Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein
Die Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein (DGNM) war eine 1836 gegründete Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Düsseldorf. Das Unternehmen betrieb die Schifffahrt mit Dampfschiffen auf dem Rhein zwischen Mannheim und Rotterdam. Das Unternehmen war im 19. Jahrhundert an der Börse notiert und ging in der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt auf.
Geschichte
Die Aktiengesellschaft Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein zu Düsseldorf wurde am 22. September 1836 auf unbestimmte Dauer konzessioniert. Zu den Gründern gehörten Daniel von der Heydt und Carl Luckemeyer. Das Grundkapital hatte eine nominalen Wert von 550.000 Talern und war auf 2.750 Aktien à 200 Taler gestückelt. Die Aktie war an der Kölner Börse notiert. 1868 hatte die Gesellschaft Brutto-Einnahmen von 303.000 Talern bei einem Reingewinn von 71.000 Talern.[1]
1853 schloss sich die Gesellschaft mit der 1826 gegründeten Preußisch-Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft zu einer Betriebsgemeinschaft zur Koordination des Linienverkehrs zusammen. Gesellschaftsrechtlich blieben die Unternehmen vorerst getrennt. Dieser Zusammenschluss bildet den Ursprung der heutigen Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG.
Langjähriger Direktor der Gesellschaft bis zu seinem Tod war der Ingenieur Carl Dietze (1824–1896).[2]
Unternehmenssitz
Das heute nicht mehr existente Direktionsgebäude des Unternehmens befand sich am Berger Ufer 1 (nach 1945 Mannesmannufer) in Düsseldorf. Das von Klein & Dörschel im Jahre 1898 erbaute Haus wurde in einer zeitgenössischen Veröffentlichung des Düsseldorfer Architekten- und Ingenieurvereins als Beispiel für „Geschäftshäuser[n] für besondere Geschäftszweige“ aufgeführt.[3]
Im Sockelgeschoss befand sich die Hausmeisterwohnung und Registratur. Die Registratur war durch eine Treppe mit dem großen Büro im Hauptgeschoss verbunden. Daneben waren im Hauptgeschoss auch der Sitzungssaal für den Verwaltungsrat und die Arbeitszimmer der beiden Vorstandsbeamten zu finden. Im Obergeschoss befand sich die Direktorenwohnung.
Die Hauptschauseite des Eckgebäudes mit einem Erkerturm wies zum Rhein. Das mit einer Klinkerfassade verkleidete Gebäude war im historistischen Stil der nordischen Renaissance gehalten. Die Architekturgliederungen waren „in freien Renaissanceformen aus Sandstein“ hergestellt.[3]
Weblinks
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
- ↑ Preussische Dampfschiffahrts-Aktiengesellschaften. In: Zeitschrift für Kapital und Rente, 6. Jahrgang 1870, S. 45.
- ↑ Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Band 3, Georg Reimer, Berlin 1900. (Anhang „Todtenliste 1896“, X. (Architekten und Ingenieure), Spalte 82)
- ↑ a b Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 354. (Nachdruck erschienen im Grupello-Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 978-3-92823400-9.)
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Mein Urgroßonkel Hans Doose fiel in mancherlei Hinsicht aus dem traditionellen Rahmen seiner Familie und war eine Art Freigeist. Obwohl er als ältester Sohn eigentlich Hoferbe gewesen wäre, zog er ein unabhängiges Leben in der Großstadt vor. Mindestens seit 1909 lebte er in Hamburg und ließ das Heimatdorf Westermühlen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hinter sich. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat (Landsturmmann) und offenbar am Rhein stationiert, von wo er 1916 seiner dreizehnjährigen Nichte eine Ansichtskarte sandte. Nach dem Krieg lebte er wieder von seiner Arbeit als Schriftsetzer und Redakteur und blieb ledig.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nahm er sich vermutlich selbst das Leben.
Königswinter 10.4.1916 (Poststempel) Motiv: Drachenfels mit Schiff auf dem Rhein Hans Doose an (seine Nichte) Anna Storm: „Drachenfeld, 9. III. Liebe Anna! Herzl. Grüße sendet Dir vom Ausflug ins Siebengebirge Dein Onkel Hans
Abs. Ldstm. Doose, 1. Komp. Ers. Btn. (?) Ldw. Inf. Reg. 29. Brühl (Cöln)“Direktionsgebäude der Dampfschifffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein am Berger Ufer 1 (nach 1945 Mannesmannufer genannt) in Düsseldorf, erbaut von Klein & Dörschel im Jahre 1898.jpg
Die erste Aktie über 200 Thaler der Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittel-Rhein vom 31. Dezember 1839