Das Wunder von Neukölln

Musicaldaten
Titel:Das Wunder von Neukölln
Originalsprache:Deutsch
Musik:Wolfgang Böhmer
Liedtexte:Peter Lund
Uraufführung:4. Dezember 1998
Ort der Uraufführung:Berlin, Neuköllner Oper
Ort und Zeit der Handlung:Berlin, heute

Das Wunder von Neukölln ist ein Musical von Peter Lund (Text) und Wolfgang Böhmer (Musik) und wurde am 4. Dezember 1998 an der Neuköllner Oper uraufgeführt.

Mitten in Neukölln liegt der Ort der Uraufführung: die Neuköllner Oper

Inhalt

Janine Majowski kann sich glücklich schätzen. Denn sie hat einen Job als Kassiererin bei Penny. Von dem dürftigen Gehalt muss sie noch ihren arbeitslosen Freund durchfüttern und auch ihren kleinen Bruder, der ihr droht, auf den Strich zu gehen, wenn sie kein Geld abdrückt. Zudem hat ihre Mutter Krebs, und ihr Vater ist ein Total-Pflegefall.

Irgendwie funktioniert das alles, bis Janine schwanger wird und auch noch beschließt, das Kind zu behalten. So wird aus ihr eine arbeitslose, allein erziehende Mutter eines behinderten Kindes, die eine Menge Ärger mit ihrer Familie hat. Es wird viel unerträglicher, als es sich anhört: Janines Leben ist ein schlechter Film. Das Gefühl hat Janine jedenfalls. Und fast hätte Janine die Kurve nicht gekriegt, wenn nicht Johannes gekommen wäre, ein moderner Märchenprinz und ein erfahrener Medienmensch, der das ungeheure Potenzial spürt, das in dieser rührenden Lebensgeschichte schlummert, denn aus bösen Zeiten und traurigen Schicksalen lässt sich viel Geld machen. Er verspricht, Janine mit einer Spendenaktion über Nacht zur reichen Frau zu machen. Damit beginnt Janines unglaubliche Reise nach oben....

Rezeption

Auf der Bühne herrscht die Berliner Schnauze. Schlager-, Rock- und Gospelsongs für Klarinette, Bass und Saxophon sorgen für den richtigen Schwung und passen ideal zu dem turbulenten Spektakel.[1] Das Musical, welches von Lund als eine Sozialkomödie mit Musik untertitelt wurde, erzählt ein modernes Märchen und avancierte als „ein echtes Berliner Musical“ schnell „zum Kultstück“,[2] das die sozialen Probleme Neuköllns ernst nimmt und dessen Markenzeichen sein direkt auf den Schmerzpunkt zielender Gegenwartsbezug ist. Als grenzenlose Stilmischung hat Das Wunder von Neukölln damit den Maßstab gesetzt, welcher seitdem für deutsches Musiktheater 'von unten' gilt[3] und das neue Genre der Sozialkomödie erfunden.

Ensemble der ersten Spielzeit

  • Regie: Bernd Mottl
  • Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg
  • Bühnenbild: Dirk Immich
  • Kostüme: Susanne Suhr
  • Darsteller: Christine Rothacker, Silvia Bitschkowski, Gerd Lukas Storzer, Ilka Sehnert, Claudia Stangl, Martin Stenkamp, Guido Schmitt, Katrin Aebischer

Weitere Aufführungen

Pressestimmen

  • Und dieses Wunder von Neukölln von Hausherrn Peter Lund ist tatsächlich ein Wunder, eine wundervolle Opera-comique mit treffsicheren Dialogen, mit Witz, Esprit und Charme, eine Operette, ein hinreißendes Musical, ach was, einfach alles zusammen. (Zitty)
  • Die bemerkenswerteste Musical-Uraufführung der Saison 1998/99. (musicals)

Liste der Lieder (Auswahl)

  • Mach weg
  • Familie, wozu?
  • Was ganz besonderes
  • Neukölln bei Nacht
  • Sei da, geh ran!
  • Du hast 'ne Frau
  • Jesus, Heinrich Böll und du
  • Ein Ding am Tag
  • Ich bin sozial total gestört
  • Es kommt darauf an
  • Kommt mit mir nach Falkensee
  • Keiner, der mich noch liebt
  • Ich sehe das, was du nicht siehst
  • Die Liebe der Gewohnheit
  • Mir ist ein Wunder passiert

Einzelnachweise

  1. Berliner Kurier vom 7. Juni 2000
  2. Presseinformationen der Neuköllner Oper zum Musical Das Wunder von Neukölln (Memento vom 28. November 2010 im Internet Archive)
  3. Frieling: Grusical: Frau Zucker will die Weltherrschaft (Memento vom 7. November 2013 im Internet Archive). OpernBlog vom 18. Oktober 2011.

Weblinks

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Berlin, Neukoelln, Karl-Marx-Strasse 131-133, Passage.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Passage Neukölln in der Karl-Marx-Straße 131/133 in Berlin-Neukölln. Der Komplex zwischen Karl-Marx-Straße und Richardstraße wurde 1909 nach einem Entwurf von Reinhold Kiehl erbaut. Heute wird er unter anderem von dem Theater "Neuköllner Oper" und dem "Passage Kino" genutzt. Der Komplex ist als Baudenkmal gelistet.