Düffelward

Düffelward
Stadt Kleve
Koordinaten: 51° 49′ 43″ N, 6° 6′ 28″ O
Höhe: 13 m
Fläche:2,71 km²
Einwohner:616 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte:227 Einwohner/km²
Postleitzahl:47533
Vorwahl:02821
Katholische Kirche St. Mauritius in Düffelward

Düffelward liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und ist ein Ortsteil der Stadt Kleve. Der Ortsteil hat 616 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2015)[1] auf einer Fläche von 271 Hektar. Das Dorf liegt in der Düffel, der Namensteil -ward für ein mittels Deich trockengelegtes Ufergebiet (niederländisch waard) ist am Niederrhein häufig.[2]

Geschichte

Düffelward liegt an einer Gabelung der römischen Straße von Xanten nach Nijmegen. Zahlreiche Funde erinnern an die römische Vergangenheit des Ortes in der Nähe des Römerlagers Rindern. Das Dorf gehörte zum fränkischen Amt Düffel, dem anfangs ein Gaugraf vorstand. Die Pfarrei gab es seit mindestens 1205. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1636 das Dorf während der Kämpfe um Schenkenschanz zerstört, ebenso die ursprüngliche Kirche. Die Ruine der St.-Mauritius-Kirche ersetzte 1851 ein neugotischer Bau.

Im nahegelegenen Reichswald und im Umfeld des heutigen Ortes tobte im Frühjahr 1945 die sogenannte Schlacht im Reichswald, die den Ort schwer in Mitleidenschaft zog.

Düffelward gehörte seit 1800 in das Amt Keeken, das 1945 zum Amt Rindern wurde. 1969 wurde Düffelward in die Stadt Kleve eingemeindet.

Die Pfarreien Bimmen St. Martinus, Düffelward St. Mauritius, Keeken St. Mariä Himmelfahrt und Rindern St. Willibrord wurden 2005 zu einer Pfarrei zusammengelegt mit der gemeinsamen Pfarrkirche in Rindern.

Die Fähre nach Schenkenschanz ist 2016 eingestellt worden.

Einzelnachweise

  1. a b Kleve in Kürze. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kleve.de. Archiviert vom Original am 23. April 2019; abgerufen am 23. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kleve.de
  2. Auch Wardhausen, Emmericher Ward, Dornicker Ward.

Weblinks

Commons: Düffelward – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Blick von Schenkenschanz Richtung Kleve und Düffelward

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Gespalten in Silber (Weiß) und Rot, vorn ein rotes Krücken- oder vierfaches Taukreuz und hinten oben und unten je ein grünes Kleeblatt getrennt durch einen rechtsschrägen silbernen (weißen) Wellenbalken. Das Kreuz stammt aus einem alten Siegel, das den hl. Mauritius mit dem Kreuz auf einem Schild zeigt; der Wellenbalken steht für den Rhein und die Kleeblätter für die Zugehörigkeit zu Kleve.

Das Wappen entsteht im Jahre 2009 anlässlich des 75 jährigen Bestehens der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve, Löschgruppe Düffelward.

Bei dem Wappen handelt es sich um ein geteiltes Halbrundschild, wie es ca. im 15 – 16 Jahrhundert erstmals verwendet wurde. Als Grundlage dienen die Farben ( rot – weiß - grün ) des jetzigen Bundeslandes Nordrhein Westfalen in dessen nordwestlicher Spitze sich der Ort Düffelward befindet. Im (heraldisch) linken Teil des Wappen regiert vorrangig der weiß dargestellte Altrheinarm an dem der Ort Düffelward liegt umrahmt von zwei grünen Kleeblättern, die die Verbundenheit zur Heimatstadt Kleve, ehemals Herzogtum Kleve darstellen sollen.

Im (heraldisch) rechten Teil des Wappens befindet sich ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Dieses Kreuz ist entliehen aus einem alten Gerichtssiegel der 1471 (1) erstmals erwähnten Gerichtsbank Düffelward, Keeken, Bimmen. Diese Gerichtsbank stand unter dem Vorsitz von Richter Thomas Hotman, welcher noch von Herzog Arnold von Geldern, der die Pfandschaft über die Düffel an Herzog Johann I von Kleve am 16. August 1471 übergab, bestimmt wurde (2). Richter Thomas Hotman hatte seinen Wohnsitz auf Haus Rosental bei Bedburg-Hau, welches seinem Vater gehörte und dessen Gut er am 20. Januar 1477 von Herzog Johann schatz- und dienstfrei bekommen hatte.

Am 14 Juni 1646 fiel diese Gerichtsbank dem Geschlecht van Bylandt ( Arnold Adriaan van Bylandt ) zu, die schon seit geraumer Zeit der Herrlichkeit Halt zu Keeken vorstanden. Das Siegel der Herrlichkeit Halt zu Keeken zeigt das Wappen des Geschlechts van Bylandt in dessen Mitte sich ein Kreuz befindet. Eine Abbildung dieses Siegels ist zu finden in dem Buch: Inventar der Urkunden des Archiv`s von Schloss Diersfordt bei Wesel, zweiter Band, 1600 – 1800 Nr. 577 von Dieter Kastner. Das Siegel hängt an einer Scheffenurkunde vom 06. April 1751 ( 3 ).

Das auf dem Wappen aus Düffelward dargestellte Kreuz ist ein Krückenkreuz, welches ein elementares graphisches Symbol ist, dessen älteste Nachweise sich in der jüngsten Steinzeit finden. Das Krückenkreuz ( Kruckenkreuz, Hammerkreuz ) stellt ein gemeines Kreuz mit vier Querbalken ( den Krücken ) an den vier Enden dar und es soll an die christliche Verbundenheit der Feuerwehr erinnern.

Erläuterungen:

1 Urkunde des Stiftes Bedburg

2 Theodor Ilgen, Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien Herzogtum Kleve, I. Ämter und Gerichte, zweiter Band, Quellen, Zweiter Teil, nr. 75 u. 79 (1925)

3 Klever Gerichtsbarkeiten zu finden unter:

http://members.chello.nl/g.vbenthem/Haltgericht.htm
Schenkenschanz kleve panorama.jpg
Autor/Urheber: Vincent de Groot - http://www.videgro.net, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick von Schenkenschanz in südliche Richtung; Grünland im Naturschutzgebiet „Salmorth“, am Horizont rechts Düffelwarth
St mauritius dueffelward.JPG
Die St. Mauritius-Kirche in Düffelward, Stadt Kleve