DHB-Pokal

DHB-Pokal
Das offizielle Logo des DHB-Pokals seit der Saison 2019/20
Voller NamePokal des Deutschen Handballbundes
Aktuelle Saison2023/24
SportartHandball
AbkürzungDHB-Pokal
VerbandLigaverband der Handball-Bundesliga (HBL)
Ligagründung1975
Mannschaften58
Land/LänderDeutschland Deutschland
TitelträgerSC Magdeburg
RekordmeisterTHW Kiel (12)
TV-PartnerDyn Media
Websiteliquimoly-hbl.de
Qualifikation zuEHF-Pokal

Der DHB-Pokal ist der wichtigste deutsche Handball-Pokalwettbewerb für Vereinsmannschaften. Er wird jährlich vom Ligaverband der Handball-Bundesliga (HBL) veranstaltet. Bis in die 1990er Jahre war der namensgebende Deutsche Handballbund (DHB) Veranstalter des Wettbewerbs. Der Name wurde aus Gründen der Tradition beibehalten.

In der DDR wurde bis 1991 der FDGB-Pokal ausgerichtet.

Modus

Neben dem laufenden Spielbetrieb in den Handball-Ligen wird der Pokalwettbewerb im Ausscheidungsverfahren bestritten. Es nehmen alle Bundesligisten (1. und 2. Liga) der Vorsaison teil, die weiteren Vereine qualifizieren sich über die regionalen Pokalwettbewerbe.

Der DHB-Pokal wurde bis 2012/13 in insgesamt sieben aufeinander folgenden K.o.-Runden mit dem Endspiel als letzte ausgetragen. Bis 2011/12 erhielten in der ersten Runde alle 18 aktuellen Mannschaften der 1. Bundesliga, sowie einzelne unterklassige Vereine, ein Freilos. Im Wettbewerb 2012/13 stiegen die Bundesliga-Vereine erst in der dritten Runde ein. Nach einer Reduzierung der Anzahl der teilnehmenden Vereine gab es 2013/14 und 2014/15 eine Runde weniger. Nur die ersten sechs der Bundesliga-Vorsaison erhielten ein Freilos für die erste Runde.

Seit der Pokalrunde 2015/16 wird die erste Runde mit 64 Mannschaften einschließlich aller Bundesligisten in einer neuen Form durchgeführt: Jeweils vier Mannschaften bestreiten in der Halle eines der unterklassigen Teams ein kleines Turnier mit Halbfinale und Finale, der Sieger kommt in die zweite Runde. Für die Auslosung der Gruppeneinteilung werden die Vereine entsprechend der Ligazugehörigkeit und Platzierung in der Vorsaison in Lostöpfe eingeteilt.

Der DHB-Pokalsieger war bis 2011 in der folgenden Saison zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger berechtigt und nimmt nach der Europapokalreform seit 2012 am EHF-Pokal bzw. seit 2020 an der European League teil. Zudem spielt der aktuelle DHB-Pokalsieger zu Beginn der Folgesaison gegen den Deutschen Meister um den HBL-Supercup.

Finalspiele

Von 1981 bis 1992 wurde das Finale des DHB-Pokals mit Hin- und Rückspiel in den jeweiligen Heimhallen der Finalisten ausgetragen.

Seit 1993 wird der DHB-Pokalsieger in einem Final Four ermittelt. Dabei werden die beiden Halbfinalbegegnungen und das Finale an einem Wochenende gespielt. Es nehmen die Sieger der Viertelfinal-Spiele teil.

Die Erstauflage des Final Four wurde 1993 in Frankfurt am Main ausgetragen. Von 1994 bis 2022 war Hamburg der regelmäßige Austragungsort, bis 2002 in der Sporthalle Hamburg, danach in der Barclays Arena. In der Multifunktionsarena entwickelte sich das Final Four zu einem Event und der Pokalwettbewerb gewann an Attraktivität bei Vereinen und Besuchern; über 25.000 Zuschauer verfolgten die Spiele an den beiden Tagen dort live. Seit 2023 wird das Finalturnier mindestens fünf Jahre in der fast 20.000 Zuschauer fassenden Kölner Lanxess Arena ausgetragen.[1]

Erster Titelsponsor der Veranstaltung war die Hamburger Sparkasse, von 2005 bis 2007 wurde das Wochenende unter dem Namen Haspa Final Four ausgetragen.[2] Die Lufthansa übernahm 2008[3] das Titelsponsoring; bis 2013 hieß das Turnier Lufthansa Final Four. 2014 fand die Endrunde ohne Titelsponsor statt. Seit 2015 ist die Lebensmittelkette Rewe der Titelsponsor des REWE Final4.[4] Der Vertrag lief zunächst bis 2017, wurde dann bis 2020[5] und anschließend bis 2024 verlängert.[1]

Im Jahr 2005 wurde zum ersten Mal ein Spiel um den 3. Platz ausgetragen, da die Möglichkeit bestand, dass sich beide Finalteilnehmer, die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel, über die Handball-Bundesliga für die Champions League qualifizieren. Vor dem Finale am Sonntag gewann die HSG Nordhorn gegen Frisch Auf Göppingen und qualifizierte sich für den Europapokal der Pokalsieger. Das Gleiche passierte nochmal im Jahr 2010, als sich der TuS N-Lübbecke gegen den VfL Gummersbach durchsetzte.

DHB-Pokalsieger

In den Jahren 1998 bis 2000 gewann der THW Kiel als erster Verein in Deutschland den DHB-Pokal dreimal nacheinander. Danach gelang dies der SG Flensburg-Handewitt von 2003 bis 2005 und wieder dem THW Kiel von 2007 bis 2009 und von 2011 bis 2013. Seitdem gab es jährlich wechselnde Sieger.

JahrVereinJahrVereinJahrVereinJahrVerein
1975TSV Grün-Weiß Dankersen1988TUSEM Essen2001VfL Bad Schwartau2014Füchse Berlin
1976TSV Grün-Weiß Dankersen1989TV Großwallstadt2002TBV Lemgo2015SG Flensburg-Handewitt
1977VfL Gummersbach1990TSV Milbertshofen2003SG Flensburg-Handewitt2016SC Magdeburg
1978VfL Gummersbach1991TUSEM Essen2004SG Flensburg-Handewitt2017THW Kiel
1979TSV Grün-Weiß Dankersen1992TUSEM Essen2005SG Flensburg-Handewitt2018Rhein-Neckar Löwen
1980TV Großwallstadt1993SG Wallau/Massenheim2006HSV Hamburg2019THW Kiel
1981TuS Nettelstedt1994SG Wallau/Massenheim2007THW Kiel2020TBV Lemgo
1982VfL Gummersbach1995TBV Lemgo2008THW Kiel2022THW Kiel
1983VfL Gummersbach1996SC Magdeburg2009THW Kiel2023Rhein-Neckar Löwen
1984TV Großwallstadt1997TBV Lemgo2010HSV Hamburg2024SC Magdeburg
1985VfL Gummersbach1998THW Kiel2011THW Kiel2025
1986MTSV Schwabing1999THW Kiel2012THW Kiel2026
1987TV Großwallstadt2000THW Kiel2013THW Kiel2027

DHB-Pokal-Endspiele

JahrSiegerLogoErgebnisseLogoFinalist
1975TSV Grün-Weiß Dankersen15:14TSV 1896 Rintheim
1976TSV Grün-Weiß Dankersen13:12SG Dietzenbach
1977VfL Gummersbach16:14TV Hüttenberg
1978VfL Gummersbach14:11TV Hüttenberg
1979TSV Grün-Weiß Dankersen19:14THW Kiel
1980TV Großwallstadt17:15TuS Nettelstedt
1981TuS Nettelstedt-Lübbecke15:19 / 22:17VfL Günzburg
1982VfL Gummersbach18:19 / 18:12TV Großwallstadt
1983VfL Gummersbach15:14 / 23:16TUSEM Essen
1984TV Großwallstadt17:20 / 20:14Reinickendorfer Füchse
1985VfL Gummersbach20:16 / 30:19TV Großwallstadt
1986MTSV Schwabing32:29 / 16:18VfL Gummersbach
1987TV Großwallstadt16:15 / 21:22TuRU Düsseldorf
1988TUSEM Essen25:18 / 28:21SG Wallau/Massenheim
1989TV Großwallstadt21:21 / 21:18VfL Gummersbach
1990TSV Milbertshofen16:12 / 17:17THW Kiel
1991TUSEM Essen21:16 / 17:20TV Niederwürzbach
1992TUSEM Essen20:19 / 19:20 (5:4 i. S.)SG Flensburg-Handewitt
1993SG Wallau/Massenheim24:21TSV Bayer Dormagen
1994SG Wallau/Massenheim17:14SG Flensburg-Handewitt
1995TBV Lemgo24:18HSV Düsseldorf
1996SC Magdeburg20:18TUSEM Essen
1997TBV Lemgo28:23 (14:11)HSG Dutenhofen/Münchholzhausen
1998THW Kiel30:15 (11:6)TV Niederwürzbach
1999THW Kiel28:19 (14:9)TBV Lemgo
2000THW Kiel26:25 n. V. (20:20, 11:11)SG Flensburg-Handewitt
2001VfL Bad Schwartau26:22 (10:13)HSG Wetzlar
2002TBV Lemgo25:23 (9:10)SC Magdeburg
2003SG Flensburg-Handewitt31:30 n. V. (27:27, 16:12)TUSEM Essen
2004SG Flensburg-Handewitt29:23 (14:8)HSV Hamburg
2005SG Flensburg-Handewitt33:31 (16:13)THW Kiel
2006HSV Hamburg26:25 (9:10)Rhein-Neckar Löwen
2007THW Kiel33:31 (15:19)Rhein-Neckar Löwen
2008THW Kiel32:29 (17:18)HSV Hamburg
2009THW Kiel30:24 (15:12)VfL Gummersbach
2010HSV Hamburg34:33 n. V. (33:30; 30:30; 15:15)Rhein-Neckar Löwen
2011THW Kiel30:24 (16:13)SG Flensburg-Handewitt
2012THW Kiel33:31 (15:15)SG Flensburg-Handewitt
2013THW Kiel33:30 (12:16)SG Flensburg-Handewitt
2014Füchse Berlin22:21 (11:11)SG Flensburg-Handewitt
2015SG Flensburg-Handewitt27:27 n. V. (24:24, 11:11), 5:4 i. S.SC Magdeburg
2016SC Magdeburg32:30 (14:12)SG Flensburg-Handewitt
2017THW Kiel29:23 (13:12)SG Flensburg-Handewitt
2018Rhein-Neckar Löwen30:26 (13:11)TSV Hannover-Burgdorf
2019THW Kiel28:24 (14:13)SC Magdeburg
2020TBV Lemgo28:24 (15:12)MT Melsungen
2021Abgesagt wegen COVID-19-Pandemie
2022THW Kiel28:21 (12:13)SC Magdeburg
2023Rhein-Neckar Löwen31:31 n. V. (27:27, 16:13), 5:3 i. S.SC Magdeburg
2024SC Magdeburg30:19 (13:11)MT Melsungen

Erfolgreichste Vereine

RangLogoVereinTitelFinaleTiteljahre
1.THW Kiel12151998, 1999, 2000, 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013, 2017, 2019, 2022
2.VfL Gummersbach581977, 1978, 1982, 1983, 1985
3.SG Flensburg-Handewitt4132003, 2004, 2005, 2015
4.TV Großwallstadt461980, 1984, 1987, 1989
5.TBV Lemgo451995, 1997, 2002, 2020
6.SC Magdeburg381996, 2016, 2024
7.TUSEM Essen361988, 1991, 1992
8.TSV Grün-Weiß Dankersen (GWD Minden)331975, 1976, 1979
9.Rhein-Neckar Löwen252018, 2023
10.HSV Hamburg242006, 2010
11.SG Wallau/Massenheim231993, 1994
12.TuS Nettelstedt-Lübbecke121981
12.Füchse Berlin122014
14.MTSV Schwabing111986
14.TSV Milbertshofen111990
14.VfL Bad Schwartau112001

Einzelnachweise

  1. a b www.liquimoly-hbl.de, 21. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022
  2. Haspa für drei Jahre beim Final Four. In: Hamburger Abendblatt. 10. Dezember 2004, abgerufen am 30. August 2018.
  3. Lufthansa startet beim Final Four. In: SPONSORs. 12. November 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2018; abgerufen am 30. August 2018.
  4. Pokalendrunde erhält neuen Namenssponsor. In: handball-world.com. 9. Februar 2015, abgerufen am 3. Juni 2016.
  5. REWE verlängert Partnerschaft mit der DKB Handball-Bundesliga um weitere drei Jahre. In: DKB Handball-Bundesliga. 4. Mai 2017, abgerufen am 30. August 2018.

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