Das Leben ist ein Wunder

Film
Deutscher TitelDas Leben ist ein Wunder
OriginaltitelŽivot je čudo
ProduktionslandFrankreich, Serbien und Montenegro
OriginalspracheSerbisch
Erscheinungsjahr2004
Länge154 Minuten
AltersfreigabeFSK 12[1]
Stab
RegieEmir Kusturica
DrehbuchRanko Bozić, Emir Kusturica
ProduktionAlain Sarde, Emir Kusturica, Maja Kusturica
MusikEmir Kusturica, Dejan Sparavalo
KameraMichel Amathieu
SchnittSvetolik Mica Zajc
Besetzung
  • Slavko Štimac: Luka Đurić
  • Nataša Šolak: Sabaha
  • Vesna Trivalić: Jadranka Đurić
  • Vuk Kostić: Miloš Đurić
  • Aleksandar Berček: Veljo
  • Stribor Kusturica: Kapetan Aleksić
  • Mirjana Karanović: Nada

Das Leben ist ein Wunder ist ein im Jahr 2004 veröffentlichter Film von Emir Kusturica. Er spiegelt die Erfahrungen einer Familie im Balkankrieg der 1990er Jahre wider und schildert die Schwierigkeiten in der Liebesbeziehung eines serbisch-orthodox-muslimischen Paares vor dem Hintergrund dieses Konfliktes. Der Film unterstreicht die Absurditäten des Krieges und ist damit ein Plädoyer gegen Nationalismus.

Handlung

Das Schienenauto aus Das Leben ist ein Wunder auf der Museumsbahn Šarganska osmica

Im Jahr 1992 lässt sich der serbische Ingenieur Luka Đurić mit seiner Frau, der erfolglosen Opernsängerin Jadranka, und seinem Sohn Miloš in einem entlegenen bosnischen Dorf in der Umgebung von Višegrad nieder. Er ist dort mit dem Wiederaufbau einer Bahnlinie durch eine landschaftlich reizvolle Gegend beauftragt, mit deren Hilfe Touristen angelockt werden sollen. Miloš, ein begeisterter Fußballfan, der eine Karriere in einem professionellen Fußballverein anstrebt, wird zum Militärdienst eingezogen. Nach dem für Miloš veranstalteten Abschiedsfest muss Luka feststellen, dass seine Frau mit einem ungarischen Musiker, der ihr eine erfolgreiche Zukunft ausgemalt hat, auf und davon ist.

Kurz darauf bricht der Bosnienkrieg aus. Ungeachtet der Tatsache, dass dieser Umstand die Fremdenverkehrspläne durchkreuzt, fährt Luka unbeirrt fort, an der Eisenbahnlinie zu bauen und verschließt die Augen vor dem Krieg. Miloš gerät in Gefangenschaft. Die serbische Miliz händigt Luka eine junge muslimische Geisel (Sabaha) aus, die im Austausch die Freilassung seines Sohnes erreichen soll. Doch dann verliebt sich Luka in die junge Krankenschwester und gerät in einen Entscheidungskonflikt: entweder auf das Wiedersehen mit seinem Sohn verzichten oder den Verlust Sabahas verschmerzen.

Kritik

Lexikon des internationalen Films: „Die Dorfkomödie mit burlesken Tönen verwandelt sich nach und nach in eine bittere Tragödie, die trotz der Traumata des Bürgerkriegs nicht aufhört, das Leben in seiner skurrilen Buntheit zu feiern. Dabei kann der Film seinen Anspruch nur bedingt einlösen, weil er zu sehr einer Zustandsbeschreibung verhaftet bleibt.“[2]

Auszeichnungen

  • 2004: Internationale Filmfestspiele von Cannes: Cinema Prize of the French National Education System für Emir Kusturica
  • 2005: César: Best European Union Film (Meilleur film de l’Union Européenne) für Emir Kusturica
  • 2005: Sofia International Film Festival: Best Balkan Film für Emir Kusturica

Hintergrund

Dampflok im Filmbahnhof Golubići

Das für den Film errichtete Küstendorf wird seit den Dreharbeiten ständig erweitert und auch von Kusturica bewohnt. Seit 2008 findet dort das Internacionalni festival filma Kustendorf statt. Die Dreharbeiten fanden an der schmalspurigen Gebirgsbahn Šarganska osmica statt, die tatsächlich, so wie die Bahnstrecke in der Filmhandlung es sollte, als Touristenattraktion im Grenzgebiet zu Bosnien-Herzegowina wieder aufgebaut wurde. Der Bahnhof Golubići, einer der Haupthandlungsorte, wurde eigens als Filmkulisse aufgebaut und dient heute als Haltestelle der Touristenzüge.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Das Leben ist ein Wunder. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2005 (PDF; Prüf­nummer: 102 621 K).
  2. Das Leben ist ein Wunder. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.

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JZ-83-173 golubici.jpg
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Vienna, Austria, Lizenz: CC BY 2.5
Jugoslawische Staatsbahnen JDŽ 83-173 auf der Museumsbahn Šarganska osmica, Serbien. Der kleine Bahnhof Gulibici wurde als Filmkulisse aufgebaut.
Sargan railway car.jpg
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Vienna, Austria, Lizenz: CC BY 2.5
Das Schienenauto aus Emir Kusturicas Film "Das Leben ist ein Wunder", ausgestellt in der Station Golubici auf der Museumsbahn Šarganska osmica.