DDR-Skimeisterschaften 1986

Die Wettkämpfe der 38. DDR-Skimeisterschaften verteilten sich über mehrere Wettbewerbe in verschiedenen Austragungsorten. Den Anfang machten die Wettkämpfe über die Langstrecken, die am 23. Februar 1986 im sächsischen Johanngeorgenstadt ausgetragen wurden.[1] Vom 6. bis zum 9. März folgten die Entscheidungen bei den Langläufern und Kombinierern, welche im thüringischen Schmiedefeld stattfanden.[2] Die Skispringer ermittelten ihre Meister vom 28. bis zum 30. März auf den Schanzen in Klingenthal und Oberwiesenthal.[3]

Langlauf

Männer

15 km

Nach zwei Vizemeistertiteln über 30 und 50 km konnte nun auch der Oberwiesenthaler Uwe Bellmann seine erste Goldmedaille in Empfang nehmen. Die Bronzemedaille nahm mit Holger Wick ein ehemaliger Biathlet entgegen. Er war zu Saisonbeginn ins Läuferlager gewechselt.[4]

Datum: Sonnabend, 8. März 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Uwe Bellmann SC Traktor Oberwiesenthal 36:41,8
2Uwe Leipold SC Motor Zella-Mehlis 37:01,4
3Holger WickASK Vorwärts Oberhof37:10,5
4Holger BaurothASK Vorwärts Oberhof37:13,6
5SchröderSC Dynamo Klingenthal37:31,4
6KönigASK Vorwärts Oberhof38:13,5

30 km

Bei Dauerregen und Plusgraden konnte sich der Juniorenweltmeister von 1984, Holger Bauroth, klar mit einer halben Minute Vorsprung durchsetzen. Das Starterfeld umfasste nur acht Senioren.[2]

Datum: Donnerstag, 6. März 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Holger Bauroth ASK Vorwärts Oberhof 1:16:45,7
2Uwe BellmannSC Traktor Oberwiesenthal1:17:15,1
3SchröderSC Dynamo Klingenthal1:17:26,4

50 km

Die erste Meisterschaftsentscheidung bei den Skilangläufern geriet gleich richtig spannend. Nur eine Sekunde trennte am Ende den Sieger Holger Bauroth vom Zweitplatzierten Uwe Bellmann.[1]

Datum: Sonntag, 23. Februar 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Holger Bauroth ASK Vorwärts Oberhof 2:21:24
2Uwe BellmannSC Traktor Oberwiesenthal2:21:25
3SchröderSC Dynamo Klingenthal2:22:35

3 × 10 km Staffel

Mit dem Staffelgold gewann der Oberhofer Holger Bauroth seinen insgesamt dritten Meistertitel. Die Oberhofer verwiesen die Staffel aus Oberwiesenthal auf Platz Zwei. Die Armeesportler aus Thüringen belegten mit ihrer zweiten Staffel sogar den Bronzeplatz.[4]

Datum: Sonntag, 9. März 1986

PlatzMannschaftSportlerZeit (h)
1ASK Vorwärts OberhofEhrle
Holger Bauroth
Holger Wick
1:14:23,5
2SC Traktor Oberwiesenthal Jens Lautner
Steinert
Uwe Bellmann
1:14:39,3
3ASK Vorwärts Oberhof IIDannhauer
König
Rienäcker
1:16:37,7

Frauen

5 km

Über die Sprintstrecke konnte Simone Opitz ihren zweiten Meistertitel feiern. Dabei gelang es ihr, innerhalb einer knappen Viertelstunde einen Vorsprung von einer Viertelminute herauszulaufen.[4]

Datum: Sonnabend, 8. März 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Simone OpitzSC Motor Zella-Mehlis13:55,2
2Ute NoackSC Traktor Oberwiesenthal 14:10,2
3Gaby NestlerSC Traktor Oberwiesenthal 14:10,5
4Carola JacobASK Vorwärts Oberhof14:11,1
5Kerstin MoringASK Vorwärts Oberhof14:33,7
6Susann KuhfittigSC Motor Zella-Mehlis14:35,1

10 km

Ihren ersten Einzeltitel konnte die Zella-Mehliserin Simone Opitz feiern. Auf der mittelschweren Loipe verwies sie die wiedererstarkte Carola Jacob, die im Februar Meisterin über die Langstrecke geworden war, auf den Silberrang. Vorjahresmeisterin Ute Noack wurde undankbare Vierte.[2]

Datum: Donnerstag, 6. März 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Simone OpitzSC Motor Zella-Mehlis26:33,7
2Carola JacobASK Vorwärts Oberhof27:21,0
3Gaby NestlerSC Traktor Oberwiesenthal28:10,9
4Ute NoackSC Traktor Oberwiesenthal

20 km

Bei Außentemperaturen von −12 °C konnte sich die wieder eingestiegene Staffelolympiasiegerin von 1980, Carola Jacob, den Titel über die Langstrecke sichern. In dem ausgedünnten Teilnehmerfeld fehlten allerdings erkältungsbedingt einige Mitfavoriten wie z. B. Simone Opitz oder die Juniorenweltmeisterin Gaby Nestler.[1]

Datum: Sonntag, 23. Februar 1986

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Carola JacobASK Vorwärts Oberhof1:02:53
2Ute NoackSC Traktor Oberwiesenthal1:03:01
3Heike WezelSC Dynamo Klingenthal1:05:01

3 × 5 km Staffel

Trotz der zweifachen Meisterin Simone Opitz reichte es für die Staffel aus Zella-Mehlis am Ende nur für Bronze. Die starke Staffel aus Oberwiesenthal verwies die Frauen aus Oberhof mit über einer halben Minute Vorsprung auf den zweiten Platz.[4]

Datum: Sonntag, 9. März 1986

PlatzMannschaftSportlerZeit (h)
1SC Traktor OberwiesenthalSylke Meyer
Ute Noack Herrmann
Gaby Nestler
44:47,6
2ASK Vorwärts Oberhof Renner
Carola Jacob
Kerstin Moring
45:21,7
3SC Motor Zella-MehlisDrescher
Susanne Kuhfittig
Simone Opitz
45:48,7

Nordische Kombination

Einzel

Den Titel bei den Kombinierern holte sich Routinier Uwe Dotzauer. Der Staffelweltmeister von 1982 profitierte allerdings vom Ausfall des Vorjahresmeisters Heiko Hunger, der wegen Erkrankung den Lauf nicht antrat. Hunger hatte nach dem Springen 50 Sekunden Vorsprung vor Dotzauer.[5]

Datum: Sprunglauf Donnerstag, 6. März 1986; 15 km Freitag, 7. März 1986

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Uwe DotzauerSC Dynamo Klingenthal440,600
2Bernd BlechschmidtSC Traktor Oberwiesenthal 431,950
3Ingo HütherASK Vorwärts Oberhof430,285,98

Mannschaft

Bei der Mannschaftsentscheidung der Kombinierer setzte sich die Staffel aus Klingenthal auch ohne den erkrankten Heiko Hunger durch. Sie verwies die Mannschaften aus Oberwiesenthal und Oberhof auf die Plätze.[4]

PlatzMannschaftSportlerRückstand (min)
1SC Dynamo KlingenthalUwe Prenzel
Thomas Abratis
Uwe Dotzauer
2SC Traktor OberwiesenthalSven Leonhardt
Wagler
Bernd Blechschmidt
3ASK Vorwärts OberhofJakob
Menz
Hüther

Skispringen

Normalschanze Einzel

Auf der Oberwiesenthaler Schanze holte sich Lokalmatador Jens Weißflog in einem spannenden Wettkampf den Meistertitel auf der Normalschanze. Am Ende trennten ihn nur 1,6 Punkte vom zweitplatzierten Oberhofer Ingo Lesser.[3]

Datum: Freitag, 28. März 1986

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Jens Weißflog SC Traktor Oberwiesenthal235,3
2Ingo LesserASK Vorwärts Oberhof 233,7
3Klaus OstwaldSC Dynamo Klingenthal232,2

Normalschanze Mannschaft

Den Mannschaftsmeistertitel holte sich in Oberwiesenthal der SC Dynamo Klingenthal mit den Routiniers Ostwald, Deckert und Freitag.[3]

Datum: Freitag, 28. März 1986

PlatzMannschaftSportlerPunkte
1SC Dynamo KlingenthalWarg
Manfred Deckert
Klaus Ostwald
Holger Freitag

Großschanze

Bei der letzten Meisterschaftsentscheidung gab es einen Klingenthaler Doppelerfolg. Jens Weißflog vergab mit einem Sprung von 75 m im ersten Durchgang alle Titelchancen ebenso wie der Oberhofer Ingo Lesser, der bei seinem zweiten Sprung in den Schnee griff.[6]

Datum: Sonntag, 30. März 1986

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Holger FreitagSC Dynamo Klingenthal223,4
2Klaus OstwaldSC Dynamo Klingenthal222,0
3Peter GrundigSC Traktor Oberwiesenthal205,5

Medaillenspiegel

Trotz der höchsten Zahl an gewonnenen Medaillen, darunter allein acht Silbernen, reichte es für Oberwiesenthal nur für den Bronzerang. Nach Zusammenzählung aller Platzierungen dieser quasi dreigeteilten Meisterschaften war am Ende der ASK Oberhof der erfolgreichste Sportclub. 3 Goldmedaillen heimste dabei allein der erfolgreichste Athlet Holger Bauroth ein.

Medaillenspiegel (nach allen 13 Wettbewerben)
PlatzMannschaftGoldSilberBronzeGesamt
1ASK Oberhof43411
2SC Dynamo Klingenthal4149
3SC Traktor Oberwiesenthal38213
4SC Motor Zella-Mehlis2111

Einzelnachweise

  1. a b c ND vom 24. Februar 1986 S. 8
  2. a b c ND vom 7. März 1986 S. 7
  3. a b c ND vom 29./30. März 1986 S. 15
  4. a b c d e ND vom 10. März 1986 S. 8
  5. ND vom 8./9. März 1986 S. 12
  6. ND vom 31. März 1986 S. 7