Deilingen

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 11′ N, 8° 47′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Tuttlingen
Höhe:826 m ü. NHN
Fläche:10,91 km2
Einwohner:1848 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:169 Einwohner je km2
Postleitzahl:78586
Vorwahl:07426
Kfz-Kennzeichen:TUT
Gemeindeschlüssel:08 3 27 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 1
78586 Deilingen
Website:www.deilingen.de
Bürgermeister:Albin Ragg (CDU)
Lage der Gemeinde Deilingen im Landkreis Tuttlingen
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Über dieses Bild

Deilingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Tuttlingen.

Geographie

Blick über Deilingen nach Westen zum Oberhohenberg

Geographische Lage

Deilingen liegt im nördlichsten Zipfel des Landkreises Tuttlingen in einem Hochtal an der Südwestecke der Schwäbischen Alb auf dem Großen Heuberg, unmittelbar am Albtrauf. Die Gemarkung erstreckt sich über eine Höhenlage von 790 bis 1009 m ü. NHN. Flankiert wird das breite Hochtal vom Bergrücken des Montschenloch und des Ortenbergs im Norden, sowie im Süden vom Bergmassiv des Oberhohenberg (höchster Punkt der Gemeinde) mit dem Hochberg. Die Gemeinde ist dem Tourismusgebiet Region der 10 Tausender angeschlossen.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Westen an den Ortsteil Schörzingen der Stadt Schömberg, im Norden an Weilen unter den Rinnen und Ratshausen sowie im Osten an Obernheim, alle im Zollernalbkreis; die im Süden angrenzenden Gemeinden Wehingen und Gosheim gehören zum Landkreis Tuttlingen.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Deilingen gehören das Dorf Deilingen, der Gemeindeteil Delkhofen und die Höfe Delkhofer Mühle, Delkhofer Säge und Ziegelhütte.[2]

Schutzgebiete

In Deilingen liegt das Naturschutzgebiet Ortenberg sowie das Landschaftsschutzgebiet Landschaftsteile auf den Gemarkungen Deilingen und Wehingen.

Deilingen hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Deilingen zum Naturpark Obere Donau.[3]

Geschichte

Vom Mittelalter bis zur Mediatisierung Vorderösterreichs

Deilingen wurde bereits im Jahre 786 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt. Das Dorf und der 1253 erwähnte Weiler Delkhofen gehörten zur oberen Grafschaft Hohenberg, kamen 1381 zu Vorderösterreich und 1805 im Zuge der Mediatisierung zu Württemberg.

Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg

Im Königreich Württemberg wurde das Dorf dem Oberamt Spaichingen zugeordnet. An das früher ausgeübte Köhlerhandwerk erinnert heute die Larve (Maske) der Narrenzunft. Durch Vertrag vom 4. Juli 1860 wurde Deilingen zur zusammengesetzten Gemeinde, bestehend aus den Teilgemeinden Deilingen und Delkhofen. Die beiden Orte teilten die bis dahin gemeinsame Gemarkung etwa im Verhältnis 3:2 auf. 1909 wurde die ebenfalls zur Gemeinde zählende Gemarkung Hohenberg aufgelöst und ein Teil an Schörzingen abgegeben. Die Deutsche Gemeindeordnung erzwang 1935 die Umwandlung der zusammengesetzten Gemeinde in die Einheitsgemeinde Deilingen. Bei der Gebietsreform 1938 gelangte die Gemeinde zum Landkreis Tuttlingen.

Im Jahre 1945 wurde die Gemeinde ein Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Politik

Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Heuberg mit Sitz in Wehingen an.

Gemeinderat

Nach der Wahl 2019 hat der Gemeinderat 10 Mitglieder.[4]

Bürgermeister

Im April 2017 wurde Albin Ragg für eine vierte Amtszeit wiedergewählt.[5]

Wappen

DEU Deilingen COA.svg
Blasonierung: „In Rot ein silberner (weißer) Balken, darin ein schwarzer Maurerhammer, begleitet von zwei schwarzen Tannen.“
Wappenbegründung: Das am 2. Juni 1927 genehmigte Wappen erinnert an die frühere Zugehörigkeit zusammen mit der Grafschaft Hohenberg zu Österreich in den Jahren von 1381–1805. Bei der Gestaltung des Wappens fügte man als Zeichen der Industrialisierung den Hammer und für die bewaldete Umgebung die Tannen hinzu.

Banner Deilingen.svg00Banner: „Das Banner ist weiß-rot längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
Flagge Deilingen.svg00Hissflagge: „Die Flagge ist weiß-rot quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kapelle

Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Blick über Deilingen im Winter

Vereine

Die Ortsgruppe Deilingen-Delkhofen des Schwäbischen Albvereins wurde im Jahr 2002 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Früher war Deilingen bäuerlich geprägt, die Landwirtschaft bildete die Haupterwerbsquelle. Ab 1950 ging die Landwirtschaft allerdings stark zurück. 2004 bot die Gemeinde 615 Arbeitsplätze, hauptsächlich in den Industriebetrieben und im Handwerk. Das produzierende Gewerbe stellt mehr als 70 % aller örtlichen Arbeitsplätze. Dennoch ist die Pendlerbilanz negativ, 440 Einpendlern stehen 500 Auspendler gegenüber. 2017 gibt die Gemeinde für Deilingen 720 Arbeitsplätze an.[7]

Bildung

In Deilingen gibt es eine Grundschule; Hauptschüler besuchen die Schule in Wehingen. Die Realschule und das Gymnasium befinden sich im Bildungszentrum Gosheim-Wehingen.

Fernmeldeturm

In Deilingen betrieb die Deutsche Telekom AG bei 48° 9′ 57″ N, 8° 47′ 42″ O von 1961 bis 2007 den Fernmeldeturm Deilingen als Grundnetzsender für das 2. und 3. Fernsehprogramm. Als Antennenträger diente ein 60 Meter hoher Stahlbetonturm (Typenturm), der mit dem Antennenmast eine Gesamthöhe von 91 Metern erreichte. Am 27. November 2007 erfolgte mit der Einführung von DVB-T, das über die Senderstandorte Raichberg und Donaueschingen verbreitet wird, die Stilllegung des Grundnetzsenders. Der Fernmeldeturm wird seither für den Mobilfunk und auch für den digitalen BOS-Funk genutzt.

KanalFrequenz 
(MHz)
ProgrammERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
35583,25ZDF260DH
55743,25SWR Fernsehen Baden-Württemberg260DH

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Joseph Anton Mathes (1800–1874), Beamter, Politiker und Landtagsabgeordneter
  • Franz Weinmann (1909–1996), römisch-katholischer Geistlicher, von 1942 bis 1945 im KZ Dachau inhaftiert

Literatur

  • Deilingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Spaichingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 57). H. Lindemann, Stuttgart 1876, S. 272–288 (Volltext [Wikisource]).
  • Gemeinde Deilingen (Hrsg.): Deilingen – Beiträge zur Geschichte. Deilingen, 1985.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 632–633
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. https://www.deilingen.de/gemeinderat/
  5. https://www.staatsanzeiger.de/staatsanzeiger/wahlen/buergermeisterwahlen/deilingen/
  6. Eichendorff-Plakette 2002 in Blätter des Schwäbischen Albvereins Heft 2/2003, S. 33
  7. https://www.deilingen.de/geschichte/

Weblinks

Commons: Deilingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flagge Deilingen.svg
Flagge der Gemeinde Deilingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg
Beschreibung des Wappens:„In Rot ein silberner (weißer) Balken, darin ein schwarzer Maurerhammer, begleitet von zwei schwarzen Tannen.“
Beschreibung des Flagge:„Die Flagge ist weiß-rot quergestreift mit dem aufgelegtem Wappen in der Mitte.“
Deilingen in TUT.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Deilingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Deilingen in District of Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Deilingen dans l'arrondissement de Tuttlingen dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Deilingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Deilingen во рамките на Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Deilingen in de Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Deilingen en Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District of Tuttlingen, Deilingen ഭൂപടസ്ഥാനം.
2007-12-27DeilingenPanorama02.jpg
(c) I, Wildfeuer, CC BY 3.0
Panorama von Deilingen, Baden Württemberg, Deutschland
Banner Deilingen.svg
Banner der Gemeinde Deilingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg
Beschreibung des Wappens:„In Rot ein silberner (weißer) Balken, darin ein schwarzer Maurerhammer, begleitet von zwei schwarzen Tannen.“
Beschreibung des Banners:„Das Banner ist weiß-rot längsgestreift mit dem aufgelegtem Wappen oberhalb der Mitte.“
2007-04-08DeilingenKapelle01.jpg
(c) I, Wildfeuer, CC BY 2.5
Kapelle oberhalb von Deilingen,
von den Einheimischen "das Käppele" genannt
2006-10-29DeilingenOberhohenbergSonnenstrahlen07.jpg
Autor/Urheber: Wildfeuer, Lizenz: CC BY 2.5
Sonnenstrahlen und Schatten über Deilingen und dem Oberhohenberg, Schwäbische Alb, Baden-Württemberg, Deutschland