Dahler Hammer

Dahler Hammer
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 9′ 47″ N, 7° 1′ 41″ O
Höhe:etwa 136 m ü. NHN
Dahler Hammer (Solingen)

Lage von Dahler Hammer in Solingen

Der Dahler Hammer war ein Reckhammer im Solinger Stadtteil Merscheid. Er wurde in den 1970er Jahren für den Bau der Viehbachtalstraße abgerissen. Die von dem Hammer abgeleitete Ortsbezeichnung Hammertal für das südlich von Merscheid gelegene Gebiet ist bis heute erhalten.[1]

Lage und Beschreibung

Die Wüstung des Dahler Hammers befindet sich im Viehbachtal zwischen Schmalzgrube auf dem südlichen Höhenrücken und Merscheider Busch auf dem nördlichen Höhenrücken. Der Ort wurde durch die zur Kraftfahrstraße ausgebaute Viehbachtalstraße überbaut. Heute führt ein Waldweg am Viehbach in der Nähe des einstigen Hammers entlang.

Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Merscheid, Dahl, Hübben, Schaafenmühle, Schmalzgrube, Montanushof, Klein-Heipertz, Schorberg, Fürker Irlen, Merscheider Busch, Weckshäuschen und Linden.

Geschichte

Der in der benachbarten Hofschaft Dahl wohnende Richter Rütger Vischer errichtete im 17. Jahrhundert am Ufer des Viehbach im Südwesten von Dahl den Dahler Hammer als zweites Hammerwerk im Solinger Raum.[2] In der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies, ist er als Hammer verzeichnet. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet ihn als Dahler Hammer, die Preußische Uraufnahme von 1844 bezeichnet ihn lediglich als Reck-H. Er wurde in den Ortsregistern der Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen geführt. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Hammer hingegen nicht verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der Dahler Hammer zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde. Der Hammer war vermutlich bis zum Jahr 1887 im Betrieb, wurde anschließend kurzzeitig zu einem Schleifkotten umgewandelt und beherbergte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine Gastwirtschaft. Danach wurden in dem Gebäude Wohnungen eingerichtet.[1]

1815/16 lebten zehn im als Reckhammer bezeichneten Wohnplatz Dahlerhammer.[4][5] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Barl innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur V. Merscheid. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohnhäuser, zwei landwirtschaftliche Gebäude und den Hammerkotten. Zu dieser Zeit lebten 14 Einwohner im Ort, davon zwei katholischen und zwölf evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit einem Wohnhaus und acht Einwohnern auf.[6]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde der Dahler Hammer nach Solingen eingemeindet. Bereits zu Beginn der 1970er Jahre begannen die Arbeiten zum Bau der geplanten Autobahn 54, die durch das Viehbachtal verlaufen sollte. Für den Bau der Straße mussten Mitte der 1970er Jahre einige Gebäude im Tal abgerissen werden, darunter auch das Gebäude des Dahler Hammers. Auf dem Teilstück zwischen An der Gemarke und Mangenberg entstand schließlich eine vierspurige Kraftfahrstraße. Dieses Teilstück der als L 141n gewidmeten Viehbachtalstraße wurde am 31. August 1979 dem Verkehr übergeben. Der Weiterbau der Viehbachtalstraße zwischen Mangenberg und dem Frankfurter Damm erfolgte bis 1981. Ein weiterer Ausbau erfolgte jedoch nicht; die A 54 wurde nie fertiggestellt.[7]:55 Die nahegelegene Hammerstraße, die von der Merscheider Straße ins Tal führt, erhielt am 24. April 1884 den Namen Hammerstraße.[1] Die Ortsbezeichnung Hammertal, die von dem Reckhammer abgeleitet ist, ist heute ebenfalls noch gebräuchlich. Auch eine Bushaltestelle der Oberleitungsbuslinie 681 der Stadtwerke Solingen trägt diesen Namen.

Weblinks

Marina Alice Mutz: Dahler Hammer in: Zeitspurensuche.de

Quellen

  1. a b c Marina Alice Mutz: Dahler Hammer. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
  2. Stadt Solingen: Anlage 3 zur Denkmalbereichssatzung „Hofschaft Dahl“. 12. Dezember 1990, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Ralf Rogge, Armin Schulte, Kerstin Warncke: Solingen – Großstadtjahre 1929–2004. Wartberg Verlag 2004. ISBN 3-8313-1459-4

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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.