DDR-Fußball-Oberliga 1978/79

DDR-Fußball-Oberliga 1978/79
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MeisterBerliner FC Dynamo
Europapokal der
Landesmeister
Berliner FC Dynamo
UEFA-PokalSG Dynamo Dresden
FC Carl Zeiss Jena
Pokalsieger1. FC Magdeburg
Europapokal der
Pokalsieger
1. FC Magdeburg
AbsteigerBSG Chemie Böhlen
F.C. Hansa Rostock
Mannschaften14
Spiele182
Tore556 (ø 3,05 pro Spiel)
Zuschauer2.044.500 (ø 11.234 pro Spiel)
TorschützenkönigJoachim Streich,
(1. FC Magdeburg)
DDR-Fußball-Oberliga 1977/78

Die DDR-Oberliga 1978/79 war die 30. Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde zum ersten Mal der Berliner FC Dynamo, der damit den Beginn seiner zehn Jahre andauernden Dominanz im DDR-Fußball markierte. Die Saison begann am 19. August 1978 und endete am 9. Juni 1979.

Saisonverlauf

Der BFC gewann seine erste Meisterschaft in souveräner Manier vor dem Meister der Vorjahre Dynamo Dresden und setzte dabei viele neue Bestmarken: Die Gesamtpunktzahl von 46:6 war der höchste Punkteschnitt (1,77 pro Spiel), der in der Oberliga jemals erreicht wurde, und wurde auch nur durch den BFC selbst noch einmal (1982/83) erreicht. Die 75 geschossenen Tore in 26 Spielen waren der bis dahin zweitbeste Torschnitt (2,88 pro Spiel) in der Geschichte der Oberliga (hinter der SG Dresden-Friedrichstadt mit 3,35 Toren pro Spiel in der Saison 1949/50) und wurde in der Folgezeit nur noch einmal in der Saison 1984/85 (3,46 Tore pro Spiel) vom BFC selbst überboten. Die einzige Saisonniederlage gab es am 23. Spieltag gegen Magdeburg – auch dies war bis dahin unerreicht.

Für die Berliner war es der erste von insgesamt zehn aufeinander folgenden Meistertiteln. Die zweitplatzierten Dresdner dagegen erlebten nach drei erfolgsverwöhnten Spielzeiten die erste titellose Saison. Die folgende Dekade wurde vom Zweikampf zwischen den beiden Dynamo-Mannschaften aus Berlin und Dresden geprägt, wobei die Sachsen erst 1989 wieder einen Oberligatitel erreichten. Carl Zeiss Jena und der 1. FC Magdeburg – neben Dresden die anderen beiden Spitzenteams der 1970er – folgten auf dem dritten und vierten Rang.

Den Gang in die zweitklassige Liga mussten der Aufsteiger Hansa Rostock (zum vierten Mal) und der Vorjahresneuling Chemie Böhlen antreten. Auch die Oberliga-Gründungsmitglieder Zwickau und Aue mussten lange um den Klassenerhalt zittern, konnten sich an den letzten beiden Spieltagen noch retten. Der zweite Aufsteiger Stahl Riesa dagegen landete auf dem neunten Platz.

Abschlusstabelle

DDR-Fußball-Oberliga 1978/79 (Neue Bundesländer)
DDR-Fußball-Oberliga 1978/79 (Neue Bundesländer)
DDR-Fußball-Oberliga 1978/79
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Berliner FC Dynamo 26 21 4 1075:180+5746:60
 2.SG Dynamo Dresden (M) 26 15 9 2059:190+4039:13
 3.FC Carl Zeiss Jena 26 14 6 6038:210+1734:18
 4.1. FC Magdeburg (P) 26 14 5 7063:320+3133:19
 5.1. FC Lokomotive Leipzig 26 11 7 8041:400 +129:23
 6.Hallescher FC Chemie 26 10 7 9036:320 +427:25
 7.FC Rot-Weiß Erfurt 26 9 6 11037:460 −924:28
 8.FC Karl-Marx-Stadt 26 9 4 13032:380 −622:30
 9.BSG Stahl Riesa (N) 26 8 5 13033:470−1421:31
10.1. FC Union Berlin 26 7 7 12022:390−1721:31
11.BSG Wismut Aue 26 8 3 15034:490−1519:33
12.BSG Sachsenring Zwickau 26 7 4 15023:630−4018:34
13.BSG Chemie Böhlen 26 5 6 15033:660−3316:36
14.F.C. Hansa Rostock (N) 26 5 5 16030:460−1615:37
  • DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1979/80
  • DDR-Pokalsieger und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1979/80
  • Teilnehmer am UEFA-Pokal 1979/80
  • Absteiger in die DDR-Liga 1979/80
  • (M)Meister der letzten Saison
    (P)Pokalsieger der letzten Saison
    (N)Aufsteiger der letzten Saison
    Aufsteiger aus der DDR-Liga 1978/79: FC Vorwärts Frankfurt, BSG Chemie Leipzig

    Kreuztabelle

    1978/79[1]Berliner FC DynamoSG Dynamo DresdenFC Carl Zeiss Jena1. FC Magdeburg
    Hallescher FC ChemieFC Rot-Weiß ErfurtFC Karl-Marx-StadtBSG Stahl Riesa1. FC Union BerlinBSG Wismut AueBSG Sachsenring ZwickauBSG Chemie BöhlenF.C. Hansa Rostock
    1.Berliner FC Dynamo3:11:02:02:14:15:33:11:05:05:110:06:02:1
    2.SG Dynamo Dresden1:10:02:06:05:04:14:16:03:11:14:03:11:0
    3.FC Carl Zeiss Jena0:01:34:20:23:01:12:04:00:13:23:01:11:0
    4.1. FC Magdeburg1:01:13:13:01:02:05:15:04:13:15:010:21:1
    5.1. FC Lokomotive Leipzig0:01:11:43:11:12:21:01:12:13:24:12:15:5
    6.Hallescher FC Chemie0:00:01:20:02:02:01:03:10:03:04:14:03:0
    7.FC Rot-Weiß Erfurt0:20:01:22:42:13:02:22:12:12:13:12:22:1
    8.FC Karl-Marx-Stadt1:20:21:13:11:30:25:23:00:01:03:01:03:0
    9.BSG Stahl Riesa1:21:31:01:11:02:11:03:01:24:04:01:12:0
    10.1. FC Union Berlin0:40:00:12:10:03:10:01:01:11:20:02:10:1
    11.BSG Wismut Aue2:32:20:12:10:12:03:12:42:02:13:11:21:1
    12.BSG Sachsenring Zwickau0:13:20:01:40:41:11:00:04:23:01:21:01:0
    13.BSG Chemie Böhlen3:100:20:11:13:11:41:21:02:21:22:02:33:2
    14.F.C. Hansa Rostock0:11:20:21:30:22:21:20:13:24:22:02:02:2

    Statistik

    Die Meistermannschaft

    (c) Bundesarchiv, Bild 183-U0529-0306 / Mittelstädt, Rainer / CC-BY-SA 3.0
    Die Meistermannschaft des BFC Dynamo 78/79
    Berliner FC Dynamo
    Bodo Rudwaleit (26 Spiele / - Tore)
    Norbert Trieloff (26/-)
    Michael Noack (25/8), Rainer Troppa (21/2), Artur Ullrich (26/1)
    Frank Terletzki (26/12), Reinhard Lauck (21/3), Lutz Eigendorf (16/3)
    Hans-Jürgen Riediger (24/20), Hartmut Pelka (20/4), Wolf-Rüdiger Netz (22/8)
    Trainer: Jürgen Bogs
    außerdem: Reinhard Schwerdtner (Tor, 3/-); Bernd Brillat (12/2), Ralf Sträßer (18/4), Roland Jüngling (17/1), Rainer Ernst (2/-), Albert Ullrich (1/-), Dietmar Labes (1/-)

    Tore

    In den 182 Punktspielen fielen 556 Tore, im Schnitt 3,05 pro Spiel. Das torreichste Spiel war die 3:10-Niederlage von Chemie Böhlen gegen den BFC Dynamo. Zwölf Tore fielen beim 10:2 des 1. FC Magdeburg gegen Chemie Böhlen. Den höchsten Sieg der Oberliga-Saison verbuchte der BFC Dynamo beim 10:0 gegen Sachsenring Zwickau.

    Torschützenliste
    SpielerMannschaftTore
    1.Joachim Streich1. FC Magdeburg23
    2.Hans-Jürgen RiedigerBerliner FC Dynamo20
    3.Dieter Kühn1. FC Lokomotive Leipzig17
    4.Wolf-Rüdiger NetzBerliner FC Dynamo16
    5.Martin Hoffmann1. FC Magdeburg12

    Fußballer des Jahres 1979

    SpielerMannschaft
    1.Joachim Streich1. FC Magdeburg
    2.Hans-Jürgen DörnerSG Dynamo Dresden
    3.Wolfgang Seguin1. FC Magdeburg

    FDGB-Pokal

    Der FDGB-Pokal wurde in dieser Spielzeit erneut vom 1. FC Magdeburg gewonnen. Der Titelverteidiger besiegte dabei im Finale den BFC Dynamo, der zuvor bereits in der Liga seine einzige Saisonniederlage gegen Magdeburg erlitt. Es war bereits Magdeburgs sechster Pokaltriumph.

    Internationale Wettbewerbe

    Wie schon im Vorjahr erreichte der 1. FC Magdeburg ein Europapokalviertelfinale. Dieses Mal war im Pokalsiegerwettbewerb Baník Ostrava zu stark. Auch Dynamo Dresden erreichte das Viertelfinale im Landesmeister-Cup und schied dort gegen Austria Wien aus. Im UEFA-Cup scheiterten der BFC und Lok Leipzig jeweils an ihren Erstrundengegnern Roter Stern Belgrad bzw. Arsenal London. Besonders bitter war das Ausscheiden für die Berliner, die nach einem 5:2-Heimerfolg in Belgrad erst in der 90. Minute das 1:4 durch ein Eigentor von Lauck hinnehmen mussten. Jena schaffte es eine Runde weiter und unterlag dort dem MSV Duisburg. Der vor Saisonbeginn ausgetragene Intertoto-Cup 1978 fand erneut ohne DDR-Beteiligung statt.

    Siehe auch

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Tabelle und Ergebnisse. In: eu-football.info. Abgerufen am 8. April 2019.

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    Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
    ADN-ZB-Deutsche Demokratische Republik 6.6.79 re Berliner FC Dynamo erstmals DDR-Fußballmeister (2 Motive). Strahlende Gesichter beim neuen DDR-Fußballmeister BFC Dynamo nach dem entscheidenden Spiel gegen Titelverteidiger Dynamo Dresden am 26.9.79 in Berlin, das die Hauptstädter mit 3:1 (1:1) klar gewannen. Das sind das Leitungskollektiv und das Spieleraufgebot des Berliner FC Dynamo: (stehend v.l.n.r.) Mannschaftsleiter Joachim Hall, Clubvorsitzender Manfred Kirste, Torwart Reinhard Schwertner (22 Jahre), Roland Jüngling (22), Norbert Trieloff (22), Artur Ullrich (21), Hartmut Pelka (22), Ralf Sträßer (20), Albert Ullrich (21), Mannschaftsarzt Dr. Kurt Poltrock, Trainer Jürgen Bogs, Masseur Tost, Cheftrainer Dr. Dieter Fuchs. Sitzend v.l.n.r.: Michael Noack (24), Hans-Jürgen Riediger (23-27 Länderspieleinsätze), Bodo Rudwaleit (21-4), Rainer Troppa (20), Reinhard Lauck (32-33), Frank Terletzki (28-3), Wolf-Rüdiger Netz (28-1) und Trainer Martin Skaba. Mit einem Durchschnittsalter von 23,1 Jahren ist der BFC Dynamo die jüngste Oberliga-Mannschaft der DDR. Reporter: Mittelstädt, Copyright: ADN-Zentralbild. Bitte beachten Sie hierzu das Foto U0526-34N
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