Daniel Friedrich Hindersin

Daniel Friedrich Hindersin (auch Daniel Friedrich Hindersin d. J.; * um 1704 in Stolp, Hinterpommern, Königreich Preußen; † 28. November 1780 in Königsberg, Königreich Preußen) war preußischer Kriegs- und Steuerrat und dirigierender Bürgermeister von Königsberg.

Leben

Der Vater Daniel Friedrich Hindersin († 1718) war Rektor der Stadtschulen in Soldin und Stolp.[1] Nach dessen frühem Tod kam der Junge in das Waisenhaus in Königsberg, Vormund wurde sein Onkel, der Schlossbaumeister Johann Caspar Hindersin. 1721 studierte er in Königsberg und heiratete 1737 dort. Danach lebte er im ostpreußischen Barten und wurde Kriegs- und Steuerrat.

Am 12. Januar 1752 wurde Daniel Friedrich Hindersin zum dirigierenden Bürgermeister von Königsberg eingesetzt, ohne Wahl durch den Magistrat. Anfang 1758 war er bei der Übergabe der Stadt an die russischen Besatzungsmacht während des Siebenjährigen Krieges beteiligt. Ab 1762 war er wieder dirigierender Bürgermeister. 1770 wurde Hindersin als „Königl. Preuß. Kriegs-Rath, Policey-Director, dirigirender Bürgermeister u. Pupillaris, wohnet an dem Altstädtischen Marckt im Bürgermeister-Hause“, bezeichnet und war auch Mitglied der Servies-Commission. Er war zeitweise ebenfalls Amtmann und General-Pächter des Amts Czychen.

Ehen und Nachkommen

Daniel Friedrich Hindersin war mit Eleonore Sophia Kindler seit 1737 verheiratet. Kinder waren[2]

  • Friderica Regina Sophie (* 1738 in Königsberg)
  • Eleonore Henriette (* 7. September 1744 in Barten; † 30. Juli 1806 in Stargard) heiratete 1777 den niederländischen Patrizier in Danzig Carl Heinrich Soerman († 1780), dann 1781 den Grafen Otto Karl Ludwig von Schwerin, von dem sie sich im gleichen Jahr wieder scheiden ließ, und 1785 den späteren General Franz Otto von Pirch.[3]
  • Friedrich Wilhelm Hindersin (1754–1824) wurde Pfarrer, heiratete Charlotte Beate Schmid (1770–1837), dessen Sohn Gustav Eduard von Hindersin wurde preußischer General.

Literatur

  • Adress-Calender für das Königreich Preussen und insbesondere der Hauptstadt Königsberg (…). 1770, S. 59, 72, 82, 91 (Nachdruck Hamburg 1965).
  • Paul Aberger: Aus den Aufzeichnungen von Walter Grunert. Quellen, Materialien und Sammlungen zur altpreußischen Familienforschung (QMS) Nr. 4. In: Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V. Nr. 6. Hamburg 1990, S. 174.

Einzelnachweise

  1. Walther Bartholdy: O Stolpe, du bist ehrenwert. Stolp 1910. S. 424f., der Vater war 1689 in Wittenberg zum Theologiestudium immatrikuliert, wurde dann Hauslehrer in Stargard in Pommern, war seit etwa 1693 Rektor in Soldin und seit 1696 an der Ratsschule in Stolp
  2. Daniel Friedrich Hindersin
  3. L. Gollmert, Wilhelm Grafen von Schwerin, Leonhard Grafen von Schwerin (Hrsg.): Geschichte des Geschlechts von Schwerin. Berlin 1878, S.323