Das unsterbliche Herz

Film
OriginaltitelDas unsterbliche Herz
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ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1939
Länge107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieVeit Harlan
DrehbuchVeit Harlan,
Werner Eplinius,
Richard Billinger
ProduktionTobis Filmkunst (Herstellungsgruppe Gerhard Staab)
MusikJohann Sebastian Bach,
Alois Melichar
KameraBruno Mondi
SchnittMarianne Behr
Besetzung

Das unsterbliche Herz ist ein deutsches Filmdrama des Regisseurs Veit Harlan aus dem Jahr 1939. Die Verfilmung des weitgehend überarbeiteten Bühnenstücks Das Nürnbergische Ei (1913) von Walter Harlan wurde am 31. Januar 1939 im Ufa-Palast in Nürnberg uraufgeführt. Am 14. Februar des gleichen Jahres erfolgte die Berliner Premiere im Ufa-Palast am Zoo.

Handlung

Nürnberg im Jahr 1517. Peter Henlein, erfindungsreicher Handwerker, experimentiert mit seinem Gesellen Konrad mit Pistolen herum, als sich plötzlich ein Schuss aus einer der Handfeuerwaffen löst. Peter Henlein ist schwer getroffen. Der herbeigerufene Dr. Schedel diagnostiziert, dass operiert werden muss. Da die Operation gefährlich ist, verzichtet Henlein darauf. Er steckt die ihm noch verbliebene Zeit in die Erfindung einer Taschenuhr. Seine Frau Ev und Dr. Schedel versuchen ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Sie wünschen sich, dass er sich operieren lässt.

Am Ende des Films gelingt Henlein zwar die Konstruktion der Taschenuhr, aber bald darauf stirbt er. Seine Beerdigung wird als Massenaufmarsch inszeniert.[1]

Hintergrund

Die Dreharbeiten fanden von Ende Juli 1938 bis Mitte Dezember 1938 statt. Die Außenaufnahmen entstanden in Hildesheim, an der Ostsee (bei Binz auf Rügen und Swinemünde) sowie[2] in Nürnberg.[3] Zu sehen sind unter anderem die Nürnberger Burg, der Schöne Brunnen sowie die Frauenkirche Nürnbergs. Die Innenaufnahmen wurden im Tobis-Atelier in Berlin-Johannisthal gedreht. Als Filmarchitekten fungierten Hermann Warm und Johann Massias.

Der Film zeigt eine große Anzahl historischer Ungenauigkeiten, welche durch Betrachtung der realen Biographien der einzelnen Charaktere schnell erkennbar sind. Dabei enthält der Film insbesondere folgende Fehler:[1]

  • Martin Behaim benötigt eine Taschenuhr zum Navigieren. Peter Henlein will diese bauen. Diese Geschichte ist frei erfunden. Das Längenproblem wurde im Übrigen durch Peter Henleins Uhr nicht gelöst.
  • Peter Henlein erzählt im Film von Luthers Thesenanschlag. In der folgenden kurzen Filmsequenz hält Bernhard Minetti als Darsteller Luthers eine kurze Rede. Doch jenseits dessen, dass Luther nach dem Thesenanschlag nach keiner Überlieferung eine Rede gehalten haben soll, ist die Rede in vielerlei Hinsicht fragwürdig. Die Rede besteht zum einen aus einer Textmontage, gemäß WA Band 54, Seite 186 und zum anderen aus mehreren hinzugefügten Worten, die das Deutschtum wohl in nationalistischer Weise betonen sollen.[1]
  • Peter Henlein starb viel später als im Film.
  • Die Nürnberger Eier stammen vermutlich nicht von ihm.

Medien

  • VHS: Das unsterbliche Herz – Polyband & Toppic Video/WVG – FSK: 16[1]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. a b c d e Das unsterbliche Herz. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 29. Juni 2021.
  2. Helmut Beer: Das unsterbliche Herz – Filmaufnahmen 1938 in Nürnberg. In: Nürnberg Archiv 1996. Blatt N 02242.
  3. Film und Medienbüro Niedersachsen. Hildesheim war ein beliebter Drehort, abgerufen am: 31. Juli 2019

Weiterführende Literatur

  • Richard Rongstock: „Aus Nürnberg über die ganze Welt“ – Veit Harlans Spielfilm „Das unsterbliche Herz“ und seine Darstellung Nürnbergs in der Zeit der Renaissance. In: Charlotte Bühl-Gramer, Wolfgang Hasberg, Susanne Popp (Hrsg.): Antike – Bilder – Welt – Forschungserträge internationaler Vernetzung – Elisabeth Erdmann zum 70. Geburtstag. Schwalbach/Ts. 2013, S. 163–178.
  • Hans-Jürgen Tast Zwischen Kunst und Propaganda – Vor 70 Jahren drehte Veit Harlan ‚Das unsterbliche Herz’ in Hildesheim; in „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“, Samstag, 3. Mai 2008, 9 Abb.; abgedruckt in Sven Abromeit (Red.) Aus der Heimat – Jahrgang 2008, Verlag Gebrüder Gerstenberg (Hildesheim 2008), Sonderdruck ohne ISBN, EUR 8,95, S. 35–42, 9 Farb-/SW-Abb.

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