Daniel Martin Feige

Daniel Martin Feige (* 6. September 1976 in Berlin)[1] ist ein Philosoph (philosophische Ästhetik); er lehrt als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.[2]

Leben und Wirken

Feige wollte als Schüler Pianist werden und hatte seine Schulausbildung entsprechend ausgerichtet. Nach dem Abitur in Schleswig-Holstein begann er am Conservatorium van Amsterdam, Jazzpiano zu studieren. Die Einseitigkeit des Studiums brachte ihn allerdings dazu, das Fach zu wechseln. 1999 zog er nach Gießen, um an der Justus-Liebig-Universität Philosophie, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Psychologie zu studieren. War er zunächst an Wissenschaftstheorie interessiert, so begann er sich, beeinflusst von Martin Seel, mit Fragen der Ästhetik zu beschäftigen. 2005 folgte er Seel an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, wo er 2009 mit seiner Arbeit über Kunst als Selbstverständigung promoviert wurde.

2009 wechselte Feige an den Sonderforschungsbereich „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ an der Freien Universität Berlin. Ab 2015 lehrte er auf einer Juniorprofessur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2017 habilitierte er sich an der FU Berlin.[1] 2018 nahm er einen Ruf auf die W3-Professur für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart an. Seine Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle der philosophischen Ästhetik und der philosophischen Anthropologie zu klassischen Fragen der praktischen und theoretischen Philosophie.[3]

2014 erschien Feiges von der Jazzkritik stark beachtetes Buch über die Philosophie des Jazz.[4] Mit einem vergleichbaren Ansatz beschäftigte er sich ein Jahr später in einem Buch mit Computerspielen, die zwar randständig, aber dennoch ästhetisch analysierbar seien. Insbesondere, wo Feige aus dem Akt des Spielens heraus die Kunsterfahrung Computerspiel reflektierte, gewann er dabei den Rezensionen zufolge interessante Erkenntnisse.[5] 2018 legte Feige ein weiteres Buch über die Ästhetik im Bereich des Designs vor, wo – anders als in der Kunst – Form und Funktion nicht getrennt werden können. 2022 erschien sein Versuch einer dialektischen Anthropologie unter dem Titel Die Natur des Menschen.[6]

Feige ist der Herausgeber der Schriftenreihe des Weißenhof-Instituts zur Architektur- und Designtheorie.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Kunst als Selbstverständigung. Münster: Mentis 2012.
  • Philosophie des Jazz. Berlin: Suhrkamp 2014.
  • Computerspiele. Eine Ästhetik. Berlin: Suhrkamp 2015.
  • Design. Eine philosophische Analyse. Berlin: Suhrkamp 2018.
  • Musik für Designer. Stuttgart: AV Edition 2021.
  • Die Natur des Menschen. Eine dialektische Anthropologie. Berlin: Suhrkamp 2022.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b CV
  2. Daniel Martin Feige. In: Perlentaucher. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  3. a b Daniel Martin Feige. In: Transcript-Verlag. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  4. Michael Rüsenberg: Daniel Martin Feige Philosophie des Jazz. In: jazzcity.de. 18. Juli 2014, abgerufen am 21. Februar 2023.
  5. Daniel Martin Feige Computerspiele. In: Perlentaucher. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  6. Roman Yos: Zur Dialektik der Lebensform. In: soziopolis.de. 16. Mai 2022, abgerufen am 21. Februar 2023.