Daniel C. Burbank

Daniel Burbank
Daniel Burbank
LandUSA
OrganisationNASA
ausgewählt1. Mai 1996
(16. NASA-Gruppe)
Einsätze3 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
8. September 2000
Landung des
letzten Raumflugs
27. April 2012
Zeit im Weltraum188d 21h 49min
EVA-Einsätze1
EVA-Gesamtdauer7h 11min
ausgeschieden29. Juni 2018
Raumflüge

Daniel Christopher „Dan“ Burbank (* 27. Juli 1961 in Manchester, Connecticut) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut.

Leben

Burbank wuchs in dem kleinen Ort Tolland auf, wo seine Eltern noch heute leben. Nach dem Abschluss der Tolland High School im Jahr 1979 verpflichtete er sich für die US-Küstenwache (USCG). Diese bezahlte sein Studium an der United States Coast Guard Academy in New London. Im Mai 1985 legte er sein Examen zum Bachelor im Fachbereich Elektrotechnik ab und trat als Deckoffizier und Strafverfolgungsbeamter seinen Dienst auf der „USCGC Gallatin“ an. Dieser Kutter der Coast Guard ist 115 Meter lang und in South Carolina stationiert. Nach anderthalb Jahren wurde er in Florida zum Hubschrauberpiloten ausgebildet und schloss das Training im Februar des folgenden Jahres mit höchsten Auszeichnungen ab.

Burbank wurde anschließend nach North Carolina an die Coast Guard Air Station Elizabeth City versetzt. Zunächst war er Pilot in der Luftrettung auf Sikorsky-Helikoptern des Typs HH-3F „Pelican“ sowie HH-60J „Jayhawk“ und später auch Ausbilder. Gleichzeitig bereitete er sich auf ein Studium als Luftfahrttechniker vor. Er besuchte in Daytona Beach (Florida) die Embry-Riddle Aeronautical University. Diese älteste noch bestehende Lehranstalt für Luftfahrt (Gründung 1925) zeichnete ihn 1990 mit einem Master aus.

Im Juli 1992 verließ Burbank den USCG-Stützpunkt Elizabeth City. Er kam nach Cape Cod in Massachusetts und arbeitete dort als Pilot, Techniker und Ausbilder auf dem HH-60J-Hubschrauber. Drei Jahre später wurde er nach Alaska zur Coast Guard Air Station Sitka versetzt. Neben seiner Funktion als Pilot und Techniker schulte er dort in der Wildnis seine Kollegen in theoretischen und praktischen Kursen zu Überlebenstechniken. Insgesamt kann er auf über 1.800 Einsätze in der USCG – 300 davon als Luftretter – zurückblicken.

Astronautentätigkeit

Astronomie und Raumfahrt waren für Burbank ursprünglich nicht mehr als ein Hobby. Seine eigentliche Bestimmung war das Meer. Er ging noch in die Grundschule, da wusste er schon, dass er einmal Menschen das Leben retten wollte. Die Entscheidung, Raumfahrer werden zu wollen, fiel spät und ist mit einem Namen verbunden: Bruce Melnick – der 1987 ausgewählte, erste Astronaut aus den Reihen der Küstenwache – hatte eines Tages dem Elizabeth-City-Stützpunkt einen Besuch abgestattet. Burbank unterhielt sich mit Melnick und war danach so beeindruckt, dass er sich bei der NASA bewarb.

Gleich beim ersten Mal kam Burbank in die Endrunde der Bewerber und wurde im Januar 1992 nach Houston (Texas) an das Johnson Space Center (JSC) zu Tests und Bewerbungsgesprächen eingeladen. Trotzdem wurde er zunächst abgelehnt. Erst mit seiner dritten Bewerbung hatte er schließlich Erfolg und wurde als Astronaut ausgewählt.

Burbank wurde mit der 16. Astronautengruppe der NASA im Mai 1996 der Öffentlichkeit vorgestellt, die mit einer Stärke von 35 Kandidaten die größte Gruppe seit den legendären „Thirty Five New Guys“ von 1978 bildete. Er zählte zu den insgesamt 2.432 Anwärtern, die den formalen Auswahlkriterien entsprachen. Daraus gingen 123 Finalisten hervor, die sich zwischen Oktober 1995 und Februar 1996 im JSC zu den obligatorischen Tests einfanden.

Mitte August 1996 begann die 16. Gruppe ihre zweijährige Grundausbildung im JSC. Danach war Burbank ein vollwertiger Missionsspezialist und arbeitete in der Planungsabteilung des Astronautenbüros. Er war mit der Integration von Hard- und Software für die Internationale Raumstation (ISS) betraut und reiste ständig zwischen Houston und Moskau hin und her. Daneben nahm er im November 1998 an einer Tagung führender Wissenschaftler (Geologen, Biologen, Chemiker) am JSC teil. Zusammen mit Vertretern der NASA (Missionsplaner, Trainer, Astronauten) berieten sie über künftige Raumflüge zum Planeten Mars.

Mit STS-106 unternahm Burbank im September 2000 seinen ersten Raumflug. Die Vorbereitung bedeutete für ihn eine besondere Herausforderung, nicht nur weil er Neuling war, sondern weil die zur Verfügung stehende Zeit mit nur einem halben Jahr weniger als halb so lang wie üblich war. Erst im Frühjahr 2000 war entschieden worden, die Mission zur ISS zusätzlich ins Programm zu nehmen. Während des Fluges half Burbank, die rund drei Tonnen Ausrüstungsteile umzuladen, die die Atlantis zur Ausstattung der Raumstation brachte. Außerdem unterstützte er seine Kollegen Ed Lu und Juri Malentschenko vom Cockpit aus, als diese einen Weltraumausstieg durchführten.

Nach dem Flug arbeitete Burbank als Verbindungssprecher im Kontrollzentrum in Houston, bis er mit dem Training für seine zweite Mission begann. Er wurde im Februar 2002 als Missionsspezialist des Shuttle-Unternehmens STS-115 ernannt, das am 9. September 2006 begann. In sechs Tagen montierte die Besatzung der Atlantis das 16 Tonnen schwere Element P3/P4. Damit erhielt die Raumstation das zweite von vier Solarmodulen. Während dieses Fluges führte Burbank einen Außenbordeinsatz durch. Zusammen mit dem Kanadier Steve MacLean bereitete er in sieben Stunden die beiden Solarzellenflächen auf ihre Arbeit vor, indem er die Schutzverkleidung und Transportbefestigungen entfernte. Die Mission ging nach zwölf Tagen zu Ende.

Im Oktober 2009 wurde Burbank für einen Langzeitaufenthalt an Bord der ISS nominiert.[1] Er startete am 14. November 2011 mit Sojus TMA-22 und arbeitet als Bordingenieur der ISS-Expedition 29. Nachdem der bisherige ISS-Kommandant Mike Fossum die ISS verlassen hatte, übernahm Burbank das Kommando der ISS-Expedition 30. Die Landung erfolgte am 27. April 2012.

Burbank verließ die NASA am 29. Juni 2018.[2]

Privates

Burbank ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Daniel C. Burbank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NASA and its International Partners Assign Space Station Crews. In: Release 09-233. NASA, 7. Oktober 2009, abgerufen am 14. Oktober 2009 (englisch).
  2. NASA: Astronaut Dan Burbank Retires from NASA. 29. Juni 2018, abgerufen am 30. Juni 2018 (englisch).

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Daniel Burbank.jpg
portrait of astronaut Daniel Burbank
Sts-106-patch.svg
This is the crew patch for the STS-106 mission, which is the first Shuttle flight to the International Space Station since the arrival of its newest component, the Russian-supplied Service Module Zvezda (Russian for star). Zvezda is depicted on the crew patch mated with the already orbiting Node 1 Unity module and Russian-built Functional Cargo Block, called Zarya (sunrise), with a Progress supply vehicle docked to the rear of the Station. The International Space Station is shown in orbit with Earth above as it appears from the perspective of space. The Astronaut Office symbol, a star with three rays of light, provides a connection between the Space Shuttle Atlantis and the Space Station, much the same as the Space Shuttle Program is linked to the International Space Station during its construction and future research operations. Stylized versions of flags from Russia and the United States meet at the Space Station. They symbolize both the cooperation and joint efforts of the two countries during the development and deployment of the permanent outpost in space as well as the close relationship of the American and Russian crew members.
ISS Expedition 30 Patch.png
Das Programm der Internationalen Raumstation (ISS) beendet den Übergang vom Aufbau zur vollen Nutzung, während die Menschheit den goldenen Jahrestag der Weltraumforschung feiert. In Anerkennung dieser Meilensteine und besonders des Beitrages derjenigen, deren Engagement und Einfallsreichtum Raumfahrt möglich macht, wird eine komplett aufgebaute ISS gezeigt, die sich über einen sonnenbeschienenen Erdrand emporschwingt. Ostwärts des sonnenbestrahlten Randes ist die auffällige Schilderung der durch nächtliche Stadtbeleuchtung illuminierten Erdoberfläche eine Erinnerung an die Anwesenheit der Menschheit auf dem Planeten, sichtbar nur nachts vom Weltraum aus. Und gedenkt, wie menschliche Wesen ihre früheren Fesseln während der letzten 50 Jahre der Weltraumforschung überwunden haben. Die ISS, ein einzigartiger weltraumgestützter Außenposten für Forschung in Bio-, Natur-, Weltraum- und Geowissenschaften, ist mit den Worten der Crewmitglieder ein eindrucksvolles Testament der großartigen Zusammenarbeit der Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker aus 15 Ländern und 5 nationalen Raumfahrtagenturen. Die sechs Crewmitglieder der Expedition 30, genauso wie diejenigen vor ihnen, fühlen sich geehrt, ihre Länder und das ISS-Team, das die Forschung an Bord der Station ausführt, zu repräsentieren und zum Wissen hinzuzufügen, welches den raumfahrenden Nationen ermöglicht, sicherer und produktiver zu leben, zu arbeiten und das All zu erforschen, den Weg zu ebnen für zukünftige Missionen über den niedrigen Erdorbit hinaus und junge Leute zu begeistern, sich diesem großen Abenteuer anzuschließen.
ISS Expedition 29 Patch.png
Auf dem Expedition-29-Emblem ist die Internationale Raumstation (ISS) zu sehen, wie sie dem Pfad des historischen Forschers im 18. Jahrhundert, Kapitän James Cook, und seinem Schiff, der Endeavour, folgt. Während der drei Hauptreisen von Cook erforschte und kartografierte er große Teile der Ozeane und Küstenlinien unterhalb der Flugbahn der ISS und fügte unermesslich viel zum Wissen dieser Zeit hinzu. So wie die ISS auf einem Pfad aus Sternenstaub segelt – dem Geist der Endeavour folgend, segelnd in Richtung des dunklen Unbekannten und zu neuen Entdeckungen – erleuchtet sie die Erde unter ihr. Durch die Jahrhunderte war das Streben nach neuen Entdeckungen ein bedeutsames Element des menschlichen Charakters, was uns darin bestärkt, die Mühsale und die Trennung zu ertragen, um Teil einer Mission zu sein, die größer ist als jedes menschliche Wesen. Ein Sprecher der Crew sagte dazu: „Die Besatzung der Expedition 29 ist stolz darauf, die Reise in diese großartigste aller menschlichen Anstrengungen fortzusetzen“.
STS-115 patch.png
This is the STS-115 insignia. The patch was designed by Graham Huber, Gigi Lui, and Peter Hui in conjunction with York University in Toronto, Canada. This mission continues the assembly of the International Space Station (ISS) with the installation of the truss segments P3 and P4. Following the installation of the segments utilizing both the shuttle and the station robotic arms, a series of three space walks will complete the final connections and prepare for the deployment of the station's second set of solar arrays. To reflect the primary mission of the flight, the patch depicts a solar panel as the main element. As the Space Shuttle Atlantis launches towards the ISS, its trail depicts the symbol of the Astronaut Office. The starburst, representing the power of the sun, rises over the Earth and shines on the solar panel. The shuttle flight number 115 is shown at the bottom of the patch, along with the ISS assembly designation 12A (the 12th American assembly mission). The blue Earth in the background reminds us of the importance of space exploration and research to all of Earth's inhabitants. The NASA insignia design for shuttle flights is reserved for use by the astronauts and for other official use as the NASA Administrator may authorize. Public availability has been approved only in the forms of illustrations by the various news media. When and if there is any change in this policy, which is not anticipated, the change will be publicly announced.