (Hörspiel – WDR)[10]

Hörbücher

  • 2019: Henrik Siebold Inspektor Takeda und die Toten von Altona Verlag: Aufbau Audio / Spotting Image, 2018 Aufbau Verlag GmbH & Co KG

Bibliografie

Denis Moschitto (Mitte) im Gespräch mit Evrim Sen (links) und John T. Draper (rechts)
  • Hackerland – Das Logbuch der Szene. 3. Auflage. Klett-Cotta, 2001, ISBN 3-608-50029-4.
  • Hackertales – Geschichten von Freund + Feind. 1. Auflage. Tropen Verlag, 2002, ISBN 3-932170-38-5.
  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 290 f.

Weblinks

Commons: Denis Moschitto – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. digitalwelt.org | das Magazin für digitale Kultur: Hackerparty Cologne Conference Wenn sich Hackersubkultur „The Scene“ trifft
  2. Interview mit dem Schauspieler Denis Moschitto: „Die eigenen Fähigkeiten besser kennen lernen“. In: Einstieg.com. 9. Mai 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2014; abgerufen am 8. September 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.einstieg.com
  3. Schock – Programmkino.de. Abgerufen am 2. August 2023 (deutsch).
  4. vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009
  5. 51 Grad West – Tödlicher Machtkampf auf See. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 30. März 2023.
  6. L.A. Blues – Glanz und Elend rund um die Traumfabrik. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 30. März 2023.
  7. Die Siedlung – Ein Drehbuchautor verliert die Kontrolle. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 30. März 2023.
  8. Caiman Club – Hörspielserie über Lobbyismus. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 30. März 2023.
  9. Murat & Costa:Aufpassen. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 30. März 2023.
  10. Die Mumins - Hörspiel-Serie nach dem Kinderbuch-Klassiker | WDR. Abgerufen am 31. Januar 2024.

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MKr24261 Denis Moschitto (NRW-Empfang, Berlinale 2023).jpg
Autor/Urheber: Martin Kraft, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Denis Moschitto, das Film-Team von Schock auf dem 20. Berlinale-Empfang in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung, Berlinale 2023
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Autor/Urheber: Der ursprünglich hochladende Benutzer war Evr in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Evrim Sen (links) und Denis Moschitto (mitte) mit Hacker John T. Draper (rechts)