DJK/MJC Trier

DJK/MJC Trier
Voller Name DJK/MJC Trier Sportmanagement e. V.
Abkürzung(en)DJK/MJC
Spitzname(n)Trierer Miezen
Gegründet1950
Vereinsfarbenblau / weiß
HalleArena Trier
Plätze4.500
PräsidentJürgen Brech
TrainerElena Vereschako
2018/19
Rang16. Platz (2. Bundesliga)
DHB-Pokal2. Runde
Websitetrierermiezen.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
NationalDeutscher Meister
2003

Die DJK/MJC Trier ist ein Sportverein aus der rheinland-pfälzischen Stadt Trier, der ursprünglich aus der Sportbewegung der Katholischen Kirche (DJK = Deutsche Jugendkraft) hervorging und überregional durch die Erfolge seiner in der Bundesliga spielenden Frauenhandballmannschaft bekannt wurde.

Die Trierer Miezen

„Die Miezen“, wie sie sich in Anlehnung an das Kürzel MJC nennen (das Kürzel leitet sich her aus der Bezeichnung Marianische Jünglings-Congregation, dem Vorläufer des Sportvereins), spielten von 2000 bis 2015 in der 1. Handball-Bundesliga der Frauen. Die Mannschaft wurde im Jahre 2003 Deutscher Meister und scheiterte 2005 nur knapp am erneuten Titelgewinn. Mit den Abgängen namhafter Spielerinnen und zunehmenden finanziellen Drucks kämpfte der Verein immer wieder gegen den Abstieg, konnte diesen in der Saison 2014/15 nicht mehr verhindern.

2. Bundesliga 1994–2000

1994 stieg Trier erstmals in die zweigleisige 2. Bundesliga auf und beendet die erste Spielzeit als Tabellenfünfter, nur drei Punkte hinter dem späteren Meister BSV Sachsen Zwickau. 1995 folgte ein kleiner Einbruch: Vier Punkte weniger und die Miezen wären abgestiegen. Danach aber etablierten sich die Triererinnen endgültig in der Tabellenspitze der 2. Bundesliga Süd. In der Saison 1999/2000 war es so weit: Mit 48:4 Punkten und vier Zählern Vorsprung auf den SV Teutonia Riemke sicherte man sich die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 1. Bundesliga.

1. Bundesliga 2000–2015

In ihrer Premierensaison in der 1. Liga belegten die Triererinnen auf Anhieb Platz fünf, dem im Jahr darauf ein sensationeller Platz drei folgte – eine Chance auf den Meistertitel bestand allerdings noch nicht. Dies änderte sich in der Saison 2002/03: Mit 40:8 Punkten holte man vor dem Buxtehuder SV (36:12) die Meisterschale an die Mosel. Um ein Haar wäre in dieser Spielzeit sogar das Double gelungen, doch beim DHB-Pokal-Finale in Riesa gegen den FHC Frankfurt/Oder konnte eine 14:11-Halbzeitführung nicht in einen Sieg umgemünzt werden und die Miezen unterlagen mit 26:28.

Den einzigen Auftritt in der Champions League schlossen die Miezen 2004 in der Gruppenphase der besten 16 Teams mit 3:9 Punkten ab[1] – lediglich der spanische Vertreter MAR Valencia konnte in eigener Halle bezwungen werden.[2]

Seit der Saison 2004/05 wird die deutsche Meisterschaft in Play-off-Spielen entschieden, und die DJK/MJC erreichte auch gleich die Finalspiele, war dort aber gegen den späteren Meister 1. FC Nürnberg chancenlos (28:37, 21:28). In den beiden folgenden Jahren gelang wieder der Einzug in die Playoffs, doch jeweils im Halbfinale schied Trier aus. In der Saison 2007/08 waren die Trierer Miezen als Fünfte der Doppelrunde erstmals nicht in den Meister-Play-offs vertreten. Da man auch das Platzierungsspiel um Platz fünf verfehlte, war der Verein in der Spielzeit 2008/09 international nicht vertreten.

2011 und 2012 sicherten sich die „Miezen“ jeweils erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Am Ende der Saison 2012/13 stand Trier auf dem elften Tabellenplatz und stieg somit sportlich in die 2. Bundesliga ab, erhielt jedoch völlig unerwartet kurzfristig noch einen freien Startplatz in der Bundesliga, da dem Frankfurter HC aufgrund wirtschaftlicher Unregelmäßigkeiten die Lizenz rückwirkend wieder entzogen worden war.[3]

Zum Ende der Saison 2014/15 folgte dann der sportliche Abstieg in die 2. Bundesliga.

Zurück in der 2. Bundesliga und Insolvenz 2019

In der ersten Spielzeit 2015/16 nach Rückkehr in die nun eingleisige 2. Liga konnte der Klassenverbleib drei Spieltage vor Saisonende sichergestellt werden[4]. Am Ende stand Platz 14, sportlich eigentlich ein Abstiegsplatz, der aber nach dem Rückzug anderer Teams ausreichte.[5] Im darauffolgenden Jahr verbesserte man sich in der Abschlusstabelle auf Platz 8. Nur um im Spieljahr 2017/18 wieder im Abstiegskampf zu stecken.[6] 2018 wurde Elena Vereschako, eine ehemalige Spielerin aus der Meistermannschaft von 2003, als Trainerin verpflichtet.[7] Während der Spielzeit 2018/19 konnte nie die Abstiegszone verlassen werden und 5 Spieltage vor Ende stellte die DJK/MJC Sportmanagement e. V. einen Insolvenzantrag.[8] Nach dem Abstieg zog schließlich der eingesetzte Insolvenzverwalter die Meldung für die 3. Liga noch vor dem Saisonstart zurück[9] und die Mannschaft löste sich auf[10]. In der Saison 2019/20 trat die bisherige 2. Mannschaft des Gesamtvereins DJK/MJC Trier weiterhin in der Rheinlandliga an, der fünften Spielebene, aber nun als Erste.[10]

Bekannte ehemalige Spielerinnen

Nat.NameGeburtstagvon–bisLänderspieleaktueller Verein
RussinRusslandSwetlana Mosgowaja23.06.19722000–2009250Karriereende
DeutscheAnja Althaus03.09.19822000–2007243Karriereende
DeutscheSilke Meier15.06.19802000–200745Karriereende
DeutscheMaren Baumbach14.01.19812001–2007120Karriereende
DeutscheAlexandra Meisl geb. Gräfer17.08.19782002–200763Karriereende
DeutscheMaike März09.11.19832004–200920 (Jun.)Karriereende
DeutscheLaura Steinbach02.08.19852005–2007116Karriereende
DeutscheNadja Månsson geb. Nadgornaja22.09.19882008–201078Borussia Dortmund

Größte Erfolge

  • Deutscher Meister 2003
  • Deutscher Vizemeister 2005
  • Finalist im DHB-Pokal 2003
  • Halbfinalist im DHB-Pokal 2006
  • Aufsteiger in die Bundesliga 2000
  • Aufsteiger in die 2. Bundesliga 1994

Bilanz in den Meister-Play-offs

  • 2004/05: Viertelfinale: Borussia Dortmund – DJK/MJC Trier 20:23, 19:33; Halbfinale: DJK/MJC Trier – HC Leipzig 30:22, 27:28; Finale: DJK/MJC Trier – 1. FC Nürnberg 28:37, 21:28.
  • 2005/06: Halbfinale: Bayer Leverkusen – DJK/MJC Trier 36:28, 28:25; Spiele um Platz 3: DJK/MJC Trier – 1. FC Nürnberg 24:27, 25:30.
  • 2006/07: Halbfinale: DJK/MJC Trier – 1. FC Nürnberg 29:33, 26:39.

Bilanz im DHB-Pokal (Final Four)

  • 2003: Halbfinale: DJK/MJC Trier – Buxtehuder SV 33:30; Finale: FHC Frankfurt/Oder – DJK/MJC Trier 28:26.
  • 2006: Halbfinale: HC Leipzig – DJK/MJC Trier 28:27; Spiel um Platz 3: DJK/MJC Trier – VfL Oldenburg 28:22.

Bilanz im Europapokal

  • 2001/02 (Challenge Cup): 1/16-Finale: DJK/MJC Trier – Türk Telekom Kulübü (TUR) 33:16, 46:20; Achtelfinale: DJK/MJC Trier – Galychanka Lviv (UKR) 26:20, 28:28; Viertelfinale: Rapid Bukarest (ROM) – DJK/MJC Trier 35:26, 29:24.
  • 2002/03 (Challenge Cup): 1/16-Finale: ZMC Amicitia Zürich (SUI) – DJK/MJC Trier 21:32, 21:28; Achtelfinale: DJK/MJC Trier – RK Skopje (MKD) 36:18, 36:18; Viertelfinale: DJK/MJC Trier – Skuru IK (SWE) 29:27, 27:25; Halbfinale: Borussia Dortmund – DJK/MJC Trier 29:22, 27:33.
  • 2003/04 (Champions League): Qualifikation: Madeira Andebol SAD (POR) – DJK/MJC Trier 25:29, 25:27; RK Piran (SLO) – DJK/MJC Trier 26:31, 30:37; Gruppenspiele (Achtelfinale): DJK/MJC Trier – Dunaferr SE (HUN) 24:24, 22:30; HC Lada Toljatti – DJK/MJC Trier 31:24, 32:23; DJK/MJC Trier – LAR Valencia (ESP) 28:24, 20:35.
  • 2005/06 (EHF-Cup): 1/16-Finale: AKABA Bera Bera (ESP) – DJK/MJC Trier 30:26, 30:33.
  • 2006/07 (EHF-Cup): 2. Runde: DJK/MJC Trier – S. Citta’ dei Candelieri (ITA) 28:22, 30:25; 1/16-Finale: Orsan Elda Prestigio (ESP) – DJK/MJC Trier 33:21, 30:34.
  • 2007/08 (Challenge Cup): 1/16-Finale: DJK/MJC Trier – VfL Oldenburg 26:35, 22:23.

Die Bundesligabilanz seit 1994/95

SaisonSpielklassePlatzSp.SUNToreDiff.Punkte
1994/952. BL Süd526494:4593531:21
1995/962. BL Süd1026505:502320:32
1996/972. BL Süd326600:5366436:16
1997/982. BL Süd226638:5845438:14
1998/992. BL Süd3262015678:57010841:11
1999/002. BL Süd1262321699:52517448:4
2000/01Bundesliga5221057608:604425:19
2001/02Bundesliga3261736744:7083637:15
2002/03Bundesliga1241923670:5749640:8
2003/04Bundesliga6221318597:5702727:17
2004/05Bundesliga3211317565:562327:15
2005/06Bundesliga2221723603:5455836:8
2006/07Bundesliga4221417680:5899129:15
2007/08Bundesliga5221219596:612−1625:19
2008/09Bundesliga10226610577:602−2518:26
2009/10Bundesliga9226214580:690−7514:30
2010/11Bundesliga9225017560:642−8210:34
2011/12Bundesliga10202117474:607−1335:35
2012/13Bundesliga11222317572:732−1607:37
2013/14Bundesliga Hauptrunde11223019527:693−1666:38
Bundesliga Abstiegsrunde510406255:268−138:12
2014/15Bundesliga13265021630:813−18310:42
2015/162. Bundesliga143010218794:822−2822:38
2016/172. Bundesliga83014214821:832−1130:30
2017/182. Bundesliga13289118706:811−10519:37
2018/192. Bundesliga16304422754:882−12812:48
2019/20Rheinlandliga
Deutscher Meister
Abstieg

Frauen-Basketball in der 2. Liga

Das Frauen-Basketball-Team der DJK/MJC Trier ist 2011 Staffelmeister in der Regionalliga Südwest geworden[11] und hat sich dann in der Relegation zum Aufstieg zur 2. Damen-Basketball-Bundesliga durchgesetzt[12]. Nach einem guten Start in die Zweitligasaison 2011/12[13] lag man am Ende auf Platz 8 und hielt damit die Klasse[14]. Dieser Erfolg konnte im 2. Jahr nicht wiederholt werden und so folgte dem letzten Tabellenplatz der Abstieg in die Regionalliga[15]. Das Team erreichte dort 2014 erneut die Staffelmeisterschaft[16] und die Aufstiegsrelegation, in der man allerdings sportlich scheiterte[17]. Durch den Verzicht des Gewinners USC Freiburg II[18] gelang allerdings der direkte Wiederaufstieg in die 2. DBBL[19]. Nach der Spielzeit 2014/15 folgte gleich der Wiederabstieg[20] und seitdem wird in der Regionalliga Südwest Damen Nord gespielt.

Einzelnachweise

  1. 2003/04 Women's EHF Champions League / Group Matches. In: eurohandball.com. Europäische Handballföderation, abgerufen am 4. Juli 2023 (englisch).
  2. Trier: Erster Sieg für Meister Trier in der Champions League. In: Trierischer Volksfreund. 18. Januar 2004, abgerufen am 10. November 2018.
  3. HBF entscheidet: DJK/MJC Trier komplettiert die Frauen-Bundesliga. In: handball-world. 21. Juli 2013, abgerufen am 5. November 2018.
  4. Trotz Klassenverbleib: Miezen wollen nicht nachlassen. In: WochenSpiegel. 28. April 2016, abgerufen am 5. November 2018.
  5. Miezen verabschieden sich mit klarem Sieg in die Sommerpause. In: WochenSpiegel. 16. Mai 2016, abgerufen am 5. November 2018.
  6. Zumindest ihr Minimalziel wollen sie noch erreichen. In: Trierischer Volksfreund. 26. Mai 2018, abgerufen am 8. November 2018.
  7. Miezen holen Vereschako als Trainerin zurück. In: Trierischer Volksfreund. 5. Juli 2018, abgerufen am 8. November 2018.
  8. Zweitligist DJK/MJC Trier stellt Insolvenzantrag: Ex-Meister will "Zukunftsfähigkeit wiederherstellen". In: handball-world.news. 12. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.
  9. Björn Pazen: Handball: Ende der Trierer Miezen: Handballerinnen verzichten auf 3. Liga. In: volksfreund.de. Trierischer Volksfreund, 21. Mai 2019, abgerufen am 11. Juni 2020.
  10. a b 3. Liga: Rückzug der Trierer Miezen offiziell bestätigt. In: handball-world.news. 13. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2020.
  11. Trier macht den ersten Schritt. In: Trierischer Volksfreund. 10. Mai 2011.
  12. Das Ende einer zehnjährigen Durststrecke. In: Trierischer Volksfreund. 31. Mai 2011.
  13. Doppeltes Basketball-Vergnügen. In: volksfreund.de. Trierischer Volksfreund, 18. November 2011, abgerufen am 12. Juni 2020.
  14. Sporttabellen - Saison 2011/12, 2. Bundesliga Süd, Frauen. In: tabellen.berchtesgadener-anzeiger.de. Berchtesgadener Anzeiger, abgerufen am 12. Juni 2020.
  15. Ein Abstieg mit Fragezeichen. In: Trierischer Volksfreund. 26. März 2013.
  16. Winkt bald die zweite Liga? In: Trierischer Volksfreund. 18. März 2014.
  17. Der Aufstiegstraum ist geplatzt. In: Trierischer Volksfreund. 27. Mai 2014.
  18. Jakob Schönhagen: "Wollen nicht als Kanonenfutter durch die Republik". In: Trierischer Volksfreund. 6. Juni 2014.
  19. Stephan Rinke: Basketballerinnen starten optimistisch in die Saison. In: mainpost.de. Main-Post, 19. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2020; abgerufen am 12. Juni 2020.
  20. se: Basketball: Ehrenpunkte für die Damen - Pech für die Junioren. In: Trierischer Volksfreund. 16. März 2015.

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