Cysticercus

Schweinefinne, makroskopische und mikroskopische Ansicht
Historisches Wachsmodell von Cysticercus, Rudolf Weisker, Zoologische Sammlung Rostock

Als Cysticercus (Zystizerkus, „Blasenwurm“) bezeichnet man ein Finnenstadium der Echten Bandwürmer, der insbesondere bei den Cyclophyllidea auftritt. Es handelt sich um eine dünnwandige, flüssigkeitsgefüllte Blase, in die sich der Kopf (Scolex) mit einer Halszone des zukünftigen Bandwurms von der Wand her ins Innere einstülpt. Die Zysten können bis walnussgroß sein und enthalten nur eine einzelne Bandwurmanlage.

Zystizerken treten in Zwischenwirten auf und lagern sich in verschiedenste Gewebe ein (Zystizerkose). Sie werden mit der Nahrung aufgenommen und entwickeln sich im Endwirt zum eigentlichen Bandwurm.

Arten

FinneZwischenwirtadulter Bandwurm
Cysticercus bovis oder inermis (Rinderfinne)RindRinderbandwurm
Cysticercus cellulosus (Schweinefinne)SchweinSchweinebandwurm
Cysticercus cerviRehTaenia cervi
Cysticercus fasciolarisNagetiereTaenia taeniaformis
Cysticercus longicollisNagetiere, HasenartigeTaenia crassiceps
Cysticercus ovisSchafTaenia ovis
Cysticercus pisiformisHasenartige, Nagetiere, Eichhörnchen, ChinchillasTaenia pisiformis
Cysticercus tarandiRentier, HirscheTaenia krabbei
Cysticercus tenuicollisWiederkäuer, Schwein, NagetiereTaenia hydatigena

Cysticercus racemosus ist eine Sonderform der Rinder- oder Schweinefinne, die sich bei Einnistung in die Hirnventrikel entwickelt. Sie kann bis zu 20 cm groß werden und besitzen keine bindegewebige Hülle.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Modell von Cysticercus cellulasae (Schweinefinne) -Weisker-.jpg
Autor/Urheber: David Ludwig, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Modell der Zoologischen Sammlung Rostock
Cysticercus cellulosae.jpg
Autor/Urheber: Bansal S, Suri A, Sharma MC, Kakkar A., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Resected gross specimen of cysicercus from human brain, (a) and photomicrograph of hematoxylin and eosin stained section, (b) cysticercus cellulosae with an undulating bladder wall and scolex. Three suckers along with rows of hooklets (arrow) can be identified on the scolex (×200, original magnification)