DKW SS 350

DKW SS 350 (Baujahr 1939) im Museum für sächsische Fahrzeuge in Chemnitz

Die DKW SS 350 (SS = Supersport) ist ein Rennmotorrad, das die Auto Union im DKW-Werk Zschopau von 1939 bis 1942 baute.

Geschichte und Technik

Detailansicht des Antriebs (Generatorseite)
Christian Krackowizer auf DKW SS 350 beim Oldtimer-Grand-Prix 1977 auf dem Nürburgring

Hinsichtlich Rahmen griff man auf die Erfahrungen des Schwestermodells DKW SS 250 zurück und baute auch die SS 350 mit einem Doppel­schleifen­rohrrahmen. Der Motor ist ein Zweizylinder-Zweitaktmotor mit Doppelkolben nach dem System des Schweizer Ingenieurs Arnold Zoller. Er hat eine Thermosiphonkühlung (Wasserkühlung ohne Pumpe) und zur Leistungssteigerung eine Kolbenladepumpe. Die Ladepumpe ist unter den stehenden Zylindern unter dem Kurbelgehäuse angeordnet und steigerte mit ihrem Kolben das Ansaugvolumen. Kolbenober- und Unterseite arbeiten für jeweils einen Zylinder. Das Pleuel dieses Hilfskolbens war auf einem Exzenter neben dem mittleren Zapfen der Kurbelwelle gelagert. Mit der Ladepumpe stieg folglich auch der Kraftstoffverbrauch, was einen voluminösen Tank für den Renneinsatz erforderlich machte.[1]

Für die Werksrennfahrer waren Rahmen, Vorderbau, Tank und Kotflügel der Maschinen ab Werk in Silbergrau lackiert und die beiden Tankseiten zierte ein langgezogenes, grünes Dreieck. Auch um eine Unterscheidung bei Rennsportveranstaltungen für die Mechaniker zu schaffen, erhielten die Modelle für Privatfahrer eine einheitlich schwarze Lackierung mit rotem Tankdreieck.

Zwischen 1939 und 1942 wurden 22 Stück der SS 350 produziert.[1] Einige DKW SS 350 wie auch etliche der DKW SS 250 von 1939 überdauerten den Krieg und wurden von 1947 bis 1950 wieder in Rennen gefahren.

Technische Daten[1]
ModellSS 350
MotorZweizylinder-Doppelkolbenmotor mit 180° Kurbelversatz
MotoraufladungKolbenladepumpe, doppelt wirkend
Hubraum350 cm³
Bohrung × Hub39,5 × 68,5 mm (Ladepumpe 100 × 40 mm)
Nennleistung32 PS (24 kW) bei 6250/min.
Getriebe4-Gang-Spezialgetriebe, getrennt vom Motor
SchmierungZweitaktgemisch 1 : 15–18
(als Kraftstoff empfohlen: Benzin-Benzol 50 : 50)
Vergaser2× Amal Rennvergaser 15 TT 35 RR
KühlungThermosiphon
RahmenbauartRohrrahmen mit Unterzug
Radaufhängung vornParallelogrammgabel mit Schraubenfeder,
Stoß- und Lenkungsdämpfer
Radaufhängung hintenSchwinggabel
Bremsen vorn/hintenVollnabenbremse
Gesamtlänge2015 mm
Radstand1380 mm
Sitzhöhe760 mm
Leergewicht145 kg
Höchstgeschwindigkeit140 km/h
Tankinhaltca. 25 l
ZündungSchwungradmagnetzündung

Weblinks

Commons: DKW SS 350 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c DKW SS 350. In: dkw-motorrad-club.de. Abgerufen am 2. März 2022.

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DKW SS 350, Bj. 1939 - C. Krackowizer (1977-08-14 Sp).jpg
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DKW SS 350 von 1939 beim Oldtimer-Grand-Prix 1977 auf dem Nürburgring, eingangs Südkehre; Fahrer: Christian Krackowizer. Zweizylinder-Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit Ladepumpe, 350 cm³, 32 PS bei 5000/min. Etwa 30 dieser Maschinen wurden gebaut.
DKW SS 350 - Motor hinten (museum mobile 2013-09-03).JPG
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DKW SS 350 von 1939 im museum mobile in Ingolstadt. Zweizylinder-Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit Ladepumpe, 350 cm³, 32 PS bei 5000/min. Etwa 30 dieser Maschinen wurden gebaut. Die rot-schwarze Lackierung deutet darauf hin, dass das Motorrad auch an Privatfahrer verkauft wurde. Die geringfügig stärkeren Werksmaschinen waren silbergrau lackiert.
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DKW SS 350, Baujahr 1939. Ausgestellt im Museum für sächsische Fahrzeuge in Chemnitz