Dawydiw

Dawydiw
Давидів
Wappen von Dawydiw
Dawydiw
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Lwiw
Höhe:309 m
Fläche:4,37 km²
Einwohner:5.160 (2001)
Bevölkerungsdichte:1.181 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81151
Vorwahl:+380 3230
Geographische Lage:49° 45′ N, 24° 8′ O
KOATUU:4623682401
Verwaltungsgliederung:23 Dörfer
Statistische Informationen
Dawydiw (Oblast Lwiw)
Dawydiw
i1

Dawydiw (ukrainisch Давидів; russisch ДавыдовDawydow, polnisch Dawidów) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 5200 Einwohnern.

Blick auf den Ort

Mit dem Dorf Tscherepyn (Черепин) gehörte es bis 2016 zur gleichnamigen Landratsgemeinde, am 18. Dezember 2016 wurde das Dorf zum Zentrum der neu gegründeten Landgemeinde Dawydiw (Давидівська сільська громадаDawydiwska silska hromada), zu dieser zählen noch die 11 Dörfer Bereschany (Бережани), Dmytrowytschi (Дмитровичі), Hontschary (Гончари), Horischnij (Горішній), Krotoschyn, Passiky-Subryzki (Пасіки-Зубрицькі), Sosniwka (Соснівка), Tscherepyn, Tschyschky, Wolyzja (Волиця) und Wynnytschky (Виннички)[1].

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 11 Dörfer Budkiw (Будьків), Haji (Гаї), Horodyslawytschi (Городиславичі), Hryniw, Kozuriw (Коцурів), Mykolajiw, Pidsosniw (Підсоснів), Scholomyn (Шоломинь), Stare Selo (Старе Село), Swenyhorod und Widnyky (Відники)[2], gleichzeitig wurde die bis dahin im Rajon Pustomyty liegende Ortschaft ein Teil des Rajons Lwiw.

Geschichte

Der Ort wurde im Jahre 1386 als de Dauidow urkundlich erwähnt, und später als Давыdoвo (1407), de Dauidow (1410), de Dawidowo (1433), in Dawidow (1433), de Dawidow (1464), de Dauidow (1505).[3] Der Name ist abgeleitet vom Vornamen des Urbesitzers Dawid.

Das Dorf gehörte zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land und bis Ende des 15. Jahrhunderts gehörte es der Adelsfamilie Dawidowski. Es war schon im Mittelalter ethnisch polnisch, d. h. die Namen der Einwohner waren in den damaligen historischen Quellen überwiegend polnisch.[3] Im Jahre 1415 erhielten die römisch-katholischen Einwohner (also ohne Ruthenen) des Dorfes Davidow das Magdeburger Recht.[3] Die römisch-katholische Pfarrei wurde von Stanisław Dawidowski im Jahre 1439 gegründet.[4]

Im Jahre 1515 und zwischen 1618 und 1620 wurde es von Tataren verwüstet. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte es den lembergischen Dominikanern.

Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Dawidów 328 Häuser mit 1885 Einwohnern, davon 1817 polnischsprachige, 64 ruthenischsprachige, 4 deutschsprachige, 1755 römisch-katholische, 106 griechisch-katholische, 15 Juden, 7 anderen Glaubens.[5]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam Dawydiw zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Dawidów 384 Häuser mit 2213 Einwohnern, davon 2137 Polen, 62 Ruthenen, 14 Juden (Nationalität), 2041 römisch-katholische, 145 griechisch-katholische, 27 Juden (Religion).[6]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die Polen wurden im Jahre 1946 nach Polen umgesiedelt.

Sehenswürdigkeiten

  • Ehemalige römisch-katholische Kirche, heute Griechisch-katholische Kirche, erbaut vor 1600, umgebaut 1932–1937
  • Gutshof (19. Jahrhundert)

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Dawydiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Пустомитівському районі
  2. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  3. a b c Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lembergen Lands]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 10, 60 (polnisch).
  4. Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część III. Ziemia Lwowska. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918866-3, S. 348 (polnisch).
  5. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  6. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).

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