DDR-Skimeisterschaften 1981

Die Wettkämpfe der 33. DDR-Skimeisterschaften fanden vom 6. bis zum 8. Februar 1981 im thüringischen Schmiedefeld statt. Dabei wurden neun Wettkämpfe, sieben Einzel- und zwei Staffelentscheidungen, im Skilanglauf, der Nordischen Kombination und im Skispringen ausgetragen. Nach dem Rücktritt einiger Leistungsträger wie Alf-Gerd Deckert oder Ulrich Wehling waren diese Titelkämpfe vor allem bei den Männern eine erste Standortbestimmung für die nachrückenden Auswahlkader. Auch bei den Frauen fehlte mit Veronika Hesse infolge der Geburt ihres Sohnes eine zweifache DDR-Meisterin von 1980.[1] Die Langstreckenmeisterschaften über 20 km der Frauen und 50 km der Männer, die am 29. März 1981 in Masserberg stattfinden sollten, fielen aufgrund Schneemangels aus.[2]

Langlauf

Männer

15 km

Beim zweiten Laufwettbewerb gewann der Klingenthaler Steffen Kühne. Bis auf den Silbermedaillengewinner Christoph Rollinger aus Oberwiesenthal kamen auf die ersten sechs Plätze nur Dynamo-Athleten.[3]

Datum: Sonnabend, 7. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Steffen KühneSC Dynamo Klingenthal45:56
2Christoph RollingerSC Traktor Oberwiesenthal46:27
3BachmannSC Dynamo Klingenthal46:51
4MüllerSC Dynamo Klingenthal47:12
5SchickerSC Dynamo Klingenthal47:12
6Frank SchröderSC Dynamo Klingenthal47:44

30 km

Nach dem Rücktritt von vier Nationalmannschaftsmitgliedern im Vorjahr rückten verstärkt die Nachwuchskader ins Blickfeld. Diese standen aber nicht in adäquater Zahl zur Auswahl, was ein Starterfeld von zehn Athleten deutlich aufzeigte. Das Auftaktrennen gewann der erst 18-jährige Andreas Rollinger aus Oberwiesenthal vor dem Titelverteidiger Karsten Brandt aus Klingenthal.[4]

Datum: Freitag, 6. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Andreas RollingerSC Traktor Oberwiesenthal1:33:02
2Karsten BrandtSC Dynamo Klingenthal1:34:09
3SchubertSC Traktor Oberwiesenthal1:34:32
4WichtSC Dynamo Klingenthal1:34:51
5BachmannSC Dynamo Klingenthal1:35:16
6KühnSC Dynamo Klingenthal1:36:47

4 × 10 km-Staffel

Schon die Einzelentscheidungen hatten eine hohe Leistungsdichte bei den Klingenthaler Langläufern aufgezeigt. Der Staffelmeistertitel überraschte daher nicht, höchstens der große Vorsprung von fast zweieinhalb Minuten. Silber holte sich etwas unerwartet die Staffel aus Oberhof. In den beiden Einzelentscheidungen war nicht ein ASK-Sportler unter den ersten Sechs zu finden gewesen. Bronze blieb für die Staffel aus Oberwiesenthal übrig, die immerhin mit einem Meister und einem Vizemeister nach den Einzelentscheidungen angetreten war.[3]

Datum: Sonntag, 8. Februar 1981

PlatzMannschaftSportlerZeit (h)
1SC Dynamo KlingenthalMüller
Bachmann
Karsten Brandt
Steffen Kühne
2:07:51
2ASK Vorwärts Oberhof IDetlef Kotlinsky
Cuno Schreyl
Heiko Schmidt
Fischer
2:10:16
3SC Traktor Oberwiesenthal ISchubert
Christoph Rollinger
Andreas Rollinger
Uwe Wünsch
2:11:04

Frauen

5 km

In Abwesenheit von Veronika Hesse ließ die Doppelolympiasiegerin Barbara Petzold keinen Zweifel am Sieg. Sie überholte zum Schluss noch die eine halbe Minute vor ihr gestartete Carola Anding und gewann das Rennen mit 36 Sekunden Vorsprung. Auf Platz Vier und Fünf machten mit Kerstin Moring und Simone Butters zwei erst 17-jährige Nachwuchsläuferinnen auf sich aufmerksam.[4]

Datum: Freitag, 6. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Barbara PetzoldSC Traktor Oberwiesenthal16:23
2Carola AndingASK Vorwärts Oberhof16:59
3Ute NoackSC Traktor Oberwiesenthal17:30
4Kerstin MoringASK Vorwärts Oberhof17:31
5Simone ButtersSC Motor Zella-Mehlis17:34
6Marlies RostockSC Dynamo Klingenthal17:35

10 km

Auch über die längere Einzelstrecke hieß die Meisterin Barbara Petzold. Allerdings lag die zweitplatzierte Carola Anding zeitweise 10 Sekunden vor der Olympiasiegerin. Am Ende musste sie sich aber der Oberwiesenthalerin um neun Sekunden geschlagen geben. Die gewachsene Leistungsdichte der Oberhofer Läuferinnen zeigte sich mit dem Bronzeplatz von Petra Sölter und Platz Vier von Kerstin Moring.[3]

Datum: Sonnabend, 7. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftZeit (h)
1Barbara PetzoldSC Traktor Oberwiesenthal33:42
2Carola AndingASK Vorwärts Oberhof33:51
3Petra SölterASK Vorwärts Oberhof34:43
4Kerstin MoringASK Vorwärts Oberhof36:31
5MiserskySC Motor Zella-Mehlis36:33
6RehroppSC Traktor Oberwiesenthal36:57

4 × 5 km-Staffel

Die Staffelentscheidung endete mit einem spannenden Finale. Die Klingenthaler Staffel um Marlies Rostock konnte bis zur letzten Runde ihre Führung behaupten, die aber durch die starke Oberhofer Schlussläuferin Carola Anding beständig schmolz. Im Zielsprint hatte die ASK-Athletin die Nase vorn und bescherte ihrem Club den ersten Staffeltitel bei DDR-Meisterschaften. Barbara Petzold konnte zwar einen Rückstand von 1:40 min noch auf 36 Sekunden verringern, für ihre Staffel blieb am Ende aber nur der Bronzeplatz.[3]

Datum: Sonntag, 8. Februar 1981

PlatzMannschaftSportlerZeit (h)
1ASK Vorwärts OberhofPetra Sölter
Kerstin Moring
Jung
Carola Anding
1:06:37
2SC Dynamo KlingenthalMarlies Rostock
Gündel
Seidel
Demski
1:06:38
3SC Traktor OberwiesenthalSteffi Meßner
Beate Witscher
Philipp
Barbara Petzold
1:07:13

Nordische Kombination

Nach dem Springen lag Gunter Schmieder vor Konrad Winkler. Der Olympiafünfte von Lake Placid, Uwe Dotzauer, belegte zunächst nur den vierten Rang, allerdings mit nur 6,3 Punkten Rückstand auf den Führenden.[4] Am zweiten Tag des Wettbewerbs konnte Konrad Winkler indes die 16 Sekunden Rückstand auf Schmieder infolge einer Erkältung nicht mehr wettmachen. Im Gegenteil, der mit 41 Sekunden Rückstand gestartete Uwe Dotzauer schob sich noch vom vierten auf den zweiten Platz vor. Damit gelang gleich ein Klingenthaler Doppelsieg, der die jahrelange Oberwiesenthaler Dominanz in dieser Disziplin beendete.[3]

Datum: Sprunglauf Freitag, 6. Februar 1981; Langlauf 15 km, Sonnabend, 7. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Gunter SchmiederSC Dynamo Klingenthal442,5
2Uwe DotzauerSC Dynamo Klingenthal438,6
3Konrad WinklerSC Traktor Oberwiesenthal434,10
4HopfSC Motor Zella-Mehlis415,05
5Peter OpitzSC Motor Zella-Mehlis381,45
5MenzASK Vorwärts Oberhof381,45

Skispringen

Normalschanze

Nach Silber 1980 gewann Henry Glaß diesmal den Wettbewerb von der Normalschanze. In der Presse schon als Altmeister bezeichnet, kam der Erfolg selbst für Glaß überraschend, da die Skisprungsaison bis dahin für ihn eher mäßig verlaufen war. Speziell durch seine guten Haltungsnoten führte Glaß schon nach dem ersten Durchgang. Auf Platz Zwei und Drei kamen die beiden Zella-Mehliser Starter Duschek und Zitzmann ein. Sie erkämpften die beiden einzigen Medaillen für ihren Sportclub.[4]

Datum: Freitag, 6. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Henry GlaßSC Dynamo Klingenthal251,6
2Harald DuschekSC Motor Zella-Mehlis249,2
3Axel ZitzmannSC Motor Zella-Mehlis247,9
4Martin WeberSC Dynamo Klingenthal247,3
5Ulrich PscheraSC Dynamo Klingenthal246,2
6Jochen DannebergSC Motor Zella-Mehlis243,9

Großschanze

Die Großschanze war fest in Klingenthaler Hand. Mit einem Dreifacherfolg beendeten die Vogtländer den Wettbewerb. Dabei setzte sich etwas überraschend Ulrich Pschera gegenüber Klaus Ostwald und Manfred Deckert durch. Am Ende waren es nur 0,5 Punkte Vorsprung, die ihm den Meistertitel sicherten.[3]

Datum: Sonntag, 8. Februar 1981

PlatzSportlerMannschaftPunkte
1Ulrich PscheraSC Dynamo Klingenthal264,7
2Klaus OstwaldSC Dynamo Klingenthal264,2
3Manfred DeckertSC Dynamo Klingenthal254,5
4Axel ZitzmannSC Motor Zella-Mehlis253,0
5Andreas AuerswaldSC Traktor Oberwiesenthal245,5
6Matthias BuseSC Dynamo Klingenthal240,9

Medaillenspiegel

Allein fünf von neun Titeln gingen nach Klingenthal. Mit 11 gewonnenen Medaillen waren die Vogtländer auch der erfolgreichste Sportclub. Erfolgreichster Athlet war die Oberwiesenthalerin Barbara Petzold mit zwei Meistertiteln.

Medaillenspiegel (nach allen 9 Wettbewerben)
PlatzMannschaftGoldSilberBronzeGesamt
1SC Dynamo Klingenthal54211
2SC Traktor Oberwiesenthal3159
3ASK Oberhof1315
4SC Motor Zella-Mehlis0112

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung vom 4. Februar 1981, S. 6.
  2. ND vom 27. März 1981.
  3. a b c d e f ND vom 9. Februar 1981, S. 7.
  4. a b c d ND vom 7. Februar 1981, S. 15.