Dückerschleuse

Dückerschleuse um 1900
Dückerschleuse heute

Die Dückerschleuse bei Witzeeze ist die einzige erhaltene Stauschleuse am Stecknitzkanal.

Geschichte

Die Dückerschleuse wurde 1398 als „Kronschleuse“ in Betrieb genommen, um die Schifffahrt auf der Delvenau als Teil des Stecknitzkanals zu ermöglichen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie nach dem Schleusenmeister Hans Dücker benannt, der das Amt dann an seinen Schwiegersohn Hans Burmester vererbte.

1789 wurde die Schleuse nach Plänen des hannoverschen Ingenieur-Obersts Johann Ludewig Hogrewe durch einen Neubau in Stein ersetzt (das Herzogtum Lauenburg wurde seinerzeit vom Kurfürstentum Hannover in Personalunion geführt). 1813 wurde sie von den Franzosen beim Rückzug gesprengt und 1815 in ihrer heutigen Form wieder errichtet.

Nach Aufgabe des Stecknitzkanals 1896 wurde auch die Schleuse außer Betrieb genommen. Das westlich angrenzende Schleusenmeisterhaus von 1720, das bis dahin die Stecknitzfahrer mit Bier und Branntwein bewirtet hatte, wurde bis 1996 als Gastwirtschaft fortgeführt. Von 1945 bis 1990 verlief die innerdeutsche Grenze entlang der Delvenau und damit mitten durch die ehemalige Schleuse.

1996 wurde die Anlage vom Förderkreis Kulturdenkmal Stecknitzfahrt renoviert.

Zugang

Von der Schleuse Witzeeze folgt ein ausgeschilderter Fahrweg dem Ostufer des Elbe-Lübeck-Kanals nach Süden und dann etwa 400 m nach Südosten zu einem Parkplatz mit Infotafel (53° 26′ 45,2″ N, 10° 37′ 34,8″ O). Da sich das Schleusenmeisterhaus heute in Privatbesitz befindet, führt ein Pfad zuerst in nordöstlicher, dann in südöstlicher Richtung zur Grabstelle der Schleusenmeisterfamilie Burmester. Von dort kann durch einen Steg die Delvenau (und damit die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern) überquert werden. Etwa 50 Meter südlich von dort liegt die Dückerschleuse (53° 26′ 42,9″ N, 10° 37′ 39,4″ O).

Literatur

  • William Boehart, Cordula Bornefeld, Christian Lopau: Die Geschichte der Stecknitz-Fahrt. 1398–1998. Viebranz, Schwarzenbek 1998, ISBN 3-921595-29-0 (Sonderveröffentlichungen des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg 29).
  • Walter Müller: Die Stecknitzfahrt. 3. Auflage. Goedeke, Büchen 2002, ISBN 3-9802782-0-4.

Weblinks

Commons: Dückerschleuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Duecker-schleuse.jpg
Autor/Urheber: Gerd Kersten, Lizenz: CC BY 2.5
Dücker-Schleuse am Stecknitz-Kanal bei Witzeeze (Blick nach Süden), errichtet ca. 1398, Neubau 1789. Einzige erhaltene Stauschleuse am Stecknitz-Kanal, das Ostufer liegt in Mecklenburg, so dass die Innerdeutsche Grenze durch das Schleusenbecken verlief.
Dueckerschleuse 1900.jpg
Dückerschleuse am Stecknitz-Kanal bei Witzeeze (Blick nach Nordwesten, vom Mecklenburgischen Ufer)