Daniela Schwarzer

Daniela Schwarzer (2013)

Daniela Schwarzer (* 1973 in Hamburg) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin.

Leben

Schwarzer studierte Politikwissenschaft und Linguistik in Tübingen, im englischen Reading und am Sciences Po in Paris. Anschließend arbeitete sie als Redakteurin und Frankreich-Korrespondentin bei der Financial Times Deutschland. 2005 promovierte sie in Politischer Ökonomie an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zur fiskalpolitischen Koordinierung in der Euro-Zone. Ab 2005 arbeitete Schwarzer bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, wo sie fünf Jahre lang die Forschungsgruppe für Europäische Integration leitete. In dieser Funktion beriet sie die deutsche, polnische und französische Regierung in europapolitischen Fragen. Anschließend wechselte Schwarzer zum German Marshall Fund und leitete dort das Berliner Büro und das Europa-Programm. Die Johns Hopkins University ernannte Daniela Schwarzer 2014 zur Senior Research Professorin, im gleichen Jahr wurde sie Fritz-Thyssen-Fellow am Weatherhead Center for International Affairs der Harvard University. Im November 2016 übernahm Schwarzer die Leitung des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik von Eberhard Sandschneider. Ein halbes Jahr später wurde ihr die Leitung der gesamten DGAP übertragen. Dieses Amt hatte sie bis 2021 inne. Seit 1. Mai 2021 leitet Schwarzer als Executive Director in Europa und Eurasien die Open Society Foundations. 2021 wurde Daniela Schwarzer zur Honorarprofessorin an der Freien Universität Berlin berufen. Ein Jahr zuvor wurde sie zum Senior Fellow am Belfer Center der Harvard Kennedy School of Government ernannt.

Schaffen

Schwarzer ist Mitglied im Beirat des European Council on Foreign Relations, des Jacques Delors Instituts, des European Policy Center sowie im Aufsichtsrat von BNP Paribas.

Sie lehrte an der Freien Universität Berlin, der Hertie School of Governance, am Collège d’Europe in Brügge, am European Institute in Macau und an der Universität Salzburg.

Zu ihren Fachgebieten zählen Entwicklungen in Europa, deutsche und europäische Außenpolitik, politische und wirtschaftliche Angelegenheiten der EU sowie die transatlantischen Beziehungen. Ihre jüngsten Arbeiten befassen sich mit dem Umgang Europas mit der zunehmenden Systemkonkurrenz zwischen China und dem Westen sowie dem Zusammenwirken von Sicherheits-, Außen- und Wirtschaftspolitik.

Schwarzer war mit Nicholas Burns Initiatorin und Ko-Vorsitzende einer transatlantischen Arbeitsgruppe im Vorfeld der Biden-Präsidentschaft[1]. Sie zählte 2017 zu den Mitunterzeichnern eines Manifests deutscher Politikwissenschaftler, das dafür wirbt, die transatlantischen Beziehungen „trotz und ohne Trump – und zur Not auch gegen ihn“ zu bewahren[2]. Sie war am Projekt "Neue Macht, neue Verantwortung" der SWP sowie an der Review 2014 des Auswärtigen Amtes beteiligt und sie war Teil der Glienicker Gruppe[3], die sich für eine entschiedene Weiterentwicklung der Eurozone eingesetzt hat.

Publikationen

  • Fiscal policy co-ordination in the European Monetary Union: a preference-based explanation of institutional change. Nomos, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-8329-2428-7.
  • Europäische Währungsunion. Geschichte, Krise und Reform. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8329-2428-7.
  • Final Call. Wie Europa sich zwischen China und den USA behaupten kann. Campus Verlag, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-5935-1482-6.[4]

Weblinks

Commons: Daniela Schwarzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DGAP and Harvard Kennedy School Launch New Effort to Revive the Transatlantic Relationship | DGAP. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  2. Trotz alledem: Amerika | Internationale Politik. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  3. Über die Glienicker Gruppe | Glienicker Gruppe. Abgerufen am 15. Juni 2021 (deutsch).
  4. Süddeutsche Zeitung: Licht an Europas Sorgenhorizont. Abgerufen am 17. November 2021.

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Autor/Urheber: Stephan Röhl | Heinrich-Böll-Stiftung, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Daniela Schwarzer (Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP, Berlin),