David von Bassewitz

David von Bassewitz (* 1557; † 6. Februar 1624 in Dalwitz) war fürstlich mecklenburgischer Rat und Hofmeister.[1][2]

Familie

Er entstammte der alten mecklenburgischen Familie von Bassewitz und folgte der seit Generationen bestehenden Tradition politischen Engagements.[3] Sein Urgroßvater Henneke von Bassewitz, sein Großvater Vicke von Bassewitz, sein Vater Lütke von Bassewitz waren ebenso wie sein älterer Bruder Cuno Wulfrath mecklenburgische Landräte.[3] Seine Mutter, Anna von Quitzow, war Tochter des Landrates und Hauptmannes von Neustadt, Lütke von Quitzow.[4] Verheiratet war er mit Elisabeth von Schwerin.

Leben

Von seinen Eltern in „adeligen Tugenden“ und „Gottesfurcht“ erzogen, wurde er an die Domschule Güstrow unter dem Direktor Magister Franciscus Omichius geschickt. Hier wohnte er bei dem Superintendenten Conrad Becker.[3] Nach dem Tod seines Vaters 1576 wurde er – noch unmündig – nicht zum Lehnseid zugelassen und musste von seinem Bruder Cuno Wulfrath vertreten werden.[2] Ab April 1577 besuchte er die Universität in Rostock.[5] 1592 geriet er mit der gesamten Bauernschaft Prebberedes in Streit über zu leistende Dienste und Fuhren, was zu einer Auseinandersetzung bis zum Reichskammergericht in Speyer führte.[2]

Auf ihn aufmerksam geworden, schickte ihn Herzog Ulrich von Mecklenburg-Güstrow zunächst nach Kopenhagen zu den Krönungsfeierlichkeiten seines Enkels Christians IV. nach Dänemark, dann nach Dresden zur Hochzeit ("Beilager") des Kurfürsten Christian II. von Sachsen, der Ulrichs Enkelin Hedwig heiratete, und übertrug ihm weitere Gesandtenaufgaben. Nachdem er sich hier bewährt hatte, wurde er zum Herzoglich mecklenburg-güstrowschen Rat berufen. Er behielt diese Regierungsaufgabe über vier Jahre bis zum Tod des Herzogs 1603.[3] Danach wurde er von der Witwe des Herzogs, Herzogin Anna (1554–1626), zu deren Rat und Hofmeister sowie zum Hauptmann von Grabow[6] bestellt. Später wählte ihn die „gemeine Landschaft“ unter Bewilligung der landesfürstlichen Obrigkeit zum Provisor des Damenstifts Klosters Ribnitz. Er besaß die Güter Dalwitz, Prebberede und Wohrenstorf und war seit 1622 als Vormund seiner Neffen Verwalter der Güter Lühburg und Maslow.[2] Die letzten Lebensjahre verbrachte er aufgrund zunehmenden körperlichen Verfalls in Dalwitz.[3]

Er wird als in besonderem Maße gottesfürchtiger Mann beschrieben, was sich in Donationen, Stipendien für Theologiestudenten und dem Umstand äußerte, dass er in Dalwitz eine Zeitlang einen eigenen Pastor (Joachim Duncker) beschäftigte und beherbergte.[3] Sein Name und Wappen befand sich im Rittersaal in Rehna.[2] Er starb kinderlos.[3] Sein Renaissanceepitaph befindet sich in der Dorfkirche Polchow.[7] Auf diesem knien er und seine Frau Elisabeth von Schwerin als Stifterfiguren links und rechts vom beherrschenden Kreuzigungsrelief, welches von Ahnenwappen umgeben ist.

Literatur

  • Lucas Bacmeister: Exequiae Bassevitzianae, Das ist: Christliche Leich/ Trost und EhrenPredigt/ von der gleubigen Kinder Gottes Himlischen behausung und begirde nach derselben/ auß dem 5. Cap. der ander Epistel S Pauli an die Corinther : Zum Ehren gedechtniß des ... David von Bassevitzen ... Welcher den 6. Februarii dieses itzlauffenden 1624. Jahres auff seinen Erbsitz Dalvitz ... entschlaffen/ und den 8. Aprilis folgends in der Kirchen zu Pölchow Christlich zur Erden ist bestetiget worden. Joachim Fueß, Rostock 1624
  • Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Band 1: Die Amtsgerichtsbezirke Rostock, Ribnitz, Sülze-Marlow, Tessin, Laage, Gnoien, Dargun, Neukalen, Schwerin 1896
  • Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz der wendischen Linie. o. O., 1859
  • Andreas Duncker: Memoria Bassevitziana Das ist: Ehrengedechtniß/ Deß Weyland Wol-Edlen/ Gestrengen und Ehrnvesten Junckern/ David von Bassevitzen/ Fürstlicher Witwen zu Grabow/ wolbestälten Herrn Hofenmeistern/ auff Dalvitz Erbgesessen/ [&]c. : Welcher den 6. Februarii itztlauffenden 1624. Jahres/ auff dem Hofe Dalvitz/ im 67. Jahr seines Alters selig von dieser Welt geschieden/ hernacher aber den 7. Aprilis zu Pölchow in sein Ruhebett gesetzt worden/ zur Lehr ... Sermonsweyse gestellet. Joachim Fueß, Rostock 1624

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lucas Bacmeister, Christliche Leich-, Trost- und Ehrenpredigt... usw. ohne Paginierung, Titelblatt, Rostock 1624, bei Joachim Fueß
  2. a b c d e Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz der wendischen Linie. o. O., 1859, S. 36.
  3. a b c d e f g Lucas Bacmeister, Christliche Leich-, Trost- und Ehrenpredigt... usw. ohne Paginierung, Teil „De Persona Defuncti“, Rostock 1624, bei Joachim Fueß
  4. Torsten Foelsch: Burg und Schloß Stavenow in der Prignitz Beiträge zur Besitz- und Baugeschichte eines märkischen Rittersitzes digitalisat (PDF; 560 kB)
  5. Nachweis im Rostocker Matrikelportal
  6. Wohl zum Amtshauptmann des Domanialamtes Grabow?
  7. Abbildung bei Friedrich Schlie: Kunstdenkmäler, Band 1, S. 470.