DKW SB 200/250/300/350

DKW
DKW SB 200 1938.jpg
DKW SB 200, Baujahr 1938
DKW SB 200/250/300/350
HerstellerDKW (Auto Union)
VerkaufsbezeichnungDKW SB 200/250/300/350
Produktionszeitraum1933 bis 1938
KlasseMotorrad
Motordaten
VorgängermodellDKW Block 200/300 bzw.
DKW Sport 350
NachfolgemodellDKW NZ 250/350
DKW SB 250 von 1938 bei der Internationalen ADAC Moselschiefer Classic 2015

Die DKW SB 200, SB 250, SB 300 und SB 350 sind Motorräder der SB-Reihe, die DKW in Zschopau von 1934 bis 1938 baute. Neben der SB 250 wurde zeitgleich auch eine in der Ausstattung nur geringfügig geänderte Variante als DKW Sport 250 angeboten.

Technik

Die SB-Baureihe entstand in Anlehnung an die DKW Block und wurde in der ersten Modellreihe nur in Details wie dem Lenker, den Handhebeln und durch den Antriebsstoßdämpfer gegenüber der DKW Block verändert. Der Antriebsstoßdämpfer im Motorblock bewirkte ein ruckarmes Anfahren und unterstützte den Fahrkomfort beim Gangwechsel. Es wurden zu den jeweiligen Typen auch Luxusausführungen hergestellt, die eine Dynastartanlage, verchromte sowie demontierbare Auspufftöpfe, einen verchromten Tank, Tachometer und Uhr als Armaturen haben.[1]

Der Rahmen ist ein aus neun Teilen bestehender Pressstahl-Profilrahmen mit Unterzug, geschraubten Verbindungen und Anschluss für einen Seitenwagen. Grundsätzlich sind zwei Versionen zu unterscheiden: bis in das Produktionsjahr 1936 mit kurzem Rahmen und folgend mit verlängertem Rahmen und Radstand.[1][2] Bezüglich Seitenwagen schrieb der Hersteller 1935 in der Betriebsanleitung: „Auf Grund unserer Erfahrungen empfehlen wir den Anbau von Seitenwagen nur für Zweizylindermaschinen.“ – Damit war die DKW SB 500 gemeint.[2]

Die Modelle haben einen Einzylinder-Zweitaktmotor mit der für DKW lizenzierten Schnürle-Umkehrspülung. Der Verbrauch sank um etwa 40 % gegenüber herkömmlichen Konstruktionen und rückte in den Bereich der damaligen Viertaktmotoren.[3] Die Kraft wird über Zahnräder vom Motor zu einem mit dem Motor verblockten Dreiganggetriebe übertragen, das Hinterrad wird über eine Kette angetrieben. Der Handschalthebel wird in einer Kulisse am Tank geführt.[2] Alle Motoren haben eine Doppelport-Auspuffanlage.

Bei den Modellen mit verlängertem Rahmen gab es größere Scheinwerfer, veränderte Armaturenhalter und einen größeren Tank. Es wurden auch die demontierbaren Auspufftöpfe der vorherigen Luxusversion für alle Modelle übernommen. Ab 1938 wurde das Chrom am Tank durch polierte Hydronaliumstreifen ersetzt. Ferner gab es bei diesen Modellen eine kombinierte Hand-/Fußschaltung.[1]

Die DKW Sport 250 unterscheidet sich vom Modell SB 250 lediglich durch einen durchlaufenden Unterzug unter dem Motor-Getriebe-Block, verstärkte Kupplung (3 statt 2 Lamellen) sowie „Amal-Sportgasgriff“.[1]

Technische Daten[1][2]
ModellSB 200SB 250(a)SB 300SB 350
Baujahre1934–19381936–19381936–19381934–1938
Motor1-Zylinder-Zweitakt
LadungswechselUmkehrspülung
Hubraum190 cm³245 cm³290 cm³342 cm³
Bohrung × Hub60 × 68 mm68 × 68 mm74 × 68 mm76 × 76 mm
NennleistungPS (5,1 kW)7,5 PS (5,5 kW)PS (6,6 kW)11 PS (8,1 kW)
Getriebe3-Gang-Getriebe
SchmierungZweitaktgemisch 1 : 20–25
VergaserAmal
KühlungLuftkühlung (Fahrtwind)
RahmenbauartPressstahl-Profilrahmen mit Unterzug
Radaufhängung vornParallelogrammgabel mit Schraubenfeder
Radaufhängung hintenStarrrahmen
BremsenInnenbackenbremsen vorn und hinten
Bremsen-Ø vorn/hinten150/150 mm150/170 mm
Bremsen-Backenbreite vorn/hinten22/22 mm22/25 mm
Leergewicht115 kg120 kg130 kg
Höchstgeschwindigkeit90 km/h95 km/h100 km/h110 km/h
(a) Angaben gelten auch für die Variante Sport 250

Geländesportmodelle

DKW SB 250 in GS-Ausführung

Die SB-Modelle, inklusive der Sport 250, wurden vom Hersteller auch in Geländesportausführung gefertigt. Die wesentlichen Unterschiede sind: hochgelegte Auspuffanlage mit Hitzeschutzblechen, tiefer profilierte Bereifung, verkürzter Vorderradkotflügel, Motorschutzblech und kombinierte Hand- und Fußschaltung. Es gab überdies eine „zweite Ausführung“, bei der zudem Lichtmaschine, Regler und Batterie gegen Wasser abgedichtet sind und der Vergaseransaugstutzen höher liegt.[2]

Literatur

  • Frank Rönicke: DKW-Motorräder 1920–1970 (= Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9, S. 7–14, 62–63, 70–73.
  • Auto Union A-G Werk DKW: Betriebsanleitung für DKW Motorräder Modell SB. 1. Februar 1935 (Digitalisat [PDF]).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Frank Rönicke: DKW-Motorräder 1920–1970 (= Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9, S. 62–63, 70–73.
  2. a b c d e Auto Union A-G Werk DKW: Betriebsanleitung für DKW Motorräder Modell SB. 1. Februar 1935 (Digitalisat [PDF]).
  3. Siegfried Rauch: DKW – Die Geschichte einer Weltmarke. 3. Auflage Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-87943-759-9, S. 62.

Weblinks

Commons: DKW SB 200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: DKW SB 250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: DKW Sport 250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: DKW SB 350 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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DKW SB 250, Baujahr 1938, bei der ADAC Moselschiefer-Classic 2015. 1-Zylinder-Zweitaktmotor, 247 cm³ (Bohrung 68 mm, Hub 68 mm), 9 PS, 3-Gang-Getriebe, Parallelogrammgabel mit Schraubenfeder vorn, hinten Starrrahmen, Leergewicht 135 kg, Höchstgeschwindigkeit 95 km/h; Preis 685 RM
DKW SB 250, Geländesport (August Horch Museum Zwickau).JPG
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DKW SB 250 in der Ausführung für den wettbewerbsmäßigen Geländesport, ausgestellt im August Horch Museum in Zwickau
DKW SB 200 1938.jpg
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DKW SB 200 Baujahr 1938, fotografiert beim Oldtimertreffen in Uetersen