DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1988
39. DDR Leichtathletik-Meisterschaften | |
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Stadt | Rostock / 6 weitere Orte |
Stadion | Ostseestadion |
Wettbewerbe | 31 + 16 an anderen Veranstaltungsorten |
Eröffnung | 24. Juni 1988 |
Schlusstag | 26. Juni 1988 |
Chronik | |
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Die DDR-Leichtathletik-Meisterschaften wurden 1988 zum 39. Mal ausgetragen und fanden vom 24. bis 26. Juni zum ersten Mal im Rostocker Ostseestadion statt, bei denen in 31 Disziplinen (18 Männer/13 Frauen) die Meister ermittelt wurden. An den drei Wettkampftagen besuchten 45.000 Zuschauer (Freitag: 12.000, Samstag: 14.000 und Sonntag: 19.000) die Veranstaltung.
Bei den Männern gelang es acht Athleten (Emmelmann (200 m), Schönlebe (400 m), Herold (1500 m), Ackermann (400 m Hürden), Melzer (3000 m Hindernis), Langhammer (Stab), Schult (Diskus) und Haber (Hammer)) ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, was bei den Frauen sechs Athletinnen (Müller (400 m), Wachtel (800 m), Ullrich (3000 m), Busch (400 m Hürden), Drechsler (Weit) und Felke (Speer)) gelang.
Für die sportlichen Höhepunkte neben vielen Weltklasseleistungen sorgten der 18-jährige Sven Matthes mit einem neuen Junioren-Europarekord im 100-Meter-Lauf, aufgestellt im Zwischenlauf und Beate Anders mit dem neuen DDR-Rekord im 5000-Meter-Bahngehen.
Die Ehrenpreise des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, erhielten für die besten Leistungen der Meisterschaften bei den Frauen Heike Drechsler für ihren 200-Meter-Lauf und bei den Männern der Geher Ronald Weigel. Beide kamen den Weltrekorden in ihren Disziplinen Prozentual am nächsten.
Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe aus dem Programm der in Rostock stattfindenden Hauptveranstaltung ausgelagert und an andere Orte zu anderen Terminen vergeben. In diesem Jahr waren dies die 10.000-Meter-Läufe, die Marathonläufe, die Staffeln über 4-mal-100-Meter und 4-mal-400-Meter, bei den Frauen das 10-km-Gehen, bei den Männern das 50-km-Gehen, der Siebenkampf (Frauen) sowie der Zehnkampf (Männer) und wie jedes Jahr die Crossläufe.
Dabei verteidigten die Berlinerin Kathrin Ullrich und der Rostocker Hansjörg Kunze im 10.000-Meter-Lauf, Beate Anders im 10-km-Gehen sowie die Frauenstaffel vom SC Motor Jena über 4 × 100 m und der Männerstaffel vom SC Karl-Marx-Stadt über 4 × 400 m ihre Titel erfolgreich. Für Kunze war es zugleich der dritte Triumph in Folge. Die 17-jährige Anke Schäning vom SC Empor Rostock stellte als Zweitplatzierte eine neue Junioren-Weltbestleistung im 10.000-Meter-Lauf auf.
Zu zwei Meisterehren kamen in diesem Jahr Marlies Göhr, Heike Drechsler, Kathrin Ullrich, Beate Anders, Andrea Fleischer, Thomas Schönlebe, Uwe Ackermann, Ronald Weigel und Rainer Wachenbrunner. Die erfolgreichste Mannschaft bei den Meisterschaften war der SC Motor Jena mit insgesamt 11 Gold-, 1 Silber- und 4 Bronzemedaillen.
Hauptveranstaltung
Männer
- ↑ Sven Matthes stellte im Zwischenlauf mit 10,18 s einen neuen Junioren-Europarekord auf.
Frauen
Ausgelagerte Wettbewerbe
Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe nicht im Rahmen der in Rostock stattfindenden Hauptveranstaltung ausgetragen.
Terminkalender der ausgelagerten Wettbewerbe in chronologischer Reihenfolge:
- Crosslauf: Bad Wilsnack, 27. März
- Gehen: 2,5 km Rundkurs beim 19. internationalen Straßengehen in Naumburg (Saale), 1. Mai – Männer: 50-km-Gehen / Frauen: 10-km-Gehen
- Mehrkämpfe: im Max-Reimann-Stadion von Cottbus, 28. bis 29. Mai – Männer: Zehnkampf / Frauen: Siebenkampf
- 4-mal-100-Meter-Staffeln und 4-mal-400-Meter-Staffeln: im Rahmen der ersten Olympiaqualifikation im Ernst-Abbe-Sportfeld von Jena, 4. Juni
- 10.000-Meter-Lauf: im Rahmen des Läufertages im Stadion Luftschiffhafen von Potsdam, 8. Juni
- Marathonlauf: auf dem Inselgelände von Eisenhüttenstadt, 16. Oktober
Männer
Frauen
Medaillenspiegel
Der Medaillenspiegel umfasst die Medaillengewinner und -gewinnerinnen aller Wettbewerbe.
Platz | Verein | Gold | Silber | Bronze | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | SC Motor Jena | 11 | 1 | 4 | 16 | |
2 | SC Dynamo Berlin | 9 | 7 | 3 | 19 | |
3 | ASK Vorwärts Potsdam | 6 | 5 | 3 | 14 | |
4 | SC Karl-Marx-Stadt | 4 | 1 | 5 | 10 | |
5 | SC Traktor Schwerin | 3 | 3 | 3 | 9 | |
6 | SC Magdeburg | 2 | 7 | 1 | 10 | |
7 | SC DHfK Leipzig | 2 | 2 | 4 | 8 | |
8 | SC Neubrandenburg | 2 | 1 | 3 | 6 | |
9 | TSC Berlin | 2 | 1 | 2 | 5 | |
10 | SC Turbine Erfurt | 2 | 1 | 5 | 8 | |
11 | SC Einheit Dresden | 1 | 7 | 2 | 10 | |
12 | SC Empor Rostock | 1 | 6 | 3 | 10 | |
13 | SC Chemie Halle | 1 | 3 | 2 | 6 | |
14 | SC Cottbus | 1 | 1 | 5 | 7 | |
15 | BSG Lokomotive Magdeburg | – | 1 | – | 1 | |
16 | BSG Motor Ammendorf | – | – | 1 | 1 | |
BSG Lokomotive Wittenberge | – | – | 1 | 1 | ||
Total | 47 | 47 | 47 | 141 |
Randnotizen
Traditionell wurden im Rahmen der Meisterschaften erfolgreiche Athleten vergangener Jahre feierlich aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Unter den Athleten, die ihre Laufbahn beendeten, befanden sich Uwe Hohn, Marita Koch und Ramona Neubert.
Literatur
- Manfred Seifert: Sport88. Ein Jahrbuch des DDR-Sport. Sportverlag Berlin, 1988, ISSN 0232-203X, S. 222–224.
- Neues Deutschland. Nr. 74, 103, 126, 132, 135, 148–150, 245. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, 1988, ISSN 0323-3375.
- Der Leichtathlet. Nr. 19, 23–24, 27, 43. Deutscher Verband für Leichtathletik der DDR, 1988, ISSN 0323-4134.
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