Currenta

Currenta GmbH & Co. OHG

RechtsformGmbH & Co. OHG
Gründung2002
SitzLeverkusen, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Frank Hyldmar, Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO)
  • Hans Gennen, Geschäftsführung (COO)
  • Wolfgang Homey, Geschäftsführer (CFO)
Mitarbeiterzahlcirca 3.200 (März 2019)[1]
Umsatz1,4 Mrd. Euro (2018)[1]
BrancheIndustriedienstleistungen
Websitewww.currenta.de

Die Currenta GmbH & Co. OHG (Eigenschreibweise CURRENTA, bis 31. Dezember 2007 Firmierung als Bayer Industry Services GmbH & Co. OHG – BIS) in Leverkusen ist seit April 2020 ein Unternehmen im Besitz von Kunden der Macquarie Infrastructure and Real Assets.

Geschichte

Das Unternehmen Bayer Industry Services entstand 2002 als eine der drei Dienstleistungsgesellschaften, die im Zuge der Umstrukturierung der Bayer AG von dieser ausgegründet wurden. Mit der Gründung der Lanxess im Jahr 2005 übernahm diese einen Anteil von 40 % an der damaligen BIS, 60 % verblieben bei Bayer. Am 6. August 2019 kündigten Bayer und Lanxess an, ihre Anteile an Macquarie zu veräußern.[2] Currenta wurde bei der Transaktion mit 3,5 Milliarden Euro bewertet. Die Anteilsverkäufe erfolgten am 30. November 2019 (Bayer)[3][4] und Ende April 2020 (Lanxess Deutschland GmbH).[5] Das in Currenta GmbH & Co. OHG umbenannte Unternehmen wird somit zu 100 % von Kunden der Macquarie gehalten.

Geschäftstätigkeit

Currenta betreibt den Chempark mit den Standorten Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Dormagen und bietet den dort ansässigen Kunden Infrastruktur- und Dienstleistungen an. Currenta beschäftigt etwa 3.250 Mitarbeiter. Als öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen betreibt Currenta die Eisenbahnstrecke 9617 Köln-Mülheim – Berliner Straße – Leverkusen Bayer sowie den Bahnhof Dormagen-CHEMPARK. Ebenso wird die an allen drei Standorten vorgehaltene Werkfeuerwehr des Chemparks von der Currenta betrieben, die für den Betrieb der Chemparks als sogenannte Störfallanlagen vorgeschrieben ist.

Currenta betreibt für Bayer, Lanxess, Covestro und andere Partnerunternehmen die Ausbildung junger Menschen. Jährlich bildet Currenta insgesamt rund 800 Auszubildende in über 20 Berufen für die Partnerunternehmen und sich selbst aus.[6]

Das ehemalige Geschäftsfeld Technische Dienstleistungen mit rund 1.200 Mitarbeitern wurde zum 1. April 2008 als eigenständiges Tochterunternehmen Tectrion GmbH ausgegliedert. Ein weiteres Tochterunternehmen ist die 2001 gegründete Chemion Logistik GmbH mit rund 1.000 Mitarbeitern. (Stand April 2017)

Störfälle

Am 27. Juli 2021 ereignete sich eine schwere Explosion auf dem Gelände des Chemparks Leverkusen. Am 27. Juli 2021 gerieten im Currenta-Entsorgungszentrum in Leverkusen mehrere Behälter mit Gemischen verschiedener Lösungsmittel (Sonderabfälle) in Brand, die in der Sonderabfallverbrennungsanlage behandelt werden sollten. Es kam zu einer massiven Explosion. Sieben Menschen starben, 31 wurden verletzt.

Vermeidung der EEG-Umlage

Currenta führte über Jahre bis zu einer Milliarde Euro Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab. Currenta griff dabei auf ein sogenanntes Scheibenpachtmodell zurück, das eine Gesetzeslücke ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Fakten. Currenta, abgerufen am 11. Januar 2020.
  2. Andreas Born: Leverkusen: Bayer und LANXESS verkaufen ihre Currenta-Anteile an Macquarie Infrastructure and Real Assets. 6. August 2019, abgerufen am 6. August 2019.
  3. Bayer Geschäftsbericht 2017 Konzernstruktur auf Seite 52. (PDF) Bayer AG, abgerufen am 17. Januar 2019.
  4. Currenta-Verkauf: Bayer und Lanxess verkaufen an Macquarie Infrastructure. In: www.chemietechnik.de. 8. August 2019, abgerufen am 11. Januar 2020.
  5. LANXESS schließt Verkauf seiner Currenta-Anteile an Macquarie Infrastructure and Real Assets ab. 7. August 2019, abgerufen am 30. April 2020.
  6. Chemion Logistik GmbH. In: Bahn-Media Instititut (Hrsg.): Zukunftsbranche Bahn. 12. Auflage. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, Suhlendorf 2020, ISBN 978-3-9819896-2-5, S. 216–217.
  7. Frank Dohmen: Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+). In: Der Spiegel. 29. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).

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