Das englische Haus
Das englische Haus ist der Titel eines dreibändigen Werks des Architekten Hermann Muthesius (1861–1927) über die englische Baukunst. Es ist Muthesius wichtigste Publikation und wurde bereits kurz nach ihrer Erstpublikation zwischen 1904 und 1905 zum Standardbuch für viele Architekten der damals beginnenden Moderne. Trotz seines hohen Preises musste es wegen der starken Nachfrage erneut aufgelegt werden.
Im ersten Band zeichnet Muthesius die Entwicklung der englischen Architektur vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der zweite Band geht näher auf den Aufbau und die Anlagen der englischen Landhäuser und der kulturellen Randbedingungen ein, während der dritte Band auch Innenarchitektur beschreibt sowie die Neuerungen, die auf die Arts and Crafts Movement zurückgeht. Die Bücher zeigen anhand von Schwarzweißaufnahmen den damaligen Originalzustand der Bauten. Die Fotografien fertigte Muthesius während seiner Zeit als Attaché der deutschen Botschaft in London von 1896 bis 1903 selbst an. Das Werk erschien in seiner Erstausgabe im Ernst Wasmuth Verlag.
Literatur
- Quelle
- Das englische Haus: Entwicklung, Bedingungen, Anlage, Aufbau, Einrichtung und Innenraum. Bd. 1–3. 1. Auflage Berlin 1904–1905. (Digitalisat Aufl. 2 1908, Gratisdownload aus dem Internet Archive), (Nachdruck der 2. Auflage vom Gebr. Mann Verlag Berlin: 1999. ISBN 978-3786118534)
- Das englische Haus, in: Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe, 1905–1906, S. 3–29 (Digitalisat)
- Nachbetrachtung
- Laurent Stalder: Hermann Muthesius. 1861–1927. Das Landhaus als kulturgeschichtlicher Entwurf, gta Verlag 2008, ISBN 978-3-85676-219-3, S. 27 ff.
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unbekannt
, Lizenz: Bild-freiMuthesius Das englische Haus
„Das englische Haus“, Titelblatt des berühmten dreibändigen Werkes von Hermann Muthesius aus dem Jahr 1904.
Im Untertitel heißt es: „Entwicklung, Bedingungen, Anlage, Aufbau, Einrichtungen und Innenraum“.
Insbesondere in Begriffen „Entwicklung“ und „Bedingungen“ kündigt sich das besondere pädagogische Programm dieses Buches an: Es geht Muthesius darum, dem deutschen Publikum zu zeigen, dass das englische Haus in seiner charakteristischen Gestalt kein Werk künstlerischer Fantasien ist, oder bestimmten Repräsentationsformen folgt, sondern die authentische Hervorbringung der besonderen englischen „Kultur“ ist. Es sei auf der Grundlage „völliger Sachlichkeit“ im Laufe einer längeren historisch-evolutionären Entwicklung aus seinen ganz spezifischen Bedingungen und Anforderungen entstanden und so schließlich auch sukzessive zu hoher künstlerischer Verfeinerung gelangt.