Danger-Inseln

Danger-Inseln
GewässerWeddell-Meer
Geographische Lage63° 25′ S, 54° 42′ W
Anzahl der Inseln7
HauptinselDarwin-Insel
Einwohnerunbewohnt

Die Danger-Inseln (englisch Danger Islands, spanisch islotes Peligro) sind eine Gruppe von sieben Inseln an der östlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel.

Geographie

Die Inselgruppe liegt etwa 20 Kilometer südöstlich der Joinville-Insel und erstreckt sich von Nordost nach Südwest. Nächster Nachbar ist die auf halber Strecke zwischen den Danger-Inseln und der Joinville-Insel gelegene Insel Brash Island. Die größte Insel der Gruppe ist die Darwin-Insel. Sie ist etwa kreisrund, hat einen Durchmesser von einem Kilometer und ist von steilen, bis zu 80 m hohen Klippen umgeben. Die kleinste Insel ist Dixey Rock, eine 25 m hohe isolierte Felsnadel. Zur Inselgruppe gehören ferner die Heroína-Insel, die nordöstlichste der Danger-Inseln, die von der argentinischen Antarktisexpedition von 1948/49 nach ihrem Expeditionsschiff Heroína benannt wurde, Peine Island (auch als Comb Island bekannt), Beagle Island, Platter Island (auch Plato-Insel) und ganz im Südwesten Earle Island.

Geschichte

James Clark Ross entdeckte die Inselgruppe am 28. Dezember 1842 auf seiner dritten Reise mit den Schiffen Erebus und Terror (1839 bis 1843). Weil sie zwischen dem Packeis verborgen blieben, bis er fast auf sie aufgelaufen wäre, nannte er sie eingedenk der überstandenen Gefahr Danger-Inseln.[1]

Tierwelt

Die Danger-Inseln sind bekannt für ihre großen Brutkolonien von Adeliepinguinen. Eine Schätzung von 1996 ergab allein für die Heroina-Insel eine Population von etwa 300.000 Paaren.[2] Bei einer Untersuchung von 2017/2018 auf der Basis direkter Bodenzählungen und automatisierter Zählungen mit Hilfe unbemannter Luftfahrzeuge wurden 751.527 Brutpaare für die gesamte Inselgruppe gezählt.[3] Ältere Untersuchungen zeigen die Verteilung über die einzelnen Inseln. Dabei ist die Kolonie auf der Beagle-Insel mit etwa 97.000 Paaren die größte, gefolgt von Heroina mit 51.000, Platter mit 28.000 und Earle mit 24.000 Paaren.[4] In kleinerer Anzahl findet man Zügel- und Eselspinguine. Weitere auf den Inseln heimische Meeresvögel sind der Kapsturmvogel, der Weißgesicht-Scheidenschnabel, die Dominikanermöwe, die Subantarktikskua, die Buntfuß-Sturmschwalbe und die Antipodenseeschwalbe.

BirdLife International weist die Danger-Inseln als Important Bird Area (AQ062),[5] die Earle-Insel gesondert als AQ064 aus.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Danger Islands im Australian Antarctic Data Centre (englisch)
  2. Ron Naveen, Steven C. Forrest, Rosemary G. Dagit, Louise K. Blight, Wayne C. Trivelpeace, Susan G. Trivelpeace: Censuses of penguin, blue-eyed shag, and southern giant petrel populations in the Antarctic Peninsula region, 1994–2000 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 3,8 MB). In: Polar Record 36, 2000, S. 323–334
  3. Alex Borowicz et al.: Multi-modal survey of Adélie penguin mega-colonies reveals the Danger Islands as a seabird hotspot. In: Nature Scientific Reports. Band 8, Artikelnummer 3926. doi:10.1038/s41598-018-22313-w (englisch)
  4. C. M. Harris et al.: Important Bird Areas in Antarctica 2015, BirdLife International and Environmental Research & Assessment Ltd., Cambridge 2015.
  5. Danger Islands (AQ062), Datenblatt auf der Website von BirdLife International, abgerufen am 23. Juli 2018 (englisch).
  6. Earle Island, Danger Islands (AQ064), Datenblatt auf der Website von BirdLife International, abgerufen am 23. Juli 2018 (englisch).

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