Das Testament des Dr. Cordelier

Film
Deutscher TitelDas Testament des Dr. Cordelier
OriginaltitelLe testament du Docteur Cordelier
ProduktionslandFrankreich
OriginalspracheFranzösisch
Erscheinungsjahr1959
Länge95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieJean Renoir
DrehbuchJean Renoir
ProduktionJean Renoir
MusikJoseph Kosma
KameraGeorges Leclerc
SchnittRenée Lichtig
Besetzung
  • Jean-Louis Barrault: Dr. Cordelier / Opale
  • Teddy Bilis: Joly, der Notar
  • Michel Vitold: Dr. Lucien Severin
  • Jean Topart: Desiré, der Diener
  • Micheline Gary: Marguerite
  • Jacques Dannoville: Kommissar Lardout
  • André Certes: Inspektor Salbris
  • Jean-Louis Granval: Hotelchef
  • Jacqueline Morane: Alberte
  • Ghislaine Dumont: Suzy
  • Madeleine Marion: Juliette
  • Didier d´Yd: Georges
  • Primerose Perret: Mary
  • Gaston Modot: Blaise
  • Jaque Catelain: Botschafter
  • Sylviane Margollé: Mädchen
  • Jean Renoir: Moderator

Das Testament des Dr. Cordelier ist ein 1959 in Frankreich produzierter Horrorfilm in Schwarzweiß, der Den seltsamen Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde adaptiert. Die Rollen des Doktors und seines Alter Egos übernehmen hier Dr. Cordelier und Opale. Produziert wurde der Film für das französische Fernsehen.

Hervorzuheben ist, dass Barrault kaum geschminkt ist, wenn er den Bösewicht Opale mimt: lediglich mit Gummibällchen ausgepolsterte Wangen und eine zerzauste Frisur.

Handlung

Wie sein literarisches Vorbild forscht der zu intimen Beziehungen unfähige Dr. Cordelier in seinem Pariser Labor nach einer Droge zur Aufdeckung der wahren Natur eines Menschen. Er probiert die Droge an sich selbst aus und wird zu Opale, einem zügellosen Bösewicht ohne Gewissen. Meist nachts sucht er Paris heim. So verhöhnt und verletzt er einen Mann mit Krücken, verprügelt ein Mädchen auf offener Straße und erschreckt seinen Kollegen Dr. Severin zu Tode. Cordelier findet mehr und mehr Gefallen an Opale. Als dieser jedoch einen Passanten erschlägt und somit einen Mord begeht, versucht er, von ihm los zu kommen. Doch es ist zu spät, und er richtet sich selbst.

Kritiken

„Die mit grimmigem Humor entwickelte Gruselgeschichte war für Renoir vor allem ein Experimentalfilm in Sachen Schauspielerführung. Er drehte geschlossene Szenen als Einheit und nahm sie gleichzeitig mit bis zu acht Kameras auf. Nicht zuletzt diese Methode verursacht die außerordentliche darstellerische Präsenz Barraults.“

„An dieser Version ist interessant und neu Renoirs meisterhafter Einsatz des Schauspielers Jean-Louis Barrault, der sich durch seine gegensätzlichen Eigenschaften als trockener, kalter, starrer Schauspieler und leichter, luftiger, gestischer Mime für die Rolle empfahl. Die Umwandlung ist nicht mehr das Ergebnis einer mehr oder weniger geschickten Maske, sondern einer wirklichen, physischen Veränderung zweier verschiedener Zustände der Materie [...] Nebenbei bemerkt: indem Renoir sich vom Buchstaben der Stevensonschen Erzählung löste, gelang ihm wieder einmal eine Verfilmung, die dem Geist des Schriftstellers näher ist als jede andere.“

Lexikon des Horrorfilms: Bazin, Jean Renoir[2]

„Flüchtig modernisierte Kopie einer Erzählung von Stevenson. Trotz der gutbesetzten Hauptrolle ein unbedeutendes Werk.“

Literatur

  • Robert Louis Stevenson: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde); Wiesbaden 1955

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Testament des Dr. Cordelier. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  2. vgl. Ronald M. Hahn und Volker Jansen: Lexikon des Horrorfilms, Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-13175-4
  3. Ev. Presseverband München, Kritik Nr. 314/1961