Döhlau (Weidenberg)

Ortskern von Döhlau mit der Getreidemühle

Döhlau ist ein Dorf in der Gemeinde Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.

Lage

Abzweig des Döhlauer Grabens von der Warmen Steinach
Blick von Rodersberg auf Höflas und Döhlau

Der Weidenberger Gemeindeteil liegt zwischen dem Oschenberg und dem Pensen im Tal der Warmen Steinach am südwestlichen Rand des Fichtelgebirges. Westlich an Döhlau grenzt der Bayreuther Stadtteil Friedrichsthal. Die Staatsstraße 2181 tangiert Döhlau auf einer den Ort nordwestlich umgehenden Trasse.

Am westlichen Ortsrand zweigt von der Warmen Steinach der Döhlauer Graben ab, ein offener Kanal, der zur Zeit des Markgrafen Georg Wilhelm den Brandenburger Weiher speiste. Er ist von Döhlau aus bis zu einem kleinen Kraftwerk in Höhe der ehemaligen Flachsspinnerei in Friedrichsthal erhalten.

Name

Der Name Döhlau (ehemals „Dolein“) ist vermutlich wendischer Herkunft und bedeutet Taldorf.[1] Spätere Schreibweisen waren Dölein und Döla.

Geschichte

Die seit dem 6. Jahrhundert im oberfränkischen Raum siedelnden Slawen, denen der Ort seinen Namen verdankt, verschwanden in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts aus der geschriebenen Geschichte.[2]

Im Jahr 1392 wurde Döhlau im Landbuch B 1398 die örtliche Mühle erstmals urkundlich erwähnt.[3] Im Oschenberg befand sich seit 1735 ein Gipsbergwerk, das 1998 endgültig geschlossen wurde.[4] Unter dem Decknamen „Blicke“ existierte dort im Dritten Reich ein geheimer unterirdischer Zulieferbetrieb für die Luftwaffe.[5][6]

1896 erhielt Döhlau einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Bayreuth–Warmensteinach.[7] Er wurde 1948 um zwei private Umladegleise für Gips erweitert, die bis 1964 genutzt wurden. Vom Bergwerk führte eine zweigleisige Lorenbahn zur Umladeanlage. 1971 wurde das Schulhaus geschlossen. Zum 1. Mai 1978 erlosch die Gemeinde, die auch die Ortsteile Erdelberg, Görau, Hilpertsgraben und Höflas umfasste. Im Zuge der Gebietsreform wurde sie dem Markt Weidenberg zugeordnet. 2016 zählte der Ort 190 Einwohner.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 12.
  2. Rainer Trübsbach: Geschichte der Stadt Bayreuth. 1194–1994. Druckhaus Bayreuth, Bayreuth 1993, ISBN 3-922808-35-2, S. 18 f.
  3. Mühlentag in der Döhlauer Mühle bei markgrafenkultur.de, abgerufen am 16. September 2018.
  4. Michael Ernstberger: Nordbayerische Feld- und Grubenbahnen und die Geschichte ihrer Betriebe. 1. Auflage. 2005, S. 208 ff.
  5. Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des Zweiten Weltkrieges. Herausgeber: Hans Walter Wichert
  6. Liste aller Geheimprojekte mit Standorten. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 11. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sgmk.beepworld.de
  7. Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6, S. 70.

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Döhlau bei Bayreuth (rechts die Switalski-Mühle)
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Blick von Rodersberg auf Höflas und Döhlau
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Wehr des Döhlauer Grabens