David Hopkin

David Hopkin
Personalia
Voller NameDavid Isaac Hopkin
Geburtstag21. August 1970
GeburtsortGreenockSchottland
Größe183 cm
PositionMittelfeld
Junioren
JahreStation
Port Glasgow BC
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1989–1992Greenock Morton48 0(4)
1992–1995FC Chelsea40 0(1)
1995–1997Crystal Palace83 (21)
1997–2000Leeds United73 0(6)
2000–2001Bradford City11 0(0)
2001–2002Crystal Palace29 0(4)
2002–2003Greenock Morton7 0(1)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1998Schottland B1 0(0)
1997–1999Schottland7 0(2)
Stationen als Trainer
JahreStation
2015–2018FC Livingston
2018–2019Bradford City
2019–2021Greenock Morton
2021Ayr United
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

David Isaac Hopkin (* 21. August 1970 in Greenock) ist ein ehemaliger schottischer Fußballspieler und -trainer. Als Mittelfeldspieler, der zumeist auf dem rechten Flügel zu finden war, spielte er in den 1990er-Jahren in England für den FC Chelsea, Crystal Palace und Leeds United. Zum Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte er in die schottische Heimat zurück und arbeitete dort als Cheftrainer für den FC Livingston, Greenock Morton und Ayr United.

Sportlicher Werdegang

Über die zweite schottische Liga zum FC Chelsea

Hopkin begann seine aktive Fußballerlaufbahn in der Jugend des Port Glasgow Boys Club, bevor er sich im Juli 1989 in seiner Geburtsstadt dem Zweitligisten Greenock Morton anschloss. Dort sammelte er erste Erfahrungen im Profibereich und versuchte im Jahr 1991 in England bei Sheffield United über ein Probetraining unterzukommen. Dies scheiterte zwar, aber nach insgesamt 52 Pflichtspieleinsätzen heuerte er Ende September 1992 in der Premier League beim FC Chelsea an. Die Ablösesumme betrg 300.000 Pfund.[1][2]

Da Chelsea in seiner jüngeren Vergangenheit mit schottischen Flügelspielern wie Charlie Cooke und Pat Nevin gute Erfahrungen gemacht hatte, wurden die Nachfolger oft belastet durch hohe Erwartungen. Dessen ungeachtet war der Start des aufgrund seiner zahlreichen Tattoos und roten Haare auffälligen Neuzugangs erfolgreich und er führte sich gut beim Debüt gegen den FC Liverpool (0:0) im Februar 1993 ein. Damit behielt er seinen Platz in der Mannschaft auch für das folgende Spiel gegen Aston Villa. Die Partie ging jedoch mit 0:1 verloren, was die Entlassung von Trainer Ian Porterfield zur Folge hatte. Sein Interimsnachfolger David Webb nahm Hopkin überraschend aus dem Team und vertraute stattdessen auf dem rechten Flügel dem formschwachen Robert Fleck. „Hoppy“ wurde im restlichen Verlauf der Saison 1992/93 dadurch nur noch zweimal eingewechselt. Als Glenn Hoddle im Sommer 1993 neuer Chelsea-Trainer wurde, änderte sich wenig an Hopkins Schicksal, zumal Hoddle in einer 3-5-2-Formation spielen ließ, in denen die beiden Außenverteidiger auf den Mittelfeldseiten als „Schienenspieler“ agierten. Erst Ende Oktober 1993 bestritt er seinen ersten Einsatz im Auswärtsspiel gegen Aston Villa für den gesperrten Dennis Wise. Erneut ging die Partie mit 0:1 verloren und Hopkin wurde ein weiteres Mal aus der Mannschaft genommen. Die Saison 1993/94 endete enttäuschend auf dem vierzehnten Abschlusstabellenrang. Dabei hatte er sowohl vor als auch nach Weihnachten Bewährungschancen erhalten, war aber oft als Ergänzungsspieler außen vor geblieben, wodurch er seine Stärken nicht über einen längeren Zeitraum hatte zeigen können.

Ein Höhepunkt war sein Assist per Flanke auf Gavin Peacock gegen die Wolverhampton Wanderers zum entscheidenden 1:0, wodurch Chelsea im FA Cup zum ersten Mal seit 24 Jahren ins Halbfinale einzog. Im späteren Endspiel, das Chelsea gegen Manchester United mit 0:4 verlor, saß er jedoch wieder nur auf der Ersatzbank. Auch in der folgenden Saison 1994/95 verbesserte sich seine sportliche Perspektive nicht, zumal Hoddle mit David Rocastle einen neuen Konkurrent für Hopkin verpflichtete. Erst Ende Oktober 1994 tauchte Hopkin wieder in der ersten Mannschaft auf; zu seiner Enttäuschung war er aber nicht Teil des Kaders für den Europapokal der Pokalsieger, da er als Schotte nach den FIFA-Regularien der beschränkenden Ausländerklausel zum Opfer fiel und somit Chelseas Weg bis ins Halbfinale nur zusehen konnte. Dies erleichterte ihm jedoch, dass er am Wochenende häufiger in Ligaspielen berücksichtigt wurde, da Trainer Hoddle Akteuren aus den Europapokalspielen Pausen gönnte. Im Mai 1995 schoss er beim 3:3 gegen den FC Everton sein einziges Tor in der Chelsea-Zeit und nach seinem letzten Einsatz zum Saisonabschluss gegen den FC Arsenal (2:1) zog er im Sommer 1995 weiter zum Erstligaabsteiger Crystal Palace, der 850.000 Pfund für ihn investierte.[3]

Crystal Palace & Leeds United

Zwei Jahre bekleidete Hopkin die rechte offensive Außenbahn bei den „Eagles“ und schoss dabei 30 Tore in 99 Pflichtspelen. Daneben zeichnete er sich besonders durch seine läuferischen Qualitäten aus und seine langen Einwürfe waren bei den Gegnern gefürchtet. Höhepunkt war seine Leistung in den Aufstiegs-Playoffs im Jahr 1997. Nachdem er im Jahr zuvor dort noch im Finale gescheitert war, sollte er nun im Finale maßgeblichen Anteil am 1:0-Sieg gegen Sheffield United und damit am Aufstieg in die Premier League haben. Das Endspiel im Wembley-Stadion drohte torlos nach 90 Minuten zu enden, bevor Hopkin kurz vor Abschluss der regulären Spielzeit den Ball, der nach eigenem Eckball über Umwege zu ihm gelangte, mit einem mit viel Effet versehenen Rechtsschuss von außerhalb des Strafraums den gegnerischen Torwart Simon Tracey zum 1:0-Endstand überwand. Wenig überraschend gewann er kurz darauf die vereinsinterne Auszeichnung zum „Spieler des Jahres“. Darüber hinaus kam er am 1. Juni 1997 zu seinem ersten A-Länderspiel für Schottland, das die „Bravehearts“ in Malta mit 3:2 für sich entschieden. Zur großen Enttäuschung der Fans von Crystal Palace zog Hopkin im Juli 1997 weiter zum Erstligakonkurrenten Leeds United für eine Ablösesumme von 3,25 Millionen Pfund.

Nachdem er sich Leeds United angeschlossen hatte, wurde Hopkin weiter für die schottische Nationalmannschaft berücksichtigt und bei seinem dritten Länderspiel erzielte er einen „Doppelpack“ zum 4:1-Sieg gegen Belarus im September 1997. Sein Weg zum Stammspieler wurde jedoch immer wieder durch Verletzungen gestört und so blieb er für den schottischen Kader anlässlich der WM-Endrunde 1998 in Frankreich unberücksichtigt. Stattdessen war sein siebtes A-Länderspiel am 5. Oktober 1999 gegen Bosnien und Herzegowina (1:0) der letzte Auftritt für Schottland. In Leeds sollte Hopkin Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld von Trainer George Graham sein und auch die Erwartungen der Anhänger waren groß, nachdem er in der Vorsaison im direkten Duell zwischen Crystal Palace und Leeds im Ligapokal überzeugt und dabei seinen Gegenspieler Lee Bowyer quasi schwindelig gespielt hatte. Die Hoffnungen sollten sich in der ersten Saison 1997/98 nicht erfüllen, was gleichsam an der starken Konkurrenz im Mittelfeld lag als auch taktisch bedingt war, da Graham gelegentlich mit langen Bällen das Mittelfeld überbrückte. Außerdem sorgten fitnessbedingte Abwesenheiten und Sperren für ungewollte Pausen und nicht selten wurde er im Verlauf einer Partie ausgewechselt. In seinem zweiten Jahr stand er regelmäßig in der Startformation, wenngleich die Konkurrenzsituation weiter fortbestand und stetig Gerüchte bezüglich Neuverpflichtungen im Mittelfeld aufkamen. Unter dem neuen Trainer David O’Leary verlor er dann seinen Stammplatz zu Beginn der Saison 1999/2000, bevor ihn eine Operation fast zwei Monate außer Gefecht setzte. Nach seiner Rückkehr gelang es ihm immer weniger, sich selbst für einen Platz auf der Ersatzbank zu empfehlen und er wurde auch oft nicht mehr berücksichtigt, wenn David Batty fehlte. O’Leary offenbarte ihm letztlich, dass er keine Rolle mehr in seinen Plänen spielte und so wechselte er im Juli 2000 für 2,5 Millionen Pfund zum Erstligakonkurrenten Bradford City.[1][2]

Karriereausklang

Verletzungsprobleme sorgten dafür, dass Hopkins Intermezzo in Bradford nur wenige Monate andauerte. Er bestritt lediglich 16 Pflichtspiele, davon nur acht Startelf-Auftritte in der Premier League. Bevor der Klub als Tabellenletzter aus der Premier League abstieg, kehrte er im März 2001 für 1,5 Millionen Pfund zu seiner vormaligen Erfolgsstation Crystal Palace zurück, das zwischendurch wieder in die Zweitklassigkeit abgerutscht war. Crystal Palace durchlief damals eine schwierige Zeit, vor allem finanziell, und Hopkin verhalf dem Klub zum dringend benötigten Klassenerhalt. Nach einem weiteren Jahr, als sich Crystal Palace konsolidierte und in die obere Tabellenhälfte verbesserte, trennten sich die Wege Ende August 2002 ein zweites Mal und Hopkin kehrte in seine schottische Heimat zu Greenock Morton zurück.

Der „Heimklub“ war kurz zuvor in die vierte Liga abgestiegen und Hopkins absolvierte zu Beginn der Wiederaufstiegs-Saison 2002/03 sieben Pflichtspiele. Sein (vorerst) letzter Auftritt war am 9. November 2002 beim FC Queen’s Park (1:1); fünf Tage später erklärte er sein Karriereende nach wiederkehrenden Knöchelproblemen. Kurze Zeit später arbeitete Hopkin mit Derek Collins als interimistisches Trainerduo in einer Partie gegen die Albion Rovers. Es folgte ein letzter Auftritt (aushilfsweise) als Spieler am 4. Oktober 2003 per Einwechslung gegen die Berwick Rangers (1:3).[1][2]

Traineraktivitäten

Kurz nach Ende seiner aktiven Laufbahn schloss er sich dem unterklassigen Klub FC Maryhill an, bevor es ihn im Juni 2012 wieder zu Greenock Morton zog und er dort gemeinsam mit Jonatan Johansson die Reservemannschaft betreute.[4] Nach der Entlassung von Cheftrainer Allan Moore übernahm er intermistisch an der Seite von Derek Anderson die Mannschaftsleitung, bevor er ab Dezember 2013 dem Nachfolger Kenny Shiels assistierte. Im April 2014 verließ er den Klub[5] und nahm Anfang 2015 eine neue Aufgabe als Co-Trainer von Mark Burchill beim FC Livingston an, der in der zweithöchsten schottischen Liga aktiv war.[6] Nach Burchills Demission wurde Hopkin im Dezember 2015 ein weiteres Mal Interimstrainer.[7] Nach drei Spielen unter Hopkins Führung wurde dieser zur „fixen Lösung“ bis zum Ende der Saison 2015/16 befördert.[8] Diese endete enttäuschend mit dem Abstieg in die Drittklassigkeit, aber bereits ein Jahr später führte er die „Livi Lions“ als Drittligameister in die zweithöchste Spielklasse zurück. Der deutliche Aufwärtstrend setzte sich fort und überraschend qualifizierte sich Livingston als Vizemeister für die Aufstiegs-Playoffs, wo nacheinander zunächst Dundee United und danach Partick Thistle nach jeweils Hin- und Rückspiel eliminiert wurden. Die Gelegenheit, als Cheftrainer in der höchsten schottischen Spielklasse zu wirken, nahm Hopkin jedoch nicht wahr und ließ stattdessen den Vertrag im Mai 2018 auslaufen.[9]

Im September 2018 führte sein Weg nach England zum Drittligisten Bradford City.[10] Nach nur sieben Siegen in 35 Partien ging sein Engagement Ende Februar 2019 mit seinem Rücktritt.[11] Ein weiteres Mal folgte er dem Ruf seines Ex-Klubs Greenock Morton und wurde im Mai 2019 erstmals dort Cheftrainer.[12] Das Ende dieser Etappe hatte im Dezember 2020 weniger sportliche als vielmehr finanzielle Gründe. Der Zweitligist war aufgrund der fehlenden Einnahmen während der Covid-Pandemie in eine gefährliche Schieflage geraten und Hopkin erleichte den Verein mit seinem Rücktritt von der finanziellen Bürde seines Gehalts.[13]

Nächste Cheftrainer-Station war ab März 2021 der Zweitligakonkurrent Ayr United.[14] Auch hier endete die Zusammenarbeit vorzeitig nach nur sechs Monaten; Hopkins Mannschaft hatte nur fünf von 20 Pflichtspielen gewinnen können.[15][16]

Einzelnachweise