Denel G6
Denel G6 | |
---|---|
Denel G6-45 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | Kommandant, Fahrer, Richtschütze, zwei Ladeschützen |
Länge | 10,40 m |
Breite | 3,40 m |
Höhe | 3,30 m |
Masse | 47 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Hauptbewaffnung | 1 × 155-mm-Zugrohrkanone/L 45 oder 1 × 155-mm-Zugrohrkanone/L 52 |
Sekundärbewaffnung | 1 × 12,7-mm-Maschinengewehr |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Dieselmotor (luftgekühlt) 525 PS (391 kW) |
Geschwindigkeit | 85 km/h (Straße) 30 km/h (Gelände) |
Leistung/Gewicht | 11 PS/Tonne |
Reichweite | 700 km |
Die Denel G6 ist eine Haubitze des südafrikanischen Herstellers Denel, die als Selbstfahrlafette auf einem 6×6-Radfahrzeug ausgeführt ist.
Geschichte
Radlafetten zeichnen sich gegenüber den für Panzerhaubitzen oft verwendeten Lafetten auf Gleisketten durch höhere Beweglichkeit auf Straßen aus und sind im Unterhalt günstiger. Hauptsächlich wurde die G6 entwickelt, um rasch vorstoßender Infanterie und gepanzerten Divisionen mit schwerer Artillerie folgen zu können. Nachteil ist die verhältnismäßige Instabilität beim scharfen Schuss. Die G6 wurde auf der Grundlage der 155-mm-Zugrohrkanone G5 gefertigt. Als Fahrgestell dient ein schwer gepanzerter 6×6-Wagen. Vor dem Feuern müssen Stützen abgelassen werden, um die Stabilität zu gewährleisten. Bis zur Feuerbereitschaft benötigt das Fahrzeug 60 Sekunden. Nach dem Abschuss ist das Fahrzeug innerhalb von 30 Sekunden wieder fahrbereit und kann einen Stellungswechsel vornehmen. Die Federung des Fahrgestells ist so ausgelegt, dass sie hohe Beweglichkeit im Gelände ermöglicht, was durch die sehr großen Räder unterstützt wird.
Technik
Das Fahrzeug umfasst zwei Abteile: eines für den Fahrer und eines für die Artilleriebesatzung. Der Fahrer kann den Reifendruck steuern, wodurch sich die Geländegängigkeit verbessern lässt. Die Panzerung ist so ausgelegt, dass sie Schutz vor dem Beschuss durch überschwere Maschinengewehre, gegen Splitter und Landminen bietet. Der Geschützturm ist an der Frontseite so gepanzert, dass er dem Beschuss mit 20-mm-Munition standhält. Der Fahrer wird durch Panzerglas geschützt. Verstärkt werden kann diese Panzerung durch herablassbare Panzerplatten, was jedoch die Sicht des Fahrers einschränkt, da er sich dann nur über ein Periskop orientieren kann. Der Turm selbst verfügt zur Versorgung mit Strom über einen eigenen, 45 PS leistenden Motor. Die Besatzung hat im Turm zusätzlich zum Panzerschutz auf jeder Seite Schießscharten, um sich auch im Nahkampf verteidigen zu können. Die G6 verfügt zudem über Nachtsichtsysteme und eine ABC-Schutzanlage.
Der Munitionsvorrat in der neuen Version beträgt 40 Projektile und 40 Treibladungen, die über einen halbautomatischen, hydraulischen Lader zugeführt werden. Zwanzig Geschosse befinden sich im Turm, acht in der Fahrzeugnase und zwölf in einem speziellen Behältnis außerhalb des Turmes.[1] Die Kadenz liegt im Burst-Modus bei acht Schuss pro Minute, bei Dauerfeuer zwei Schuss/min. Im MRSI-Verfahren (mehrere Schüsse zur gleichen Zeit im Ziel) können innerhalb einer Minute bis zu sechs Schuss abgegeben werden.
Die ursprüngliche Version besaß ein Geschützrohr mit 45 Kaliberlängen. Bei der neuen Version G6-52 wurde das Rohr auf 52 Kaliberlängen verlängert. Mit den speziell von Rheinmetall-Denel hergestellten ERFB-Geschossen wird eine Schussdistanz von 30 km erreicht. Mit Base-Bleed-Geschossen vom Typ ERFB-BB werden 42 km erreicht. Mit neuartiger VLAP-Munition sind Schussdistanzen von bis zu 58 km möglich. Mit der Spezialversion G6-52 ER, bei welcher der Verbrennungsraum von 23 auf 25 Liter vergrößert wurde, konnte bei Schussversuchen mit V-Lap die ungewöhnlich hohe Reichweite von 73 km erreicht werden[1], was dieses Geschütz zum leistungsfähigsten seiner Klasse werden lässt.
Daneben kann das Geschütz die standardisierte NATO-Munition im Kaliber 155 mm, das amerikanische Excalibur-Präzisions-Geschoss, die schwedisch-französische Bofors-155-Bonus-Top-Attack-Munition sowie das russische lasergelenkte Krasnopol-M-Geschoss verschießen.[2]
Verbreitung
Literatur
- Ian Hogg: Artillerie des zwanzigsten Jahrhunderts. Gondrom Verlag, Bindlach 2000, ISBN 3-8112-1878-6 (Originaltitel: Twentieth-century artillery. Übersetzt von Alexander Lüdeke).
Weblinks
- G6 bei fas.org (englisch)
- Produktpräsentation des Herstellers (Memento vom 6. Juli 2011 im Internet Archive) bei archive.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Dewald Venter: G6 Rhino. In: Tank Encyclopedia. 15. Mai 2017, abgerufen am 19. November 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ admin: Denel G6-52 Self-Propelled Howitzer. 1. Oktober 2018, abgerufen am 19. November 2020 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Trade Register auf sipri.org, abgerufen am 22. Juli 2015 (englisch)
- ↑ army-technology.com, 22. Juli 2015 (englisch)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Verwendete Farbe: National flag | South African Government and Pantone Color Picker
Grün | gerendert als RGB 0 119 73 | Pantone 3415 C |
Gelb | gerendert als RGB 255 184 28 | Pantone 1235 C |
Rot | gerendert als RGB 224 60 49 | Pantone 179 C |
Blau | gerendert als RGB 0 20 137 | Pantone Reflex Blue C |
Weiß | gerendert als RGB 255 255 255 | |
Schwarz | gerendert als RGB 0 0 0 |
(c) Col André Kritzinger, CC BY-SA 3.0
The first two South African G6 155-mm howitzers, here demonstrated to the SAAF Senior Command and Staff Course during the winter of 1987 shortly before it first entered service.
Autor/Urheber: Flickr user DanieVDM, Lizenz: CC BY 2.0
Denel G6-45, eine 155-mm-Haubitze auf der Ysterplaat Airshow in Kapstadt.