Dawit Safarjan

Dawit Safarjan (armenisch Դավիթ Սաֆարյան; russisch Давид СафарянDawid Safarjan; englisch David Safaryan; * 1. August 1989 in Tscherkessk, Autonome Oblast Karatschai-Tscherkessien, Russische SFSR, UdSSR) ist ein ursprünglich russischer, dann armenischer Ringer. Er wurde 2013 Europameister und Weltmeister im freien Stil im Leichtgewicht.

Werdegang

Dawit Safarjan begann in früher Kindheit auf Initiative seines Vaters, der den Titel Meister des Sports in dieser Disziplin trug, mit dem Freistilringen. Seit 2003 trainierte Safarjan beim Trainer Abdullah Magomedow in Krasnodar. Von 2006 bis 2009 gehörte er zur Juniorenmannschaft Russlands. Gleich bei seinem ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft, der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) im Jahre 2006 in Istanbul gewann er in der Gewichtsklasse bis 58 kg den Europameistertitel. Auch 2007 wurde er in Belgrad Junioren-Europameister. Im Finale bezwang er dabei im Federgewicht Ismail Emin Redschep aus Bulgarien. 2008 kam er bei der Junioren-Europameisterschaft in Kosice im Leichtgewicht hinter Ender Coşkun, Türkei, aber vor Jabrail Hasanow aus Aserbaidschan auf den 2. Platz. Hinter diesem Jabrail Hasanow wurde er 2009 in Ankara Vize-Weltmeister der Junioren im Leichtgewicht.

Danach entschied er sich, zukünftig für Armenien zu starten, wo er mit dem Trainer Juri Babajan, der seinerzeit mit seinem Vater trainiert hatte, sowie dem armenischen Cheftrainer Arajik Baghdadjan zu arbeiten begann. Er trainiert im Trainingszentrum der armenischen Ringer-Nationalmannschaft in Jerewan, häufig aber auch in Wladikawkas in Nord-Ossetien. Er konzentriert sich auf den freien Stil, ist Student, lebt aber vom Ringen. Bei einer Größe von 1,74 Metern startet er im Leichtgewicht, der Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht.

Seinen ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren bestritt Dawit Safarjan bei der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul. Er verlor dabei im Leichtgewicht gegen Olympiasieger Mawlet Batirow aus Russland knapp nach Punkten (1:2 Runden, 2:3 Punkte). Da Batirow aber das Finale nicht erreichte, schied er aus und kam nur auf den 25. Platz. 2012 gewann er dann bei der Europameisterschaft in Belgrad mit einem 3. Platz die erste Medaille bei den Senioren. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er Georg Marchl, Österreich, Emin Asisow, Aserbaidschan, verlor gegen Alan Gogajew, Russland und siegte im entscheidenden Kampf um diese Bronzemedaille Yakup Gör aus der Türkei. Im April 2012 erkämpfte er sich bei einem Turnier in Sofia die Startberechtigung für die Olympischen Spiele in London. Er belegte dabei im Leichtgewicht hinter Ali Schabanau aus Belarus und vor Jan Ceaban, Rumänien und Dejan Mitrow, Mazedonien, den 2. Platz.

Beim olympischen Ringerturnier in London siegte er in seinem ersten Kampf über Omar Abdou Abdou aus Ägypten, verlor dann aber gegen Aqschürek Tanatarow aus Kasachstan, womit er ausschied und den 8. Platz belegte.

Im März 2013 gewann Dawit Safarjan dann in Tiflis den Europameistertitel im Leichtgewicht mit Siegen über Maxime Eric Fiquet, Frankreich, Aljaksandr Kantojeu, Belarus, Mihail Sawa, Moldawien und Yakup Gör. Bei der Universiade in Kasan unterlag er im Finale dem Russen Magomed Kurbanalijew und belegte deshalb den 2. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest war er aber wieder in hervorragender Form und konnte auch gegen Magomed Kurbanalijew Revanche nehmen. Er besiegte in Budapest George Bucur, Rumänien, Rafael Statkiewicz, Polen, Magomed Kurbanalijew, Lewan Kelekschaschwili, Georgien und Liván López Azcuy, Kuba und wurde damit erstmals Weltmeister.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
20061.Junioren-EM (Cadets) in Istanbulbis 58 kgvor Servet Coskun, Türkei, Pawel Negru, Moldawien und Andrei Nagorni, Ukraine
20071.Junioren-EM in BelgradFedervor Ismail Emin Redzhep, #Bulgarien, Dejan Mitrow, Mazedonien und Rustam Kulik, Ukraine
20082.Junioren-EM in KosiceLeichthinter Ender Coskun, Türkei, vor Wadim Badin, Estland und Jabrail Hasanow, Aserbaidschan
20092.Junioren-WM in AnkaraLeichthinter Jabrail Hasanow, vor Stanislaw Sinchenko, Ukraine und Saba Bolaghi, Deutschland
201011."Takhti"-Cup in EsfahanLeichtSieger: Mohsen Jahanbachschian vor Mohsen Aghajani, beide Iran
201112."Ali-Alijew"-Memorial in KaspiskLeichtSieger: Gadschi Abdullajew vor Andrei Semenzow, beide Russland
20112."Giwi Kartozija-Wachtang Balawadse"-Memorial in TiflisLeichthinter Schalwa Musiaschwili Abajew, Georgien, vor Muhammed Ilkhan, Türkei und Tsotne Baramidse, Georgien
20112.Intern. Turnier in KiewLeichthinter Andrei Kwiatkowski, Ukraine, vor Leonid Basan, Bulgarien und Eldar Naschmutdinow, Russland
201125.WM in IstanbulLeichtnach einer Niederlage gegen Mawlet Batirow, Russland
201210."Dan Kolow - Nikola Petrow"-Memorial in SofiaWelterSieger: Murad Gaidarow, Belarus vor Kiril Tersiew, Bulgarien
20123.EM in BelgradLeichtnach Siegen über Georg Marchl, Österreich und Emin Asisow, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Alan Gogajew Russland und einem Sieg über Yakup Gör, Türkei
20122.Olympia-Qualif.-Turnier in SofiaLeichthinter Ali Schabanau, Belarus, vor Jan Ceaban, Rumänien und Dejan Mitrow, Mazedonien
20128.OS in LondonLeichtnach einem Sieg über Omar Abdou Abdou, Ägypten und einer Niederlage gegen Aqschürek Tanatarow, Kasachstan
20123."Ali-Alijew"-Memorial in MachatschkalaLeichthinter Iljas Bekbulatow und Asamat Bulatow, beide Russland
20122.Intern. Turnier in KiewLeichthinter Achmed Tschakajew, vor Rustambek Maichadow, beide Russland und Arsen Jedigarow, Ukraine
20131.EM in TiflisLeichtnach Siegen über Maxime Eric Fiquet, Frankreich, Aljaksandr Kantojeu, Belarus, Mihail Sawa, Moldawien und Yakup Gör
20132.Universiade in KasanLeichthinter Magomed Kurbanalijew, Russland, vor Gandsorigiin Mandachnaran, Mongolei und Semjon Radulow, Ukraine
20131.WM in BudapestLeichtnach Siegen über George Bucur, Rumänien, Rafel Statkiewicz, Polen, Magomed Kurbanalijew, Lewan Kelekschaschwili, Georgien und Liván López Azcuy, Kuba
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Federgewicht, bis 60 kg, Leichtgewicht, bis 66 kg und Weltergewicht, bis 74 kg Körpergewicht

Literatur

  • Fachzeitschrift „Der Ringer“

Weblinks