Demokratische Sozialisten Amerikas

Democratic Socialists of America
StaatVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Partei­vorsitzenderMaria Svart (National Director)
Gründung1982
Hauptsitz75 Maiden Lane, Ste 702
New York, NY 10038
AusrichtungDemokratischer Sozialismus,
Sozialdemokratie
Farbe(n)Rot
JugendorganisationYoung Democratic Socialists
Sitze Repräsentantenhaus
0 / 435 (0,0 %)
Sitze Senat
0 / 100 (0,0 %)
Mitglieder­zahl94.915 (2021)
Internationale VerbindungenSozialistische Internationale 1982–2017

Die Democratic Socialists of America (DSA, deutsch Demokratische Sozialisten Amerikas) sind eine sozialdemokratische bis linkssozialistische Organisation in den Vereinigten Staaten. Derzeitige Vorsitzende ist Maria Svart. Die Jugendorganisation der DSA sind die Young Democratic Socialists.

Flagge in Chicago

Geschichte

In der Socialist Party of America (SPA) gab es in den 1960er- bis 1970er-Jahren starke ideologische Streitigkeiten. Die post-trotzkistische Gruppe um Max Shachtman, die den Vietnamkrieg sowie den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Henry M. Jackson unterstützte, gewann dabei die Oberhand. Sie benannte die Partei 1973 in Social Democrats USA („Sozialdemokraten Vereinigte Staaten von Amerika“/SDUSA) um.

Das Demokratisch-Sozialistische Organisationskomitee

in der Folge spalteten sich zwei Gruppen ab: die Socialist Party USA (SPUSA) und das Democratic Socialist Organizing Committee („Demokratisch-Sozialistisches Organisations-Komitee“/DSOC). Mitgründer des DSOC waren Michael Harrington, Irving Howe und Bogdan Denitch. Sie verstanden sich als eine sozialistische Interessengemeinschaft innerhalb der Demokratischen Partei und stellten einige Kongressabgeordnete wie Ron Dellums sowie einige Gewerkschaftsführer wie den Vorsitzenden der Maschinenbauergewerkschaft, William W. Winpisinger. Dem DSOC gehörten Anfang der 1980er Jahre etwa 5.000 Mitglieder an.

Die Neue Amerikanische Bewegung

1971 wurde die New American Movement („Neue Amerikanische Bewegung“) gegründet, eine aus Intellektuellen der neuen und traditionellen Linken bestehende Oppositionsgruppe. Sie vertrat pazifistische, neoleninistische und kommunistische Thesen, lehnte jedoch einen Führungsanspruch für die Arbeiterklasse ab. Zu Beginn der 1980er Jahre wandelte sich die Neue Amerikanische Bewegung langsam zu einer demokratisch-sozialistischen Gruppe hin. Ihr gehörten rund 1.000 Mitglieder an.

Die Fusion

Im Jahr 1982 fusionierte das Demokratisch-Sozialistische Organisations-Komitee mit der Neuen Amerikanischen Bewegung zur Partei der Democratic Socialists of America. Als Vorsitzende wählte die neue Partei die Doppelspitze Michael Harrington und Barbara Ehrenreich.

Entwicklung seit 2016

Maria Svart ist die Vorsitzende (National Director),[1] sie hat dieses Amt seit 2011 inne. Die auf 35.000 Mitglieder[2] angewachsene DSA ist derzeit (seit Mitte 2017) die größte sozialistische Organisation in den USA. Offiziell ist sie keine Partei und sie ist nicht im Bundeswahlregister eingetragen.[3]

Mitte 2019 waren rund 55.000 Menschen Mitglied der DSA. In mehr als 200 Orten in den USA gibt es Ortsvereine. Hinzu kommen 80 Ortsgruppen der Youth DSA. In Stadt- und Staatsparlamenten sind landesweit 94 Mitglieder der DSA vertreten.[4] Anfang November 2020 lag die Mitgliederzahl bei mehr als 80.000.[5]

Politik heute

Die Demokratischen Sozialisten Amerikas vertreten eine sozialistische Politik. Sie lehnen die kapitalistische Wirtschaftsordnung ab und treten für eine demokratisch organisierte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. Sie plädieren für soziales Eigentum und einen starken öffentlichen Bildungs- und Gesundheitssektor.[6] Sie sind eng mit zahlreichen Gewerkschaften, Bürger- und Frauenrechtsorganisationen verbunden.

Die Demokratischen Sozialisten Amerikas übten gleichzeitig lange Zeit innerhalb der Demokratischen Partei Druck auf die Politik aus. Sie standen dabei in Opposition zu Bill Clintons Politik. 2000 sprachen sie sich für keinen Kandidaten aus, viele DSA-Mitglieder favorisierten jedoch den Grünen Ralph Nader. 2004 unterstützten die DSA jedoch wieder den demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry. 2008 begleiteten die DSA den Wahlkampf von Barack Obama kritisch-solidarisch. Im Vorwahlkampf 2016 unterstützten sie Bernie Sanders.

Zweck der Organisation

Nach der Verfassung („Constitution“) der DSA dient die Organisation dem Zweck, eine konkrete Strategie zu entwickeln, um eine soziale Ordnung basierend auf der allgemeinen Kontrolle von Ressourcen und Produktion, wirtschaftlicher Planung, gerechter Verteilung, Feminismus, rassischer Gleichheit und nicht-unterdrückerischen Beziehungen zu verwirklichen. Eine solche Strategie müsse dabei anerkennen, dass die amerikanische Gesellschaft in Klassen strukturiert sei und dass dies mit sich bringe, dass es einen grundlegenden Interessenkonflikt („basic conflict of interest“) zwischen dem gesellschaftlichen Bereich mit enormer wirtschaftlicher Macht einerseits und der breiten Bevölkerungsmehrheit auf der anderen Seite gebe.[7]

Internationale Beziehungen

Die DSA waren von 1982 bis 2017[8] die amerikanische Organisation in der Sozialistischen Internationale, einem internationalen Zusammenschluss sozialistischer und sozialdemokratischer Parteien. Im August 2017 beschloss ein Kongress der DSA den Austritt aus der Sozialistischen Internationale wegen deren als „neoliberal“ betrachteter Politik.[8]

Die Young Democratic Socialists sind Mitglied in der Sozialistischen Jugendinternationale IUSY.

Siehe auch

  • Liste von Parlamentariern der Democratic Socialists of America

Literatur

  • Armin Pfahl-Traughber: Der demokratische Sozialismus der Democratic Socialists of America. Auffassungen und Entwicklung der größten sozialistischen Organisation in den USA. In: perspektiven ds, 36 (2019), Heft 2, ISSN 0939-3013, ISBN 978-3-7410-0233-5, S. 118–129.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leadership and Structure. In: dsausa.org. 24. August 2022, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).
  2. Farah Stockman: ‘Yes, I’m Running as a Socialist.’ Why Candidates Are Embracing the Label in 2018. In: The New York Times. 20. April 2018, archiviert vom Original am 21. April 2018; abgerufen am 29. Januar 2021 (englisch).
  3. Dorothea Hahn: Demokratische Sozialisten Amerikas: Die Millennials sind da. In: taz.de. 6. August 2017, abgerufen am 10. September 2022.
  4. Moritz Wichmann: Democratic Socialists of America: Die Aktivistenmaschine. In: nd-aktuell.de. 5. August 2019, abgerufen am 10. September 2022.
  5. Moritz Wichmann: US-Wahl 2020: „Es ist okay, den Fall eines Tyrannen zu feiern“. In: nd-aktuell.de. 9. November 2020, abgerufen am 10. September 2022.
  6. What is Democratic Socialism? In: dsausa.org. 9. Juni 2021, abgerufen am 29. Januar 2021 (englisch).
  7. DSA Constitution: Article II. Purpose. In: dsausa.org. 8. November 2021, abgerufen am 20. Juli 2019 (englisch).
  8. a b Juan Cruz Ferre: DSA Votes for BDS, Reparations, and Out of the Socialist International. In: leftvoice.org. 5. August 2017, abgerufen am 10. September 2022 (englisch).

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Traditional Workers May Day Rally and March Chicago Illinois 5-1-18 1290 (26990888057).jpg
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A couple of thousand people gathered Tuesday afternoon at the Haymarket Riot Memorial Sculpture on Des Plaines Street in Chicago's West Loop to celebrate the traditional workers May Day..

Speeches were given and music was played. The usual festive type of atmosphere seemed to be absent this time. People were angry over the actions of the Trump administration directed towards the working class in general, and immigrants..

Billionaire J. B. Pritzker, candidate for governor of Illinois, put in an appearance, He was supported by local union members carrying signs that read 'We Rise With J.B.'. His presence sparked some vocal opposition from people who felt that 'this is a working class event and a billionaire has no business being part of it'. Some shouting occurred between the two camps, but other than that things remained peaceful.

The march went down Washington Street then shifted over via LaSalle Street to the State of Illinois Thompson Center on Randolph Street where another rally was held.

To me, what symbolized the event and the message being broadcast on the many signs people displayed, was Felipe the Ice Cream Seller. Pushing his cart loaded with tasty frozen treats, he accompanied the marchers from Des Plaines Street all the way to the Thompson Center. It was a warm day with temperatures in the low 80s. It's been a long time since Chicago has had a day that warm. Needless to say Felipe did a lot of business. He works out of the Paleteria 2215 S. Kedzie Avenue in Chicago's Little Village neighborhood. Apparently, a paletero can earn up to $30-$60 a day pushing that cart around. It's a heavy cart too. I had a chance to talk to him a little bit. A very nice man. Just doing his best to earn a living. An excellent example of what the working class is all about.