DKW SS 350
Die DKW SS 350 (SS = Supersport) ist ein Rennmotorrad, das die Auto Union im DKW-Werk Zschopau von 1939 bis 1942 baute.
Geschichte und Technik
Hinsichtlich Rahmen griff man auf die Erfahrungen des Schwestermodells DKW SS 250 zurück und baute auch die SS 350 mit einem Doppelschleifenrohrrahmen. Der Motor ist ein Zweizylinder-Zweitaktmotor mit Doppelkolben nach dem System des Schweizer Ingenieurs Arnold Zoller. Er hat eine Thermosiphonkühlung (Wasserkühlung ohne Pumpe) und zur Leistungssteigerung eine Kolbenladepumpe. Die Ladepumpe ist unter den stehenden Zylindern unter dem Kurbelgehäuse angeordnet und steigerte mit ihrem Kolben das Ansaugvolumen. Kolbenober- und Unterseite arbeiten für jeweils einen Zylinder. Das Pleuel dieses Hilfskolbens war auf einem Exzenter neben dem mittleren Zapfen der Kurbelwelle gelagert. Mit der Ladepumpe stieg folglich auch der Kraftstoffverbrauch, was einen voluminösen Tank für den Renneinsatz erforderlich machte.[1]
Für die Werksrennfahrer waren Rahmen, Vorderbau, Tank und Kotflügel der Maschinen ab Werk in Silbergrau lackiert und die beiden Tankseiten zierte ein langgezogenes, grünes Dreieck. Auch um eine Unterscheidung bei Rennsportveranstaltungen für die Mechaniker zu schaffen, erhielten die Modelle für Privatfahrer eine einheitlich schwarze Lackierung mit rotem Tankdreieck.
Zwischen 1939 und 1942 wurden 22 Stück der SS 350 produziert.[1] Einige DKW SS 350 wie auch etliche der DKW SS 250 von 1939 überdauerten den Krieg und wurden von 1947 bis 1950 wieder in Rennen gefahren.
Modell | SS 350 |
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Motor | Zweizylinder-Doppelkolbenmotor mit 180° Kurbelversatz |
Motoraufladung | Kolbenladepumpe, doppelt wirkend |
Hubraum | 350 cm³ |
Bohrung × Hub | 39,5 × 68,5 mm (Ladepumpe 100 × 40 mm) |
Nennleistung | 32 PS (24 kW) bei 6250/min. |
Getriebe | 4-Gang-Spezialgetriebe, getrennt vom Motor |
Schmierung | Zweitaktgemisch 1 : 15–18 (als Kraftstoff empfohlen: Benzin-Benzol 50 : 50) |
Vergaser | 2× Amal Rennvergaser 15 TT 35 RR |
Kühlung | Thermosiphon |
Rahmenbauart | Rohrrahmen mit Unterzug |
Radaufhängung vorn | Parallelogrammgabel mit Schraubenfeder, Stoß- und Lenkungsdämpfer |
Radaufhängung hinten | Schwinggabel |
Bremsen vorn/hinten | Vollnabenbremse |
Gesamtlänge | 2015 mm |
Radstand | 1380 mm |
Sitzhöhe | 760 mm |
Leergewicht | 145 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h |
Tankinhalt | ca. 25 l |
Zündung | Schwungradmagnetzündung |
Weblinks
- Fred Slemer: DKW SUPER SPORT 250 UND SS 350: Akustisches Inferno, wahnwitziges Stakkato. In: motorradonline.de. Motor Presse Stuttgart GmbH & Co.KG, 17. April 2013 .
- DKW SS 350. In: dkw-motorrad-club.de.
Einzelnachweise
- ↑ a b c DKW SS 350. In: dkw-motorrad-club.de. Abgerufen am 2. März 2022.
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DKW Autounion Logo, vor 1932
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DKW SS 350 von 1939 beim Oldtimer-Grand-Prix 1977 auf dem Nürburgring, eingangs Südkehre; Fahrer: Christian Krackowizer. Zweizylinder-Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit Ladepumpe, 350 cm³, 32 PS bei 5000/min. Etwa 30 dieser Maschinen wurden gebaut.
Autor/Urheber: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
DKW SS 350 von 1939 im museum mobile in Ingolstadt. Zweizylinder-Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit Ladepumpe, 350 cm³, 32 PS bei 5000/min. Etwa 30 dieser Maschinen wurden gebaut. Die rot-schwarze Lackierung deutet darauf hin, dass das Motorrad auch an Privatfahrer verkauft wurde. Die geringfügig stärkeren Werksmaschinen waren silbergrau lackiert.
Autor/Urheber: Ch vik, Lizenz: CC BY 3.0
DKW SS 350, Baujahr 1939. Ausgestellt im Museum für sächsische Fahrzeuge in Chemnitz