Dabih

Doppelstern
Dabih (β Capricorni)
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β Cap im Sternbild „Steinbock“
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
AladinLite
SternbildSteinbock
Scheinbare Helligkeit [1]3,1 mag
Astrometrie
Parallaxe8,40/9,90 mas
Entfernung 388/330 Lj
(119/101 pc)
Orbit[1]
Periode863.000 a
Einzeldaten
Namenβ1 Cap; β2 Cap
Beobachtungsdaten:
Rektaszensionβ1 Cap20h 21m 0,667s
β2 Cap20h 20m 46,548s
Deklinationβ1 Cap1855346.93−14° 46′ 53.07″
β2 Cap1855294.4−14° 47′ 5.60″
Scheinbare Helligkeit [1]β1 Cap3,08 mag
β2 Cap6,10 mag
Typisierung:
Spektralklasseβ1 CapG9 II: + B8p:Si: D
β2 CapB9/A0 III/IV
B−V-Farbindexβ1 Cap0,79
β2 Cap−0,02
U−B-Farbindexβ1 Cap0,27
Physikalische Eigenschaften:
Masse[1]β1 Capges. 7,91 M
β2 Capges. 3,38 M
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungβ Capricorni
Flamsteed-Bezeichnung9 Capricorni
Bonner DurchmusterungBD −15° 5629BD −15° 5626
Bright-Star-KatalogHR 7776HR 7775
Henry-Draper-KatalogHD 193495HD 193452
SAO-KatalogSAO 163481SAO 163471
Tycho-KatalogTYC 5753-2281-1[1]TYC 5753-2282-1[2]
Hipparcos-KatalogHIP 100345HIP 100325
WDS-KatalogWDS 20210-1447AB
Weitere Bezeichnungen:
FK5 762

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Dabih ist der Eigenname des Sterns Beta Capricorni (β Cap) im Sternbild Steinbock. Dabih hat eine scheinbare Helligkeit von 3,1 mag. Es handelt sich um einen Doppelstern mit den zwei Hauptkomponenten Beta1 Capricorni (Dabih Major) und Beta2 Capricorni (Dabih Minor), die etwa 330 bis 390 Lichtjahre entfernt sind. Aufgrund ihres großen Winkelabstands von etwa 3,4 Bogenminuten können sie schon in einem Fernglas getrennt werden und setzen sich ihrerseits wiederum aus mehreren Sternen zusammen.

Beta1 Capricorni, die Komponente A, ist ein komplexes System aus wahrscheinlich vier Sternen mit einer Gesamthelligkeit von 3,1 mag. Der Hauptstern ist ein spektroskopischer Doppelstern aus einem gelb-orangen Hellen Riesen Aa mit 3,7-facher Masse und 31-fachem Durchmesser der Sonne, sowie einem etwas schwereren blau-weißen Hauptreihenstern Ab von 4,2-facher Masse und 1,3-fachem Durchmesser der Sonne, der selbst wiederum einen Begleiter hat, der ihn in 8,7 Tagen umkreist. Aa und Ab umrunden einander in etwa 3,8 Jahren. Das System enthält darüber hinaus noch einen weiteren schwächeren Stern.[2]

Beta2 Capricorni, die Komponente B, ist auch ein spektroskopischer Doppelstern mit einer Gesamthelligkeit von 6,1 mag, 16-mal schwächer als Beta1. Der Hauptstern Ba ist ein weißer Riese mit etwas über doppelter Masse der Sonne, der von einem etwa 16-mal schwächeren weißen Stern Bb mit etwas über einfacher Sonnenmasse in 400 Jahren umkreist wird.

Trotz des relativ großen scheinbaren Abstandes, der unterschiedlichen Eigenbewegung der beiden Komponenten und ihrer unterschiedlichen Parallaxe, deren Ungenauigkeit eine Differenz in der Distanz von bis zu 100 Lichtjahren zulässt, gelten Beta1 und Beta2 Capricorni bisher als ein gemeinsames System, deren Komponenten A und B sich in 863.000 Jahren umkreisen.[1]

Die Bezeichnung Dabih ist abgeleitet von der alten arabischen Bezeichnung سعد الذابح / saʿd aḏ-ḏābiḥ / ‚Glück(sstern) des Schlachtenden‘ für das Sternpaar Alpha und Beta Capricorni.[3] Beta Capricorni wurde daneben auch gelegentlich als „Giedi“ oder „Sadalzabih“ bezeichnet. Nach dem „IAU Catalog of Star Names“ der Working Group on Star Names (WGSN) der IAU zur Standardisierung von Sternnamen wurde der Name „Dabih“ 2016 nur noch dem helleren Beta1 Capricorni zugewiesen.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d A. Tokovinin: The Updated Multiple Star Catalog. In: The Astrophysical Journal Supplement Series. Bd. 235, Nr. 1, 2018, S. 1–11, doi:10.3847/1538-4365/aaa1a5 (PDF; 815 kB). VizieR: Updated Multiple Star Catalog (MSC): Sept 2021 (Tokovinin, 2018).
  2. P. P. Eggleton, A. A. Tokovinin: A catalog of multiplicity among bright stellar systems. In: Monthly Notes of the Royal Astronomical Society. Bd. 389, Nr. 2, 2008, S. 869–879, doi:10.1111/j.1365-2966.2008.13596.x (PDF; 569 kB).
  3. D. Adams: The Auspice of the Slaughterer. Abgerufen am 30. November 2016 (englisch).
  4. Bulletin of the IAU Working Group on Star Names, No. 2. IAU Division C Education, Outreach and Heritage, 2016 (PDF; 158 kB).

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