David M. Walker

David Walker
David Walker
LandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
ausgewählt16. Januar 1978
(8. NASA-Gruppe)
Einsätze4 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
8. November 1984
Landung des
letzten Raumflugs
18. September 1995
Zeit im Weltraum30d 04h 27min
ausgeschieden15. April 1996
Raumflüge

David Mathieson Walker (* 20. Mai 1944 in Columbus, Georgia; † 23. April 2001 in Houston, Texas) war ein US-amerikanischer Astronaut.

Beginn der Karriere

Walker machte seinen Schulabschluss 1962 auf der Eustis High School in Eustis, Florida. Daraufhin schloss er 1966 mit einem Bachelor sein Wissenschaftsstudium an der United States Naval Academy ab.

Von 1966 bis 1970 wurde er an verschiedenen Positionen in der US Navy eingesetzt, unter anderem auch auf den Flugzeugträgern USS Enterprise und USS America, auf denen er die F-4 Phantom flog, auch im Vietnamkrieg.

Von Dezember 1970 bis 1971 wurde er auf der Edwards Air Force Base als Testpilot ausgebildet, anschließend diente er am Naval Air Test Center der US-Marine, wo er verschiedene Varianten der F-4 und der F-14 erprobte.

Nach einer weiteren Schulung arbeitete er als F-14-Ausbilder an der Naval Air Station in Miramar, ab 1975 diente er auf zwei Einsätzen der USS America im Mittelmeer.

Er hatte eine Flugerfahrung von 7.500 Flugstunden, davon 6.500 in Jets.

NASA

1978 wurde er in die 8. Astronautengruppe der NASA gewählt und als Pilot des Space Shuttle ausgebildet.

STS-41-H

Seine erste Einteilung zu einem Raumflug erhielt Walker als Pilot einer Mission des US-Verteidigungsministeriums. Unter der Bezeichnung STS-41-H sollte im September 1984 ein Aufklärungssatellit ausgesetzt werden. Aufgrund von Problemen mit der Satellitenoberstufe IUS wurde der Flug jedoch abgesagt und die NASA-Astronauten dem Flug STS-51-A zugeteilt.

STS-51-A

Auf seiner ersten Weltraummission flog Walker am 8. November 1984 mit dem Space Shuttle Discovery ins All. Es war der zweite Flug der Discovery. Der Flug war zur Aussetzung von zwei Satelliten gedacht und führte gleichzeitig zwei ausgesetzte Satelliten der Mission STS-41-B zurück zur Erde.

STS-61-G

Walkers zweiter Einsatz war für Mai 1986 vorgesehen. Als Kommandant der Mission STS-61-G hätte er das Aussetzen der Raumsonde Galileo leiten sollen. Als weitere Crewmitglieder waren Ronald Grabe, John Fabian und James van Hoften vorgesehen. Nach der Challenger-Katastrophe im Januar 1986 wurden jedoch alle Shuttleflüge ausgesetzt.

STS-30

Bei seinem zweiten Raumflug im Mai 1989 flog Walker als Kommandant der Atlantis ins All. Hauptaufgabe der Mission war die Aussetzung der Venussonde Magellan mit einer IUS-Oberstufe kurz nach dem Shuttlestart. Im weiteren Verlauf der Mission musste einer der fünf Hauptcomputer im Orbit ausgetauscht werden. STS-30 war die erste Mission, bei der das Space Shuttle dazu genutzt wurde, eine interplanetare Raumsonde zu starten.

STS-44

Walker war als Kommandant für die Mission STS-44 vorgesehen. Im Mai 1989 kam es jedoch zu einem Luftzwischenfall, bei dem Walker auf dem Flug nach Washington zu Feierlichkeiten zu Ehren der Crew von STS-30 mit seinem T-38-Jet in nur 30 m Entfernung an einem Verkehrsflugzeug vorbeiflog. Aufgrund dieses Zwischenfalls wurde Walker aus der Mannschaft von STS-44 genommen und durch Frederick Gregory ersetzt.[1]

STS-53

Der dritte Flug brachte ihn wieder mit der Discovery ins All. Dies war der letzte rein militärische Flug eines Space Shuttle. Die Hauptnutzlast war geheim und wurde sechs Stunden nach dem Start um 19:18 UTC ausgesetzt. Vermutlich handelte es sich um einen Spionagesatelliten zur Aufklärung von Funksignalen. Die Masse der als DOD-1 bezeichneten Fracht wurde mit 10,5 Tonnen angegeben.

STS-69

Seinen vierten Flug machte er vom 7. – 18. September 1995 mit der Endeavour. Während der elftägigen Mission wurde der zweite mehrtägige Freiflug der Wake Shield Facility (WSF) durchgeführt, einem untertassenförmigen Satelliten, der frei neben dem Shuttle fliegt. Dabei wurde ein Experiment durchgeführt, bei dem in dem WSF in perfektem Vakuum ein hauchdünner Film erzeugt wurde. Außerdem setzte die Crew den astronomischen Satelliten SPARTAN 201 aus und fing ihn wieder ein, führte einen sechsstündigen Außenbordeinsatz zur Erprobung von Montagetechniken für die Internationale Raumstation durch und testete thermale Verbesserungen an den verwendeten Raumanzügen. Gleichzeitig wurde diverse Experimente der Biomechanik, Biotechnologie, Biomedizin und Landwirtschaft durchgeführt.

Zusammenfassung

NrMissionFunktionFlugdatumFlugdauer
1STS-51-APilot8. November – 16. November 19847d 23h 44m
2STS-30Kommandant4. Mai – 8. Mai 19894d 56h 28m
3STS-53Kommandant2. Dezember – 9. Dezember 19927d 7h 19m
4STS-69Kommandant7. September – 18. September 199510d 20h 28m

Nach der NASA

Walker nahm von der US Navy und der NASA 1996 seinen Abschied und wurde in den folgenden Jahren als Vizepräsident mehrerer Elektronikfirmen angestellt. Aus dem Berufsleben zog er sich 1999 vollkommen zurück. Er starb 2001 an einer Krebserkrankung.

Er wurde auf dem bekannten amerikanischen Nationalfriedhof Arlington bei Washington D.C. beigesetzt.

Privat

Walker hinterließ seine Frau Paige und zwei Kinder aus erster Ehe.

Siehe auch

Commons: David Mathieson Walker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NASA: Shuttle Crew Commanders Reassigned. (PDF) In: NASA Release 90-037. 9. Juli 1990, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2021; abgerufen am 24. September 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nasa.gov

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STS-53 patch.svg
Emblem of Nasa's STS-53 mission
  • Designed by the crewmembers, the STS-53 insignia shows the Space Shuttle Discovery rising to new achievements as it trails the symbol of the Astronaut Office against a backdrop of the American flag. The five stars and three stripes also serve to symbolize the mission designation (STS-53) and America's continuing commitment to world leadership in space. The pentagonal shape of the patch represents the Department of Defense (DOD) and its support of the Space Shuttle Program. The band delineating the flag from space includes the four colors of the military services of the crewmembers. The names of the flight crewmembers are located along the border of the patch. They are Commander David M. Walker, Pilot Robert D. Cabana, Mission Specialist (MS) Guion S. Bluford, MS James S. Voss, and MS Michael R. U. Clifford. Each crewmember contributed to the design of the insignia.
Walker-dm.jpg
S92-47653 (9 October 1992) --- Astronaut David M. Walker.
STS-69 patch.svg
Emblem of Nasa's STS-69 mission.
  • Designed by the mission crew members, the patch for STS-69 symbolizes the multifaceted nature of the flight's mission. The primary payload, the Wake Shield Facility (WSF), is represented in the center by the astronaut emblem against a flat disk. The astronaut emblem also signifies the importance of human beings in space exploration, reflected by the planned space walk to practice for International Space Station (ISS) activities and to evaluate space suit design modifications. The two stylized Space Shuttles highlight the ascent and entry phases of the mission. Along with the two spiral plumes, the stylized Space Shuttles symbolize a NASA first, the deployment and recovery on the same mission of two spacecraft (both the Wake Shield Facility and the Spartan). The constellations Canis Major and Canis Minor represent the astronomy objectives of the Spartan and International Extreme Ultraviolet Hitchhiker (IEH) payload. The two constellations also symbolize the talents and dedication of the support personnel who make Space Shuttle missions possible.
Sts-30-patch.png
The STS-30 patch depicts the joining of NASA's manned and unmanned space programs. The sun and inner planets of our solar system are shown with the curve connecting Earth and Venus symbolizing the shuttle orbit, the spacecraft trajectory toward Venus, and its subsequent orbit around our sister planet. A Spanish caravel similar to the ship on the official Magellan program logo commemorates the 16th century explorer's journey and his legacy of adventure and discovery. Seven stars on the patch honor the crew of Challenger. The five-star cluster in the shape of the constellation Cassiopeia represent the five STS-30 crewmembers - Astronauts David Walker, Ronald Grabe, Norman Thagard, Mary Cleave and Mark Lee - who collectively designed the patch.