Curtis Callan

Curtis Callan (1986)

Curtis Gove Callan (* 11. Oktober 1942 in North Adams, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Physiker und Professor an der Princeton University.

Leben und Werk

Den Bachelor of Science erlangte er 1961 am Haverford College. Später studierte er an der Princeton University bei Sam Treiman und promovierte dort 1964 mit der Arbeit Spherically Symmetric Cosmological Models.[1] Er blieb dort als Instructor und ging 1967 als Assistant Professor an die Harvard University. Im selben Jahr erhielt er ein Forschungsstipendium der Alfred P. Sloan Foundation (Sloan Research Fellowship). Von 1969 bis 1972 und von 1975 bis 1977 war er am Institute for Advanced Study. 1972 kehrte er als Professor nach Princeton zurück, wo er seitdem forscht. Er war in Princeton seit 1986 Higgins Professor of Physics und ist dort seit 1995 James S. McDonnell Distinguished University Professor. Von 1998 bis 2001 war er in Princeton Vorsitzender der Physik-Fakultät und von 2005 bis 2008 war er Direktor des dortigen Center for Theoretical Physics. 1971 und 1980 war er Gastprofessor an der Universität Paris.

Er forschte unter anderem auf den Gebieten der Eichtheorie, der Stringtheorie (unter anderem Stringtheorie auf gekrümmten Hintergrund-Raum-Zeiten und Anwendung der Stringtheorie zur Erklärung der Entropie Schwarzer Löcher), der Monopole und der Starken Wechselwirkung (unter anderem in den 1970er Jahren zur Rolle von Instantonen im Confinement Mechanismus der Quantenchromodynamik mit David Gross und Roger Dashen). In den 1960er Jahren beschäftigte er sich mit Soft-Pion Theoremen im K-Meson Zerfall und Skalierungsgesetze bei der tiefinelastischen Hochenergiestreuung. 1970 formulierte er die Theorie der Renormierungsgruppe in der Teilchenphysik mit Kurt Symanzik neu. In den 1990er Jahren war er auch daran beteiligt, an der Princeton University ein interdisziplinäres Forschungszentrum für Genomforschung aufzubauen.

Bekannte Doktoranden von Callan sind Juan Maldacena, Igor Klebanov und Peter Woit (* 1957).

2000 erhielt er den Sakurai-Preis, 2004 wurde er mit der Dirac-Medaille (ICTP) ausgezeichnet, für 2016 wurde ihm der russische Pomerantschuk-Preis zugesprochen. Er ist Fellow der American Physical Society (1974), Mitglied der National Academy of Sciences (1989) und der American Academy of Arts and Sciences (1987). 2010 war er Präsident der American Physical Society.

Schriften

  • Broken scale invariance in scalar field theory, Phys. Rev. D, Band 2, 1970, S. 1541–1547
  • mit David Gross: Bjorken scaling in Quantum Field Theory, Phys. Rev. D, Band 8, 1973, S. 4383–4394
  • mit Sidney Coleman, Roman Jackiw: A new improved energy-momentum tensor, Annals of Physics, Band 59, 1970, S. 42
  • mit Roger Dashen, David Gross: A theory of hadronic structure, Phys. Rev. D, Band 19, 1979, S. 1826–1855
  • mit Dashen, Gross: Towards a theory of strong interactions, Phys. Rev. D, Band 17, 1978, S. 2717–2763
  • mit Dashen, Gross: The structure of hadrons in QCD, Phys. Lett. B, Band 78, 1978, S. 307–312
  • mit Dashen, Gross: The structure of the gauge theory vacuum, Phys. Lett. B, Band 63, 1976, S. 334–340
  • mit Dashen, Gross: Instantons as a bridge between weak and strong coupling in QCD, Phys. Rev. D, Band 12, 1979, S. 3279–3291
  • Monopole catalysis of baryon decay, Nuclear Physics B, Band 212, 1983, S. 391–400
  • mit Edward Witten: Monopole catalysis of skyrmion decay, Nucl. Phys. B, Band 239, 1984, S. 161–176
  • mit Sidney Coleman: The fate of the false vacuum II: the first quantum correction, Phys. Rev. D, Band 16, 1977, S. 1762–1768

Literatur

  • Who’s Who in America. 66. Ausgabe, 2012, Band 1: A–L. Marquis Who’s Who, Berkeley Heights 2011, ISBN 978-0-8379-7031-8 (Band 1), ISBN 978-0-8379-7035-6 (Gesamtwerk), ISSN 0083-9396, S. 644

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Curtis Callan im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet

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