Département Pyrénées-Orientales

Pyrénées-Orientales
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Lage des Departements Pyrénées-Orientales in Frankreich
RegionOkzitanien
PräfekturPerpignan
Unterpräfektur(en)Céret
Prades
Einwohner487.307 (1. Jan. 2021)
Bevölkerungsdichte118 Einw. pro km²
Fläche4.116,02 km²
Arrondissements3
Gemeindeverbände12
Kantone17
Gemeinden226
Präsident des
Départementrats
Hermeline Malherbe[1]
ISO-3166-2-CodeFR-66

Lage des Départements Pyrénées-Orientales in der
Region Okzitanien

Das Département des Pyrénées-Orientales [piʀene(z)ɔʀjɑ̃ˈtal] (katalanisch Pirineus Orientals; okzitanisch Pirenèus Orientals; deutsch Östliche Pyrenäen) (auch als Nordkatalonien bekannt) ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 66. Es liegt im Süden des Landes in der Region Okzitanien an der spanischen Grenze und wurde nach seiner Lage am Ostrand der Pyrenäen benannt.

Geografie

Das Département Pyrénées-Orientales grenzt im Osten an das Mittelmeer, im Süden an Spanien, im Norden an das Département Aude und im Westen an Andorra und das Département Ariège.

Das Département umfasst die historische Provinz Roussillon und im Norden einen kleinen Teil der historischen Provinz Languedoc, das Fenouillèdes.

Die Täler der Têt und des Tech verbreitern sich am Ostfuß der Canigoukette zu einer sehr fruchtbaren Ebene mit Mittelmeerklima und üppiger Vegetation, der ein aus Schuttmassen aufgebauter, flacher Küstenstreifen vorgelagert ist, der mit der nordwärts anschließenden Lagunenküste die Côte Vermeille bildet und für den Fremdenverkehr entwickelt werden soll.

Die Bevölkerung betreibt Wein- und Olivenbau, Holz- und Weidewirtschaft.

Geschichte

Vorgeschichtliche Zeugnisse

Die Megalithen der östlichen Pyrenäen bestehen aus ca. 150 Dolmen und nur wenigen Menhiren. Das Departement im äußersten Süden Frankreichs besteht umfasst den östlichsten Teil der Pyrenäen, und die weiten Ebenen des Roussillon. Die Dolmen bestehen aus Gneis, Granit und Kalkstein und sind – im Vergleich zu den spanischen Nachbarn – eher klein. Der größte ist Na Cristiana. Die Mehrheit hat einen rechteckigen Grundriss, der aus der Endplatte und zwei Seitenplatten besteht, auf denen die Deckenplatte ruht. Die vierte Seite des Rechtecks diente als Zugang und wurde möglicherweise mit einem System aus Holz und/oder kleineren Stein verschlossen. Ein paar Dolmen sind größer und mit einem Gang ausgestattet, dessen Seiten durch weitere Platten verlängert werden, die dem Dolmen insgesamt eine längliche Form geben. Die ursprünglichen Pläne wurden im Laufe der Zeit jedoch oft verändert. Kein Dolmen wurde intakt gefunden, alle waren geleert, geplündert, wiederverwendet, manchmal noch in der Vorgeschichte oder in der Antike. Oft wurden die Platten bewegt oder zerstört. Viele Dolmen tragen Schälchen oft verbunden mit gravierten Rillen, manchmal begleitet von Gravuren in Kreuzform. Wenn die Dolmen selbst nicht graviert sind, können sie von in der Nähe befindlichen gravierten Felsen begleitet sein. Die Megalithen sind ungleichmäßig über das Département verteilt – die Küstenebene ist praktisch frei von ihnen. Die wichtigsten befinden sich im Bas Conflent, im Fenouillèdes, im Alberes und an der Côte Vermeille (Dolmen Na Cristiana und weitere acht Dolmen) und in geringerem Maße in der Cerdanya. Im Capcir und Haut Conflent gibt es nur wenige Megalithen.

Altertum und Mittelalter

Als Durchgangsgebiet von oder zur Iberischen Halbinsel spielte es bereits in der Vorgeschichte (Mensch von Tautavel) und in der Antike (u. a. Hannibal) eine bedeutende Rolle. Auch finden sich vereinzelte Zeugnisse aus der Zeit der Völkerwanderung, des vordringenden Islam und der westgotisch beeinflussten Architektur des frühen Mittelalters. Die Karolinger hinterließen kaum Spuren, doch begann mit den romanischen Klosterkirchen des 11. und 12. Jahrhunderts (u. a. Cuxa, Elne, Canigou, Serabonne, Marcevol) eine kulturelle Blütezeit, die jedoch im Spätmittelalter endete; abgesehen von der Kathedrale und dem Palast der Könige von Mallorca in Perpignan spielten die Gotik und danach die Renaissance und der Barock kaum mehr eine Rolle in der geistig-kulturellen Entwicklung des Gebiets.[2]

Neuzeit

Nach langer Zugehörigkeit der Region zum Fürstentum Katalonien als Bestandteil der Krone von Aragonien fiel sie mit dem Pyrenäenfrieden (1659) an die französische Krone. Das Département wurde am 4. März 1790 hauptsächlich aus der Grafschaft Roussillon, gebildet, ein Teil des Départements im Nordwesten gehörte zur Languedoc. Es gehörte von 1960 bis 2015 der Region Languedoc-Roussillon an, die im Jahr 2016 in der Region Okzitanien aufging.

Wappen

Beschreibung: In Gold vier rote Pfähle, angelehnt an das Wappen Kataloniens.

Städte

Verwaltungsgliederung

Gemeinden und Arrondissemente im Département Pyrénées-Orientales
ArrondissementKantoneGemeindenEinwohner
1. Januar 2021
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Céret564134.6291.214,12111661
Perpignan1439292.142720,48405662
Prades412360.5362.181,4228663
Département Pyrénées-Orientales17226487.3074.116,0211866

Siehe auch:

Blick auf die Pyrenäen von Saint Cyprien aus

Kultur

Das Département entspricht weitgehend der historischen Landschaft Nordkatalonien. Das Katalanische, die ursprüngliche Sprache der Region, ist heute zum großen Teil durch das Französische verdrängt worden. Französisch ist alleinige Amtssprache, während Katalanisch nur als Wahlfach an Schulen und der Universität Perpignan unterrichtet und durch Privatinitiative gepflegt wird. Dennoch sprechen oder verstehen noch heute rund 43 % der Bewohner der Pyrénées-Orientales die katalanische Sprache. Am 10. Dezember 2007 beschloss der Conseil Général eine Charta zur Förderung der katalanischen Sprache (franz.: Charte en faveur du Catalan).

Sehenswürdigkeiten

Das Roussillon ist eine Wiege der romanischen Baukunst in Frankreich. Von herausragender Bedeutung sind einige Klöster in den Pyrenäen:

International bekannt als Fundstätte von Fossilien des Homo erectus ist die Höhle von Arago, 20 km nordwestlich von Perpignan.

Sehenswert sind auch einige Altstädte:

Klima

Messstation: Cap Béar zwischen Banyuls und Port-Vendres in 81 Meter Höhe[3]

maritime KlimadatenJFMAMJJASOND
mittlere Höchsttemperatur121214161923262523191513
mittlere Tiefsttemperatur6681013171919171397
Anzahl sehr sonnige Tage65656714119865
Anzahl Tage mit bedecktem Himmel101010764125899
Anzahl Regentage445554344645
Regenmenge in mm4035484350302040581055760
Wassertemperatur in Küstennähe131212131517222323211715

Tage pro Jahr mit

  • Frost: 4 (Mitte Januar)
  • Gewitter: 15
  • Hagel: 1
  • Regenfällen über 1 mm: 53
  • Schnee: 1

(Stand 1991)

Literatur

  • Ralf Nestmeyer: Languedoc-Roussillon. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2012, ISBN 978-3-89953-696-6.
Commons: Département Pyrénées-Orientales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. cg66.fr (Memento desOriginals vom 19. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cg66.fr abgerufen am 29. August 2012.
  2. Pyrénées-Orientales – Geschichte
  3. Klimadaten aus: Jean-Noël Darde, Plages et côtes de France, Éditions Balland, Paris 1991

Koordinaten: 42° 35′ N, 2° 37′ O

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Saint-Cyprien (Pyrénées-Orientales)