Darius Khondji

Darius Khondji, vor 2018

Darius Khondji (persisch داریوش خنجی Dāriusch Chondschī, DMG Dāriuš Ḫonǧī; * 21. Oktober 1955 in Teheran, Iran) ist ein französischer Kameramann.

Biografie

Darius Khondji wurde als Sohn eines iranischen Vaters und einer französischen Mutter in Teheran geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Paris und begann bereits in seiner Kindheit, kurze Filme zu drehen. Da in Frankreich für ein Filmstudium ein naturwissenschaftlicher Schulabschluss notwendig war, er aber nur einen künstlerischen Abschluss besaß, entschied er sich im Jahre 1977, ein Filmstudium an der University of California zu absolvieren. Auf der Hinreise dorthin legte er einen Zwischenstopp in New York City ein und war sofort von dieser Stadt fasziniert. Er entschloss sich, sich an der New York University einzuschreiben und schloss das Studium dort ab. Während des Studiums wich er auch von seinem ursprünglichen Vorhaben, Regisseur zu werden, ab, da er herausfand, dass er „mehr daran interessiert war, eine Stimmung für eine Geschichte zu gestalten, als die Geschichte selbst zu erzählen“.

In den 80er Jahren arbeitete er für kleinere französische Produktionen als Kameraassistent und auch als Kameramann. Sein erster größerer internationaler Erfolg gelang ihm 1991 mit seiner Arbeit an dem Film Delicatessen von Marc Caro und Jean-Pierre Jeunet. Die düstere Atmosphäre dieses Films sollte archetypisch für sein späteres Werk sein. Für den Film Die Stadt der verlorenen Kinder arbeitete er 1995 nochmals erfolgreich mit Jeunet/Caro zusammen. Im gleichen Jahr kehrte er in die USA zurück, um mit David Fincher den Film Sieben zu drehen; für diese Arbeit gewann er 1996 von der Chicago Film Critics Association den Preis für die beste Kameraarbeit. Ebenfalls 1996 drehte er mit Alan Parker den Film Evita, für den er seine bisher einzige Oscarnominierung für die beste Kameraarbeit errang. 1997 kam es wieder zu einer Zusammenarbeit mit Jean-Pierre Jeunet für den Film Alien – Die Wiedergeburt, der allerdings nicht sehr erfolgreich an den Kinokassen war. Weitere bemerkenswerte Filme mit seiner Mitarbeit an der Kamera sind die Filme The Beach von Danny Boyle und Panic Room von David Fincher.

Darius Khondji drehte nicht nur Spielfilme, sondern auch Musikvideos. So arbeitete er mit Regisseur Chris Cunningham an den Clips zu Frozen von Madonna und Africa Shox von Leftfield. Auch das Video zu Dirge von Death in Vegas (Regie: Richard Fearless und Richard Fenwick) entstand mit Khondji als Kameramann.[1]

Khondji ist verheiratet und hat drei Kinder.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen und Nominierungen in der Kategorie Beste Kamera

Academy Award
  • 1996: Evita (Nominiert)
  • 2023: Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten (Nominiert)
BAFTA Award
César
  • 1992: Delicatessen (Nominiert)
  • 1996: The City of Lost Children (Nominiert)
  • 2013: Liebe (Nominiert)
Chicago Film Critics Association Award
  • 1996: Sieben (Nominiert)
  • 1997: Evita (Nominiert)
  • 2022: Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten (Nominiert)
Independent Spirit Award
American Society of Cinematographers Award
  • 1996: Sieben (Nominiert)
  • 1997: Evita (Nominiert)
  • 2015: The Immigrant (Nominiert)
  • 2023: Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten (Nominiert)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.mvdbase.com/tech.php?last=Khondji&first=Darius

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Darius Khondji 2017.jpg
Autor/Urheber: JJ Georges, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Darius Khondji à la projection du film "Le Trésor des îles Chiennes", à la cinémathèque française.