David Cassel
David Cassel (geboren am 7. März 1818 in Glogau; gestorben am 22. Januar 1893 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge und Hebraist.
Leben und Wirken
Cassel promovierte 1842 an der Berliner Universität und erhielt sein Rabbinerdiplom 1843 aus den Händen von Zacharias Frankel und Jacob Joseph Oettinger. Er war nun als Privatlehrer und Lehrer tätig und wurde 1846 Direktor des ältesten jüdischen Erziehungsanstalt, der Dina-Zaduck Nauensche Stiftung, für bedürftige Jungen und Weisenknaben. In seiner Berliner Zeit entwickelte sich eine Freundschaft zum Rabbiner Michael Sachs, der auch aus Glogau stammte.[1]
David Cassel forschte und lehrte an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin und verfasste mehrere Lehr- und Wörterbücher. Mit Moritz Steinschneider war er 1844 an der Planung einer Real-Enzyklopädie des Judenthums beteiligt.[2] Seit 1857 war er Mitglied der Gesellschaft der Freunde.
Bis 1886 gehörte Cassel zum Lehrpersonal des Berliner Beth Hamidraschs (Das Lehrhaus) in der Heidereutergasse 4.
Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.[3]
Werke
- David Cassel: Rechtsgutachten der Geonim Nach einer Handschrift herausgegeben von David Cassel. Mit einer Einleitung von S. L. Kapoport. Zum Druck befördert von L. Zarinsansky. Friedländer, 1848, online (in hebräischer Sprache) (google.de).
- Sabbat-Stunden zur Belehrung und Erbauung der israelitischen Jugend, 1868 (Nachdruck als Zweite Auflage, Berlin 1920).
- Offener Brief eines Juden an Herrn Professor Dr. Virchow, Berlin 1969.
- David Cassel: Lehrbuch der jüdischen Geschichte und Literatur. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Leipzig 1879, online (in deutscher Sprache) (google.de).
- David Cassel: Die Armen-Verwaltung im alten Israel Vortrag des Herrn D. Cassel, gehalten im akademischen Verein für jüdische Geschichte und Literatur in Berlin. C.H. Müller, 1887, online (google.de).
- Hebräisch-deutsches Wörterbuch. Zehnte Auflage, Breslau 1920.
Einzelnachweise
- ↑ Franz D. Lucas, Heike Frank: Michael Sachs der konservative Mittelweg: Leben und Werk des Berliner Rabbiners zur Zeit der Emanzipation. J.C.B. Mohr Datum=1992, ISBN 978-3-16-145888-0, S. 60 (google.de).
- ↑ Otmar Seemann: Inkomplett erschienene Lexika und Enzyklopädien. Ein Nachtrag zu Krieg: MNE. In: Karl H. Pressler (Hrsg.): Aus dem Antiquariat. Band 8, 1990 (= Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 70, 31. August 1990), S. A 329 – A 334, hier: S. A 332.
- ↑ Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR, Berlin, I; Hrsg. Institut für Denkmalpflege im Henschelverlag, S. 142; Berlin 1984
Literatur
- Jeannette Strauss Almstad, Matthias Wolfes: David Cassel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Bautz, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 303–308 .
- John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 140.
- Konrad von Rabenau: Cassel, David. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 167 (Digitalisat).
- Cassel, David. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 5: Carmo–Donat. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1997, ISBN 3-598-22685-3, S. 32–38.
Weblinks
- Literatur von und über David Cassel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über David Cassel in der Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am Main: Digitale Sammlungen Judaica
Personendaten | |
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NAME | Cassel, David |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker und Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 7. März 1818 |
GEBURTSORT | Glogau |
STERBEDATUM | 22. Januar 1893 |
STERBEORT | Berlin |
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Grab des Pädagogen David Cassel auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee