Datteln-Hamm-Kanal

Datteln-Hamm-Kanal
Der Kanal in Bergkamen, im Hintergrund das Kraftwerk Bergkamen.
Der Kanal in Bergkamen, im Hintergrund das Kraftwerk Bergkamen.

Der Kanal in Bergkamen, im Hintergrund das Kraftwerk Bergkamen.

GewässerkennzahlDE: 70301
AbkürzungDHK
LageNordrhein-Westfalen
Länge47,145 km
ErbautTeilabschnitt I bis Stadthafen Hamm Verkehrsfreigabe 17. Juli 1914, Abschnitt II von Hamm bis Schmehausen 1926 – 23. August 1933
KlasseIV, voraussichtlich ab 2025 Teilabschnitt I Vb
BeginnDortmund-Ems-Kanal-Kilometer 19,51
EndeSchmehausen
AbstiegsbauwerkeSchleuse Hamm
Schleuse Werries
HäfenYachthafen Ribbrock, Waltrop, Stummhafen Brambauer, Stadthafen Lünen, Preußenhafen, Hafen Haus Aden, Hafen Kraftwerk Bergkamen, Marina Rünthe, Hafen Gersteinwerk, Stadthafen Hamm, Hafen Zeche Westfalen, Ruhrmann Hafen, Hafen Hamm-Schmehausen/Kraftwerk Westfalen
Historische VorläuferLippe
Genutzter FlussLippe
Herausragende BauwerkeWasserübergabe Hamm
Kilometrierungbergwärts
TalfahrtRichtung DEK
Zuständige BehördeWSA Westdeutsche Kanäle
Verlauf
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0,00Dortmund-Ems-Kanal km 19,500
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
0,288Ölmühlenbach-Durchlass
1,713Waltroper Brücke
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1,803Marina Ribbrock
2,145Sicherheitstor Waltrop
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
2,780Deipebach-Durchlass
3,435Eickelwegbrücke
4,659Borkerstraßen-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
4,701Moselbach-Durchlass
U-Bahn-Strecke nach links
4,840Liegestelle Hafen Nierhoff
5,478Kanalstraßen-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
5,641Schwarzbach-Durchlass
7,289Oberlipper-Straßen-Brücke
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
7,559DB-Brücke der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm
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8,300Kraftwerk Lünen-Stummhafen
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
8,650Stellenbach-Durchlass
8,929Fußgängerbrücke Stellenbachstraße
10,190Brunnenstraßen-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
10,285Rühenbecke-Durchlass
11,096B 54/B-236-Brücken Lünen
U-Bahn-Strecke nach rechts
11,400Stadthafen Lünen
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12,300Petrotank-Hafen
12,534Bergstraßen-Brücke
12,955Gahmener Straßen-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
13,548Süggelbach-Durchlass
14,147Bebelstraßen-Brücke
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14,352Preußenhafen
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
14,396DB-Brücke der Bahnstrecke Dortmund–Enschede
15,069Schwansbell-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
15,277Seseke-Durchlass
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
16,082DB-Brücke der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm
16,563Kamener Straßen-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
17,063Durchlass Roter Bach
17,315Fußgängerbrücke Kreuzstraße
17,849Heiler Kirchweg-Brücke
U-Bahn-Strecke nach links
18,800Liegestelle Zeche Haus Aden
19,725Landwehrbrücke
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21,450Hafen Kraftwerk Bergkamen
U-Bahn-Kreuzung geradeaus unten
21,645Transportbandbrücke Kraftwerk Bergkamen
22,049Sicherheitstor Bergkamen mit Fußgängerbrücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
22,336Durchlass Beverbach
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23,350Marina Rünthe
U-Bahn-Strecke nach rechts
23,500Liegestelle Rünthe
23,767B-233-Brücke Rünthe
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
23,977Durchlass Beverbach
24,510Brücke Hellweg
24,794Brücke Ostenhellweg
25,257Fußgängerbrücke Evenkamp
26,885A-1-Brücke
27,074Sandbochumer Brücke
28,150Tibaumbrücke
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29,500Hafen Gersteinwerk
30,339Nordherringer Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
30,631Durchlass Herringer Bach
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32,200Yachtclub Hamm
32,266Fußgängerbrücke Nordherringen
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33,250Ölhafen Hamm
U-Bahn-Strecke nach links
33,350Liegestelle
U-Bahn-Strecke nach rechts
33,500Liegestelle Radbod
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
33,693Durchlass Vorheider Bach
33,785Radbodbrücke
34,200Stadthafen Hamm
U-Bahn-Strecke nach links
35,350Liegestelle Hamm-Mitte
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
35,920DB-Brücke der Bahnstrecken Hamm–Minden und Münster–Hamm
36,470B-63-Brücke
U-Bahn-Strecke nach rechts
36,966Speisungspumpwerk Hamm
36,985Schleuse Hamm
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
38,175Ahse-Durchlass
U-Bahn-Strecke nach rechts
38,495Einlassbauwerk Hamm
38,563Fährwegbrücke
U-Bahn-Strecke nach rechts
38,700Bauhafen des Außenbezirks Hamm
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38,876Liegehafen des Außenbezirks Hamm
40,297Werries-Straßenbrücke
U-Bahn-Strecke nach rechts
40,300Pumpwerk Werries
40,410Schleuse Werries
40,627Fußgängerbrücke Schulweg
41,495Ostwennemarstraßen-Brücke
43,024Maximilianbrücke
U-Bahn-Strecke nach rechts
43,350Hafenanlage Westfalen
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
43,594Brücke der Museumseisenbahn Hamm
43,024Haarener Weg-Brücke
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45,000Hafenanlage Balcke
45,263Holsträter Brücke
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45,650Hafenanlage Hamm-Uentrop
45,959Uentroper Brücke
46,660A-2-Brücke
U-Bahn-Brücke über Wasserlauf
46,707Durchlass Geithe
46,746Heidewegbrücke
47,145Kanalendhafen Kraftwerk Westfalen

Der Datteln-Hamm-Kanal (DHK, Gewässerkennzahl: 70301) ist eine Bundeswasserstraße[1] und zweigt in Datteln vom Dortmund-Ems-Kanal ab. Von hier aus verläuft er parallel zur Lippe auf ihrer Südseite in östlicher Richtung durch Waltrop, Lünen, Bergkamen bis nach Hamm. Dort endet er im Kanalhafen Schmehausen am Kraftwerk Westfalen.

Der Kanal wurde zusammen mit dem Wesel-Datteln-Kanal während der Planungs- und Bauphase auch als Lippe-Seitenkanal bezeichnet.

Geschichte

Der Bau des Kanals wurde bereits 1870 beschlossen. Die erste Ausbaustufe wurde 1914, nur zwei Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, fertiggestellt. Sie reichte mittels der Schleuse Hamm bis hinter den Stadthafen Hamm. 1926 wurde dann durch die Schleuse Werries der Kanal bis Schmehausen ausgebaut und 1933 in Betrieb genommen, wo er heute in einem großen Hafenbecken am Kraftwerk Westfalen endet. Ursprünglich sollte der Kanal bis Lippstadt weitergebaut werden.

Technische Daten

Die Kilometrierung des Kanals läuft von Datteln zu Berg. Der Kanal hat eine Gesamtlänge von 47,145 km[2] und weist zum Ausgleich des Höhenunterschieds von 6,75 m die beiden Schleusen Hamm und Werries auf.

Der Kanal wird von 42 Bahn-, Straßen-, Wege- und Fußgängerbrücken sowie 1 Transportbandbrücke überquert und von 30 Dükern und Durchlässen und 38 Rohr- und Kabeldükern unterquert. Für den Havariefall ist der Kanal mit zwei Sicherheitstoren in Waltrop und Bergkamen ausgestattet, die ein Verschließen der davor bzw. dahinter liegenden Kanalabschnitte ermöglichen, damit nicht der gesamte Kanal entleert wird.

Ausbau

Bauarbeiten zur Erweiterung der Stadthafens Lünen (Mai 2008)

Die Abmessungen der heutigen Binnenschiffe erlauben in einigen Streckenabschnitten des DHKs keinen Begegnungsverkehr. 1997 wurde deshalb der Richtungsverkehr eingeführt, zuerst über eine Länge von ca. 18,6 km, inzwischen nur noch über knapp 3 km. Bis voraussichtlich 2025 soll der westliche Abschnitt der Wasserstraße bis zur Eisenbahnbrücke in Hamm (Hamm-Osthafen, Kilometer 35,87) zur Wasserstraßenklasse Vb ausgebaut werden und den Begegnungsverkehr zulassen. Der östliche Abschnitt verbleibt zunächst in der Klasse IV mit den oben genannten Einschränkungen.

Der ausgebaute Abschnitt wird dann, gemäß dem Regierungsabkommen zwischen Bund und dem Land NRW von 1992, zwischen Datteln und Hamm bis einschließlich Stadthafen Hamm für die Befahrung durch 110 m lange Großmotorgüterschiffe und 185 m lange Schubverbände befahrbar sein. Die Abladetiefe wird 2,80 m betragen; die maximal zulässige Schiffsbreite beträgt dann 11,45 m. Daneben waren und sind Baumaßnahmen zur Beseitigung von bergbaubedingten Senkungen erforderlich.[3]

Funktion in der Wasserhaltung des westdeutschen Kanalnetzes

Der Kanal dient, neben seinem ursprünglichen Hauptzweck der Schifffahrt, auch der Einspeisung von Lippewasser in das Westdeutsche Kanalnetz. Zu diesem Zweck ist die Lippe in Hamm gestaut. In der Wasserverteilungsanlage zwischen Wehr und Schleuse kann durch Klappenwehre die in den DHK einzuleitende Wassermenge gesteuert werden (bis zu 25 m³/s). Das Lippewasser fließt durch das Speisungsbauwerk oberhalb des Wehres, das 1965 durch ein zweites erweitert wurde, aus der gestauten Lippe in die Kanalhaltung Hamm und neben der Schleuse durch die Freiflut in natürlichem Gefälle den DHK abwärts. Hierdurch werden der Datteln-Hamm-, der Dortmund-Ems-, der Rhein-Herne- und der Wesel-Datteln-Kanal mit Betriebswasser versorgt.

Bei niedriger Lippewasserführung (unter 10 m³/s) wird das Speisungsbauwerk geschlossen. Die Wasserversorgung der westdeutschen Kanäle und die Sicherstellung einer Mindestwasserführung in der Lippe durch das Überleitungsbauwerk vom DHK zur Lippe unterhalb der Schleuse Hamm findet dann allein durch die an den anderen Kanalstufen vorhandenen Pumpwerke statt. Zuständig für den Ausgleich der Wasserführung ist der Wasserverband Westdeutsche Kanäle (WWK).

Häfen

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Verlauf des Kanals mit seinen Häfen und anderen Wasserbauwerken

Der größte Hafen und wichtigster Umschlagplatz ist der Stadthafen Hamm, Deutschlands zweitgrößter öffentlicher Kanalhafen, mit 1,75 Mio. t wasserseitigem Umschlag und 0,65 Mio. t Bahnumschlag im Geschäftsjahr 2008. Der Stadthafen Lünen ist der zweitgrößte Hafen am Datteln-Hamm-Kanal mit 0,9 Mio. t Umschlag. Hinzu kommen eine Reihe von Kraftwerkshäfen (Kraftwerk Lünen-Stummhafen, Kraftwerk Bergkamen, Gersteinwerk und Kraftwerk Westfalen), Zechenhäfen (Preußenhafen, Zeche Haus Aden, Zeche Westfalen und Bergwerk Ost), der Stummhafen Brambauer, Hafen Waltrop und der Ruhrmann Hafen in Uentrop, deren Umschläge geringer ausfallen, sowie einige Marinas.

Die bedeutendsten Umschlaggüter der Häfen am DHK sind Steinkohle, Zement, Sand, Kies, Gas, Öl und Benzin. Die Transportmenge beträgt ungefähr 7 Mio. t pro Jahr, der Stadthafen Hamm schlägt regelmäßig etwa ein Viertel der Gesamtgütermenge um.

Verwaltung

1978 wurde das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Hamm aufgelöst und als Außenstelle (Ast) des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rheine weitergeführt. Die Außenstelle liegt an der Adenauerallee, direkt am Kanal. Weiterhin befindet sich der Außenbezirk (ABz) Hamm an der Fährstraße, auch direkt am Kanal.

Freizeitnutzung

Inzwischen hat die Bedeutung des Sportboottourismus und die Freizeitnutzung des DHK zugenommen. Entlang des Datteln-Hamm-Kanals gibt es – ebenso wie an den übrigen Kanälen im Ruhrgebiet – eine ganze Reihe von Häfen, Haltepunkten und Wanderrastplätzen für Sportbootfahrer, eine der größten unter ihnen ist die Marina Rünthe. Ebenso gibt es zahlreiche Angler, die am Datteln-Hamm-Kanal ihre Freizeit verbringen. Im Sommer nutzen viele den Kanal zum baden.

Der DHK kann auch beangelt werden. Der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. ist als Pächter für die Bewirtschaftung und Hege der Fischbestände zuständig.[4]

Eine religiöse Rolle spielt die Wasserstraße für die Hindus des nahegelegenen Sri-Kamadchi-Ampal-Tempels in Hamm. Der Kanal wird bei der Wasserzeremonie zum Abschluss des Tempelfestes von den Priestern zur Waschung und Segnung genutzt.[5]

Literatur

  • Martin Eckoldt (Hrsg.): Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV, 1998.

Siehe auch

  • Unfertige Bauwerke
Commons: Datteln-Hamm-Kanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis E, Lfd.Nr. 63 der Chronik. (PDF) Abgerufen am 19. Mai 2021., Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. Der Datteln-Hamm-Kanal. Abgerufen am 19. Mai 2021., Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
  3. Aktuelle und künftige Bauvorhaben an deutschen Binnenwasserstraßen. In: Binnenschiffahrt - Das Magazin für Technik und Logistik. 1. März 2020, abgerufen am 4. Juli 2021.
  4. Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V: Kanäle des Landesfischereiverbandes. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  5. In Hamm fühlt man sich fast wie am Ganges In: welt.de

Koordinaten: 51° 37′ 51,4″ N, 7° 36′ 30,8″ O

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