Dampier-Archipel

Dampier-Archipel
Der Dampier-Archipel und die Burrup-Halbinsel
GewässerIndischer Ozean
Geographische Lage20° 32′ S, 116° 41′ O
Dampier-Archipel (Westaustralien)
Anzahl der Inseln42
HauptinselEnderby Island
Gesamte Landfläche185,60 km²
Einwohnerunbewohnt

Der Dampier-Archipel (englisch Dampier Archipelago) ist eine Inselgruppe von 42 weitgehend unbewohnten Inseln und Felsen[1] auf einer Seefläche von rund 1.000 km². Er gehört zum Dampier Ward der Local Government Area (Verwaltungsbezirk) Karratha City in der westaustralischen Region Pilbara. 88 Kilometer im Westen liegen die Montebello-Inseln.

Die einzelnen Inseln sind sehr unterschiedlicher Größe, von rund einem Hektar bis 3290 ha (Enderby Island). Er befindet sich im östlichen Indischen Ozean vor der Stadt Dampier. Seinen Namen erhielt er nach dem englischen Freibeuter William Dampier, der im Jahr 1699 hier segelte und eine der Inseln Rosemary Island benannte. Nach Dampier wurde auch die östlich liegende Burrup-Halbinsel von britischen Siedlern früher Dampier Island genannt. Der Mermaid Sound, die Hauptwasserstraße zum Port Dampier, teilt den Archipel in eine östliche und eine westliche Gruppe.

Nördlichster Punkt des Archipels ist Cape Legendre auf Legendre Island, bei 20° 21′ 20″ S, 116° 49′ 54″ O. Östlichste Insel ist Delambre Island, westlichste Egret Island, und südlichste West Intercourse Island.

Eine Feldstudie des Western Australia Museums unter Teilnahme von Forschern aus 15 Nationen wies für das Gebiet des Archipels eine Artenvielfalt von rund 3200 Arten nach. Damit gleicht die Biodiversität der Region jener des Great Barrier Reef vor der Küste Queenslands.[2] Die meisten der Inseln stehen unter Naturschutz, sollen jedoch unter Auflagen dem Ökotourismus zugänglich gemacht werden[3]. Die direkt an der Küste liegenden Inseln sind teilweise Industriegebiet, East Intercourse Island gehört zum Hafen der Stadt Dampier[4].

Auf den Inseln des Archipels befindet sich eine der größten Ansammlungen australischer Rock Art, insbesondere bis zu 30.000 Jahre alte Steinritzungen auf Felsen[5][6], die zur größten Ansammlung von Petroglyphen der Welt gerechnet werden. Bis in die 1860er Jahre befanden sich Kultstätten des Aborigines-Stammes der Jaburrara auf den Inseln, die auch Angehörige anderer Stämme aufsuchten.

Im Jahre 1868 wurden bis zu 150 Jaburrara während des Flying Foam massacre durch die britischen Kolonisatoren nach einem Vorfall auf einem Perlenfischerboot getötet[7], seit dieser Zeit entvölkerten sich die Inseln schrittweise, seit spätestens 1963 sind sie unbewohnt.

Der Dampier-Archipel und die Burrup Peninsula sind seit dem 3. Juli 2007 in die Australian National Heritage List als schützenswertes Kulturgut eingetragen.

Inseln

f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten des Dampier-Archipels: OSM

 
Insel(n) des Dampier-ArchipelsFläche[8]
in ha
Koordinaten[9]Lage
Enderby Island329020° 36′ 30″ S, 116° 31′ 17″ OWest
Dolphin Island320320° 29′ 39″ S, 116° 51′ 39″ OOst
West Intercourse Island230020° 42′ 27″ S, 116° 36′ 27″ OSüd
West Lewis Island208220° 35′ 24″ S, 116° 37′ 37″ OWest
Legendre Island130020° 23′ 17″ S, 116° 52′ 50″ OOst
Rosemary Island106220° 28′ 54″ S, 116° 35′ 37″ OWest
East Lewis Island101820° 36′ 29″ S, 116° 39′ 38″ OWest
Angel Island88020° 29′ 11″ S, 116° 48′ 34″ OOst
Gidley Island84520° 26′ 55″ S, 116° 49′ 16″ OOst
Dixon Island50020° 37′ 31″ S, 117° 3′ 51″ OOst
Collier Rocks40820° 24′ 28″ S, 116° 51′ 3″ OOst
Delambre Island32020° 26′ 48″ S, 117° 4′ 52″ OOst
East Intercourse Island30020° 39′ 12″ S, 116° 41′ 4″ OSüd
unbenannt (Gidley Islet)25920° 25′ 23″ S, 116° 49′ 20″ OOst
Malus Island24620° 31′ 4″ S, 116° 40′ 30″ OWest
Eaglehawk Island14020° 39′ 26″ S, 116° 26′ 26″ OWest
Hauy Island10520° 26′ 4″ S, 116° 58′ 7″ OOst
Goodwyn Island6520° 32′ 8″ S, 116° 32′ 20″ OWest
Keast Island5120° 23′ 20″ S, 116° 49′ 54″ OOst
Lady Nora Island2720° 27′ 23″ S, 116° 37′ 42″ OWest
Elphick Nob2220° 28′ 3″ S, 116° 37′ 42″ OWest
Intercourse Island2020° 39′ 12″ S, 116° 38′ 46″ OSüd
Mistaken Island2020° 39′ 15″ S, 116° 39′ 48″ OSüd
Wilcox Island2020° 26′ 58″ S, 116° 50′ 28″ OOst
Cohen Island1120° 23′ 10″ S, 116° 48′ 21″ OOst
Conzinc Island1120° 32′ 59″ S, 116° 48′ 16″ OOst
Tidepole Island1020° 38′ 53″ S, 116° 42′ 42″ OOst
Walcott Island1020° 39′ 30″ S, 116° 57′ 38″ OOst
Brigadier Island620° 26′ 37″ S, 116° 37′ 1″ OWest
Kendrew Island620° 28′ 40″ S, 116° 32′ 17″ OWest
Haycock Island520° 39′ 57″ S, 116° 37′ 28″ OSüd
Bare Rock320° 33′ 1″ S, 116° 26′ 33″ OWest
Mawby Island320° 31′ 11″ S, 116° 41′ 40″ OWest
East Mid Intercourse Island220° 40′ 1″ S, 116° 40′ 5″ OSüd
Pemberton Island220° 39′ 44″ S, 116° 57′ 8″ OOst
West Mid Intercourse Island220° 40′ 33″ S, 116° 39′ 20″ OSüd
Egret Island120° 39′ 10″ S, 116° 25′ 52″ OWest
Miller Rocks120° 26′ 23″ S, 116° 38′ 30″ OWest
Nelson Rocks120° 26′ 54″ S, 116° 40′ 24″ OWest
Roly Rock120° 29′ 58″ S, 116° 30′ 26″ OWest
Tozer Island120° 27′ 21″ S, 116° 50′ 26″ OOst
Sandy Island120° 42′ 43″ S, 116° 34′ 5″ OSüd
Dampier Islands1856020° 22′ 38″ S, 116° 52′ 29″ O 

Einzelnachweise

  1. Australiens Inseln auf australia.com (abgerufen am 30. August 2012)
  2. Research highlights biodiversity of Dampier Archipelago. Bericht bei abc News online vom 26. November 2004
  3. http://www.naturebase.net/national_parks/management/pdf_files/dampier_issues.pdf (Memento vom 27. August 2006 im Internet Archive) (pdf; 32 kB) Dampier Archipelago Management Plan (2002)
  4. http://www.dpa.wa.gov.au/files/PDPfinal_18Mar05.pdf (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (pdf; 6,8 MB) Entwicklungsbericht der Hafenbehörde, 2004 (engl.)
  5. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.deh.gov.au (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Australian Heritage Database
  6. http://www.burrup.org.au/ntwa (Memento vom 16. Dezember 2006 im Internet Archive) The Dampier Rock Art Precinct
  7. Timeline (Memento vom 3. November 2012 im Internet Archive) auf pals.dia.wa.gov.au (abgerufen am 30. August 2012)
  8. Dampier Archipelago Nature Reserves Management Plan 1990-2000 (Memento vom 12. März 2011 im Internet Archive) (PDF; 378 kB), Seite 4
  9. [2]@1@2Vorlage:Toter Link/www.eksa.com.au (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (MS Excel; 3,0 MB)

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