Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology

DART
DART
Typ:Technologieerprobungssatellit
Land:Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Betreiber:NASA
COSPAR-ID:2005-014A
Missionsdaten
Masse:360 kg
Start:15. April 2005, 17:26 UTC
Startplatz:Vandenberg / Point Arguello WADZ
Trägerrakete:Pegasus-XL HAPS F-36
Status:verglüht am 7. Mai 2016
Bahndaten[1]
Umlaufzeit:96,1 min
Bahnneigung:96,6°
Apogäumshöhe747 km
Perigäumshöhe395 km
DART (unten) nähert sich dem MUBLCOM Zielsatelliten

Demonstration for Autonomous Rendezvous Technology (engl. für Demonstrator für autonome Andocksysteme), kurz DART, war ein von der NASA finanziertes Projekt. Es hatte zum Ziel, automatische Navigations- und Andocksysteme zu entwickeln und sie anhand des Militärsatelliten MUBLCOM zu testen. Dabei sollte sich der Satellit vollautomatisch dem Zielsatelliten nähern. Um diese Operation durchzuführen, verfügte DART über Laserentfernungsmesser und eine Kamera, deren Daten er zum Berechnen des Annäherungskurses verwendete.

Der DART-Satellit wurde vom US-amerikanischen Unternehmen Orbital Sciences Corporation gebaut, gestartet und betrieben. DART wurde am 15. April 2005 mit einer Pegasus-XL-Rakete gestartet, die von einer L-1011 über der Point Arguello Western Air Drop Zone abgeworfen wurde. DART näherte sich wie geplant an sein Ziel an, verbrauchte jedoch mehr Treibstoff als geplant und brach die für eine Dauer von 24 Stunden geplante Mission bereits nach 11 Stunden ab.

Die NASA veröffentlichte am 15. Mai 2006 einen Untersuchungsbericht zur fehlgeschlagenen DART-Mission. Darin wurde bekanntgegeben, dass der Satellit sich zuerst seinem Rendezvous-Partner MUBLCOM, einem militärischen Satelliten offiziell nicht bekanntgegebener Funktion, der ebenfalls durch die Orbital Sciences Corporation betrieben wurde, wie geplant näherte. Die Umschaltung von GPS-Navigation auf einen Videosensor erfolgte ebenfalls problemlos, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon mehr Treibstoff als geplant verwendet worden war. Der Videosensor lieferte wie vorgesehen nur Richtungsinformationen für den Zielsatelliten. Erst später sollten auch Entfernungs- und Lagedaten übertragen werden. Dies erfolgte jedoch nicht, weil die Software einen Reset aufgrund zu großer Abweichung zwischen gemessenen und geplanten Daten durchführte. Nach dem Reset war wieder der GPS-Empfänger in Betrieb, der jedoch relativ ungenau war und die Steuerung nicht mit exakten Daten versorgen konnte. Dies führte in Abständen von drei Minuten zu wiederholten Resets der Steuerungssoftware, zwischen denen die Steuerung versuchte, durch Zünden der Triebwerke gemessene und geplante Position in Einklang zu bringen. Zwar sprang noch ein System an, das eine Kollision abwenden sollte, aber aufgrund der unzulänglichen Daten konnte es den Zusammenprall der beiden Satelliten nicht verhindern. MUBLCOM wurde dadurch in eine leicht höhere Umlaufbahn gestoßen, erlitt aber keinen Schaden und war nach einem Systemneustart wieder betriebsbereit.

DART detektierte danach, dass der Treibstoffvorrat fast erschöpft war, leitete das vorhergesehene Rückzugmanöver ein und verbrauchte den restlichen Treibstoff, um die Umlaufbahn abzusenken und so die Verweildauer im Orbit zu verkürzen. Am 7. Mai 2016 verglühte DART beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.[2]

Das Projekt kostete 110 Millionen Dollar.[3]

Eine ähnliche Aufgabenstellung wie DART hatte der zeitgleich von der US Air Force entwickelte Satellit XSS 11.

Weblinks

Commons: DART – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DART in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 24. April 2012 (englisch).
  2. The Aerospace Corporation: DART. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Upcoming and Recent Reentries. Archiviert vom Original am 16. Juni 2016; abgerufen am 19. Mai 2016 (englisch).
  3. Overview of the DART Mishap Investigation Results. (PDF; 89 kB) NASA, 15. Mai 2006, S. 2, abgerufen am 24. April 2012 (englisch).

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DART at Vandenberg AFB.jpg
At Vandenberg Air Force Base in California, the Demonstration of Autonomous Rendezvous Technology (DART) spacecraft is ready for mating with the upper stage of the Orbital Sciences Pegasus XL behind it (right). DART was designed and built for NASA by Orbital Sciences Corporation as an advanced flight demonstrator to locate and maneuver near an orbiting satellite. DART weighs about 800 pounds and is nearly 6 feet long and 3 feet in diameter. The Pegasus XL will launch DART into a circular polar orbit of approximately 475 miles. DART is designed to demonstrate technologies required for a spacecraft to locate and rendezvous, or maneuver close to, other craft in space. Results from the DART mission will aid in the development of NASA’s Crew Exploration Vehicle and will also assist in vehicle development for crew transfer and crew rescue capability to and from the International Space Station.
DART and MUBLCOM.jpg
An artist’s conception of the autonomous Demonstration for Autonomous Rendezvous (DART) spacecraft as it approaches the Multiple Paths, Beyond-Line-of-Site Communications (MUBLCOM) satellite. NASA is testing the DART as a docking system for next generation vehicles to guide spacecraft carrying cargo or equipment to the International Space Station, or retrieving or servicing satellites in orbit. Before the new system can be implemented on piloted spacecraft, it has to be tested in space. The computer-guided DART is equipped with an Advanced Video Guidance Sensor and a Global Positioning System that can receive signals from other spacecraft to allow DART to move within 330 feet of the target. DART is scheduled to launch from Vandenberg Air Force Base in California no earlier than Oct. 18. It will be released from a Pegasus XL launch vehicle carried aloft by an Orbital Sciences Corporation aircraft. The fourth stage of the Pegasus rocket will remain attached as an integral part of the spacecraft, allowing it to maneuver in space. Once in orbit, DART will race toward the target, the MUBLCOM satellite, for a rendezvous.