Dätwyler Holding
Dätwyler Holding AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | CH0030486770 |
Gründung | 1920 |
Sitz | Altdorf UR, Schweiz |
Leitung | |
Mitarbeiterzahl | 6'700[1] |
Umsatz | 1'069 Mio. Fr.[1] |
Branche | Industrie |
Website | www.datwyler.com |
Stand: 20. August 2021 |
Die Dätwyler Holding AG mit Sitz in Altdorf UR ist ein international tätiger Schweizer Industriekonzern, der als industrieller Zulieferer und Verteiler technischer und elektronischer Komponenten tätig ist. Die Unternehmensgruppe konzentriert sich dabei auf Nischenmärkte mit Wachstumspotential.
Dätwyler verfügt über ein Netz von über 20 operativen Gesellschaften in über 100 Ländern und beschäftigt circa 7'000 Mitarbeiter. 2020 weist der Konzern einen Umsatz in Höhe von 545,7 Millionen Schweizer Franken zum Halbjahr aus[2].[3] Das Unternehmen ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert.
Tätigkeitsgebiet
Der Konzern umfasst die vier Bereiche Kabel, Gummi, pharmazeutische Verpackungen und technische Komponenten.
Der Konzernbereich Kabel, der als Dätwyler Cabling Solutions am Markt auftritt, ist auf Systemlösungen und Serviceleistungen in den Bereichen Datennetzwerke, Sicherheitskabelsysteme, Liftkabelsysteme und Kabelkonfektionierung spezialisiert.
Die Sparte Gummi, die als Dätwyler Sealing Technologies am Markt auftrat, ist auf Kautschuktechnologie spezialisiert und bietet als Zulieferer der Automobilindustrie und weiterer Industrien sowie für die Baubranche Dichtungs- und Dämpfungslösungen an.
Der Bereich pharmazeutische Verpackungen, der als Dätwyler Pharma Packaging am Markt auftrat, stellt Verschlüsse aus Gummi, Plastik und Aluminium für injizierbare Arzneimittel, Diagnostika und Verabreichungssysteme für Heilmittel her.
Im November 2012 wurden diese beiden Bereiche zum neuen Bereich Dätwyler Sealing Solutions zusammengefasst.[4]
Der Konzernbereich technische Komponenten umfasst den Handel. Die Hauptmarken sind BR Network Solutions und ELFA Distrelec.[5] Das Sortiment reicht von technischen und elektronischen Komponenten bis hin zu Büroartikeln für Industrie, Gewerbe und technische Schulen.
Geschichte
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in den Schweizerischen Draht- und Gummiwerken, deren Leitung Adolf Dätwyler 1915 übernahm. 1917 wurden die damals finanziell angeschlagenen Schweizerischen Draht- und Gummiwerke auf Initiative Dätwylers von einem Finanzsyndikat übernommen. Durch ein Management-Buy-out wurde Adolf Dätwyler 1920 Mehrheitsaktionär.
1935 entstand in Pratteln die Firestone-Fabrik für Autoreifen. In der Folge tätigte das Unternehmen mehrere Akquisitionen, unter anderem übernahm es 1947 die Gummi Maag AG Zürich (heute Maagtechnic) und beteiligte sich 1949 an der Stahlrohr AG Rothrist (heute Rothrist Rohr (Schweiz) AG).
1958 wurden die Gruppenunternehmen in einer neu geschaffenen Holding zusammengefasst. Gleichzeitig übernahm mit Peter und Max Dätwyler die zweite Generation die operative Leitung der Firmengruppe.
Ab 1968 begann das Unternehmen eine selektive Expansion ins Ausland, mit dem Ziel, sich mit Marktnischenprodukten zu profilieren.
1979 übernahm das Unternehmen Distrelec.[6]
1986 öffnete sich die Dätwyler Holding durch einen Börsengang dem Publikum, wobei die Kapitalmehrheit weiterhin bei der Familie Dätwyler verblieb. Als letzter Vertreter der Gründerfamilie trat Max Dätwyler 1999 altershalber aus dem Verwaltungsrat der Dätwyler Holding AG zurück.
Im Jahr 2000 erwirtschaftete die Dätwyler-Gruppe erstmals einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Schweizer Franken.
Der Bereich Präzisionsrohre wurde im Dezember 2007 an das deutsche Industrieunternehmen Benteler verkauft. Ebenfalls 2007 wurde die Handelssparte ausgebaut mit der Übernahme der schwedischen ELFA-Gruppe, die heute als ELFA Distrelec firmiert.
Im Jahr 2010 wurde der Versandhändler Reichelt Elektronik in die Dätwyler-Gruppe integriert. Diese Unternehmen wurde im September 2021 verkauft an die deutsch-schweizerische Beteiligungsgesellschaft Invision.[7]
Im Juni 2016 gab die Dätwyler Holding bekannt, den britischen Elektronikdistributor Premier Farnell für 615 Mio. £ übernehmen zu wollen.[8] Die Übernahme scheiterte jedoch, nachdem ein US-Wettbewerber ein höheres Angebot gemacht hatte.[9][10]
Im August 2016 gab Dätwyler die Übernahme der deutschen Firma Ott aus Cleebronn bekannt.[11]
Im August 2019 wurden die Marken Distrelec und Nedis aus den Geschäftsbereich Technical Components von der Private Equity Gesellschaft Aurelius übernommen.[12]
Weblinks
- Hans Stadler: Dätwyler, Adolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Hans Stadler: Dätwyler. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Website der Dätwyler Holding AG
Einzelnachweise
- ↑ a b [1], abgerufen am 20. August 2021
- ↑ Dätwyler Halbjahresbericht 2020. 11. August 2020, abgerufen am 11. August 2020.
- ↑ Geschäftsbericht 2019, abgerufen am 9. März 2020
- ↑ Geschäftsbericht 2012
- ↑ Technical Components (Memento vom 18. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Distrelec Gruppe ernennt Christina Aqvist zum neuen CEO. 30. Mai 2016, abgerufen am 9. März 2022.
- ↑ Dätwyler vollzieht den Verkauf des Onlinedistributors Reichelt. Dätwyler Holding AG, 30. September 2021, abgerufen am 26. Juni 2022.
- ↑ Dominik Feldges: Dätwyler verstärkt Handelsgeschäft massiv. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Juni 2016 (nzz.ch [abgerufen am 5. Januar 2020]).
- ↑ Dominik Feldges: Gescheiterte Grossübernahme von Premier Farnell: Eine bittere und teure Niederlage für Dätwyler | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. Februar 2017, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 25. September 2017]).
- ↑ Marcel Urech: Geplatzte Übernahme. Dätwyler kauft Premier Farnell doch nicht. In: netzwoche.ch. 18. August 2016, abgerufen am 26. Juni 2022.
- ↑ Stefan Weinzierl: Dätwyler übernimmt Ott. In: www.produktion.de. 10. August 2016, abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ AURELIUS übernimmt Technical Components-Geschäftsbereiche Distrelec und Nedis von der Schweizer Dätwyler Gruppe: - dgap.de. Abgerufen am 27. Februar 2020.
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