Département Lippe

Die „Hanseatischen Departements“

Das Departement Lippe (französisch Département de la Lippe) wurde am 27. April 1811 als französischer Verwaltungsbezirk nordöstlich des Rheins, nördlich der Lippe und westlich der Ems gebildet, nachdem Frankreich im Dezember 1810 zur Durchsetzung der Kontinentalsperre die Annexion des Fürstentums Salm, des Herzogtums Arenberg-Meppen und von nördlich der Lippe gelegenen Teilen des Großherzogtums Berg beschlossen hatte. Es bestand bis November 1813.[1]

Seinen Namen erhielt das Departement nach dem gleichnamigen Fluss an seiner Südgrenze zum Großherzogtum Berg, das durch die Annexion seiner nördlichen Landesteile erheblich verkleinert wurde.

Gebildet wurde das Departement aus folgenden Gebieten:

Nur für eine kurze Übergangszeit waren diese Gebiete per französischem Dekret vom 26. Dezember 1810 den Arrondissements Münster und Rees, Departement Ober-Yssel (Département Yssel-Supérieur), dem Arrondissement Steinfurt, Departement Yssel-Mündung (Département Bouches-de-l’Yssel), und dem Arrondissement Neuenhaus, Departement West-Ems (Département Ems-Occidental) zugeordnet und der Gerichtsbarkeit des Kaiserlichen Gerichtshof in Lüttich zugeteilt worden.

Hauptstadt war Münster. Das neue Département de la Lippe wurde in vier Arrondissements und mehrere Kantone unterteilt:

Der Präfekt war von 1811 bis 1813 Jean Charles Victorin de Lasteyrie du Saillant (seit 1810 Comte du Saillant), mit dem Titel Kammerherr (Camerarius, frz. chambellan), ab 1813 der Comte Dusaillaux.

Nach der Niederlage Napoleons I. in der Völkerschlacht bei Leipzig wurde das Departement 1814 zwischen den Königreichen Hannover und Preußen aufgeteilt.

Literatur

  • Peter Adolph Winkopp: Der Rheinische Bund: eine Zeitschrift historisch-politisch-statistisch-geographischen Inhalts, Band 20, 1811, S. 255 (Google Books).
  • Albrecht Friedrich Ludolph Lasius: Der Französische Kayser-Staat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Großen im Jahre 1812. Ein Geographisch-Historisches-Handbuch, Erste Abtheilung. Johann Gottfried Kißling, Osnabrück 1813, S. 279 (Google Books).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Münsterisches Intelligenzblatt vom 12. November 1813 (Landesbibliothek Münster)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hanse-Departments.png
Autor/Urheber: Ziegelbrenner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Karte der Hanseatischen Departments (1812)